„Krieg der Sterne“-Ausstellung „Star Wars“-Fans restaurieren Drehort in Tunesien

Mönchengladbach · Star-Wars-Fans aus Deutschland und Österreich besuchten im Jahr 2018 die Originaldrehorte in Tunesien, an denen der Krieg der Sterne zum Leben erwacht war. Am Ende restaurierten sie das Heim der Familie Skywalker in der Sahara.

 An mehreren Standorten in Tunesien wurde Star Wars gedreht.

An mehreren Standorten in Tunesien wurde Star Wars gedreht.

Foto: dpa-tmn/FVA Tunesien

Es ist einer der Schlüsselmomente des ersten „Krieg der Sterne“-Films aus dem Jahr 1977: Als der junge Luke Skywalker endlich den abgelegenen Wüstenplaneten Tatooine verlassen möchte, wird er von seinem Onkel Owen Lars auf die nächste Ernte-Saison vertröstet. Enttäuscht und voller Fernweh geht der junge Farmer nach draußen und blickt in den Untergang der beiden Sonnen des Systems – während das traurige Musikstück „Binary Sunset“ ertönt.

Gedreht wurde die Szene, als die Arbeiten für den ersten Star-Wars-Film am 22. März 1976 in Tunesien begannen. Im Salzsee „Chott El Djerid“. Und knapp 25 Jahre später sollte der „Krieg der Sterne“-Schöpfer George Lucas noch einmal dorthin zurückkehren. Im Jahr 2000 für den Film „Episode II – Angriff der Klonkrieger“, als erneut die „Lars Homestead“ auf dem Wüstenplaneten Tatooine eine Rolle spielte.

Als sich Dane Braun aus Deutschland und Thomas Schuster aus Österreich mit weiteren Star-Wars-Fans vergangenes Jahr auf die Reise zu den Original-Drehorten in Tunesien machten, durfte die abgelegene Stelle im Auslauf der Sahara nicht fehlen. Doch was sie tatsächlich vorfanden, brach ihnen das Herz: Salzwasser in den Wintermonaten und Temperaturen um die 50 Grad im Sommer hatten den Filmbauten stark zugesetzt. Zudem hatten viele Touristen bereits zuvor den Ort besucht und dabei die Kuppel beschädigt, die den Eingang zur Behausung im Film markiert: Viele waren auf ihr für Fotos hochgeklettert. Abdrücke von Schuhsohlen hatten sich bereits tief eingegraben. Und für Souvenirs waren Stücke aus den Aufbau gebrochen worden. „Man sah bereits blanke Holzpaletten“, schreiben die beiden. An anderen Stellen fehlte bereits die komplette Fassade und man konnte ins Innere der Konstruktion blicken. Es war absehbar, dass bald nichts mehr von der „Wiege des Kriegs der Sterne“ übrigbleiben würde.

Also machten sich Braun und Schuster mit weiteren Fans an die Arbeit, um das Pop-Kulturerbe vor dem Verfall zu retten. Auf Spenden verzichteten sie. Stattdessen finanzierten sie ihr Vorhaben selbst und unterfütterten das Fundament mit Ziegelsteinen. Blanke Stellen und Löcher wurden mit Gewebeschutzmatten und Verputz verkleidet – und dann farblich angepasst. Dafür nutzten die Fans den Sand der Sahara. Das Wasser dafür transportierten sie in Flaschen selbst in die Wüste. „Es war ein beeindruckendes Erlebnis dieses Pop-Kulturerbe zu retten und für die nächsten Jahre zu bewahren“, schreibt Thomas Schuster in einer Presse-Mitteilung.

 Unter dem Namen „Discover Tatooine“ berichten Fans von ihren Abenteuern an den Original-Drehorten von „Krieg der Sterne“ in Tunesien.

Unter dem Namen „Discover Tatooine“ berichten Fans von ihren Abenteuern an den Original-Drehorten von „Krieg der Sterne“ in Tunesien.

Foto: Dane Braun, Thomas Schuster

Wie genau sie vorgegangen und auf welche Probleme sie gestoßen sind, erklären Braun und Schuster selbst: am Sonntag, 20. Januar, in der Ausstellung „Stars of the Galaxy“ in Mönchengladbach. Aber die beiden Fans berichten nicht nur von der Restaurierung, sondern von ihrer gesamten Reise durch Tunesien. Und die hat sie auch zu den Bauten und Häusern geführt, die unter anderem als Kulisse für die Stadt Mos Espa in „Episode I – Die dunkle Bedrohung“ gedient haben oder als Hütte für den alten Ben Kenobi im ersten „Star Wars“-Film.

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