Mönchengladbach Speicker Schützen spenden für Palliativdienst

Mönchengladbach · 5555 Euro sammelte das Königshaus für den Verein Wegbegleiter, der damit Hospizkurse bezahlen will.

 Die Schützen um König Jochen Windeln (vorne links) sammelten viel Geld und überreichten es an den Verein Wegbegleiter.

Die Schützen um König Jochen Windeln (vorne links) sammelten viel Geld und überreichten es an den Verein Wegbegleiter.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

An diesem Wochenende herrschte wieder der Ausnahmezustand im kleinen Stadtteil Speick. Anlass war das Volks- und Heimatfest des Bürgerschützenvereins St. Hermann-Josef. Die Speicker haben vor vielen Jahren eine eigene Tradition ins Leben gerufen: Jedes Jahr werden rund um das Schützenfest Spenden für den guten Zweck gesammelt. In diesem Jahr geht die Spende an den ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst „Wegbegleiter e.V.“. Das Ziel von 2000 Euro wurde dabei um Weiten übertroffen.

5555 Euro standen schließlich auf dem Scheck, der von König Jochen Windeln feierlich während des Klompenballs überreicht wurde – eine Schnapszahl. 100 Euro kamen während der Verleihung noch spontan von einem Schützen dazu. Die Empfängerin Daniela Knothe zeigte sich sichtlich überrascht – aber noch mehr erfreut über diese Summe. Denn das gemeinsam angepeilte Ziel war ein ganz anderes: „2000 Euro hatten wir uns erst einmal zum Ziel gemacht“, erklärte Jungkönig Jonas Windeln. Denn diese Summe brauche man beim Wegbegleiter-Dienst, um einen Ausbildungs-Kurs für zehn Teilnehmer bezahlen zu können. „Wir arbeiten ehrenamtlich, und daher sind auch unsere Hospiz-Ausbildungen unentgeltlich“, sagte Daniela Knothe, Koordinatorin des Hospizdienstes. „Jetzt haben wir zwei Kurse auf dem Scheck und noch ordentlich Taschengeld“, sagte der König stolz nach der Spendenübergabe.

Zusammengekommen ist die Spendensumme durch das leidenschaftliche Engagement des Königshauses. So entwarf das Königspaar Jochen und Sabine Windeln einen eigenen Pin zum Anstecken an die Uniform, für das diesjährige Schützenfest. Mit einem Beutel voller weiterer Artikel wie Feuerzeuge und Turnbeutel ging es dann durch die Bruderschaften zum Spendensammeln. Auch wurden Lose verkauft. Der Hauptgewinn: Das signierte Trikot des WM-Schiedsrichters Felix Brych.

Ganz nach dem Motto „Glaube, Sitte, Heimat“ sollte die Spendensumme an eine Einrichtung aus der Stadt gehen. Über eine Verbindung zum Stadtkämmerer Michael Heck, stieß man dann auf die Wegbegleiter. Der Palliativdienst kümmert sich um hochbetagte und meist schwerkranke Menschen und deren Angehörigen, damit sie auf ihrem letzten Lebensabschnitt nicht allein sind. „Wir wussten zuerst gar nicht, wie uns geschah“, erinnerte sich Knothe. Vorstandsmitglied Monika Göttel samt Kolleginnen wurden  auch zu den Festlichkeiten rund um die Spendenübergabe eingeladen. Da ließ man sich nicht zweimal bitten. Spenden bekomme man zwar durchaus, aber eine Benefizveranstaltung gab es für die Ehrenamtler des Hospizdienstes noch nie. Der nächste Hospizbasiskurs der Wegbegleiter beginnt im September. Noch sind einige Plätze des kostenfreien Kurses frei.

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