Mönchengladbach Die Schelsener Schützen rufen zu mehr Sinn für die Gemeinschaft auf

Mönchengladbach · Nach dem Gottesdienst legten die Schelsener Schützen am Ehrenmal einen Kranz nieder. Beim Frühschoppen gab es eine ganze Reihe Ehrungen.

 Auf dem Weg zum Ehrenmal: Unter Trommelwirbel schritten die Schützen von der Kirche zur Kranzniederlegung.

Auf dem Weg zum Ehrenmal: Unter Trommelwirbel schritten die Schützen von der Kirche zur Kranzniederlegung.

Foto: Jörg Knappe

Wenn Pfarrer Karl-Heinz Hendker in der Schelsener Kirche am Altar steht, dann hat das Gotteshaus nicht genügend Plätze. Eigentlich ist er längst nicht mehr Pfarrer der Gemeinde, doch einmal im Jahr macht er sich auf den Weg vom Harz nach Schelsen, um mit der St. Josef-Bruderschaft zu feiern. Gestern sprach Hendker im Gottesdienst über den Terror in der Welt und das Flüchtlingsteam bei den Olympischen Spielen. Als er am Ende verriet, dass er in dieser Woche operiert werden müsse, wünschten ihm die Gläubigen viel Kraft dafür.

Traditionell ist die Totenehrung nach dem Gottesdienst ein höchst feierlicher Moment beim Schelsener Schützenfest. General Hans-Peter Hamacher verlas ein Gedicht, das ein Soldat 1916 verfasst hatte. Es handelte vom Geruch auf den Schlachtfeldern. In seiner Ansprache rief er dazu auf, auch im Kleinen daran zu denken, als Gemeinschaft zu leben. "Dazu sind nicht nur wir Schützen aufgerufen", mahnte er mit Blick auf die Zuschauer der Totenehrung. Das Bundesschützen-Tambourcorps Hochneukirch und der Musikverein Hochneukirch spielten anschließend den Großen Zapfenstreich.

Der Frühschoppen begann mit einer ganzen Reihe Ehrungen. Ralf Sieberichs und Thomas Bovelett bekamen von Bezirksbundesmeister Horst Thoren das Silberne Verdienstkreuz. Mit dem Hohen Bruderschaftsorden zeichnete Thoren Ulrich Esser, Werner Palmen, Peter Pitzer, Jürgen Quack und Hans Schmitz aus. Die Fürst-Salm-Reifferscheidt-Dyck--Plakette ging an Peter Berghausen. Er ist seit 60 Jahren Schütze und war König und Jungkönig. Mit Blick auf die Majestäten erkannte Thoren in König Stefan Karasch einen Gleichgesinnten. "Er hat ein ähnliches Format wie ich. Wir beide können dicke Freunde werden", scherzte Thoren und riet dazu, auf der kleinen Kirmes ein Lebkuchenherz mit dem Schriftzug "I love Schelsen" zu kaufen.

Gestern Nachmittag gab es dann noch eine Ehrung. Willi Scheidt, den die Schelsener Schützen nur als "Bastian" kennen, erhielt den Ehrenstock von Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer. Lu Müller, der Chef der Schelsener Schützen, freute sich, dass es in seinem Regiment Schützen gibt, die jedes Jahr dabei sind, obwohl sie in Berlin, am Timmendorfer Strand und am Chiemsee leben.

(cli)
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