Stadtschützenfest 2014 Der Dicke Turm — Gladbachs Bekenntnis zur Schützen-Geschichte

Mönchengladbach · Den dicken Turm haben Gladbachs Schützen ins Herz geschlossen. Wie lieb sie den Rundling in der Gladbacher Altstadt haben, zeigten die Bruderschaftler zum Fest am Dicken Turm, bei dem gleich mehrere hundert Schützen mit ihren Königen antraten, um auf den Turm und seine Geschichte anzustoßen.

Stadtschützenfest 2014: Die Termine im Überblick
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Foto: Thoren

Das fröhliche Prost auf die Schützen-Feste gehört mit zum traditionellen Treffen der Majestäten, die sich auf der Turmtreppe als versammelte Königsschar ablichten lassen und dann im 600 Jahre alten Gemäuer auf Spurensuche gehen. Die Archivare Klaus Cörstges und Willi Kempers hatten diesmal den Schwerpunkt auf die Turmgeschichte gelegt und historische Urkunden und Ansichten zusammengetragen, die zeigen, wie sich der Turm und sein Umfeld im Laufe der Jahrhunderte veränderte. Einst Teil der mittelalterliche Stadtbefestigung ist der stattliche Bau heute Treffpunkt in der Altstadt, Heimat des Bruderrates mit Archiv und kleinem Schützenmuseum und vor allem ein Blickfang und damit auch Fotomotiv für alle Stadtfreunde und —besucher, die sich mit und ohne Begleitung auf Erkundungstour durch die Altstadt machen. Das Fest am Dicken Turm bot Neugierigen Gelegenheit auch einmal hinter die dicken Mauern zu schauen, denn der Bruderrat um Gladbachs Schützenchef Horst Thoren hatte die schweren Türen weit geöffnet.

Der Einladung, sich auf den drei Ebenen des Turms, dem beiden Gewölben und dem großen Turmzimmer umzuschauen, folgten viele, nicht nur Brauchtumsfreunde. Sie sahen eine kleine, aber feine Ausstellung zur Turmgeschichte, konnten historische Königssilber bestaunen oder sich Uniformen und Fahnen ansehen und damit ein wenig von der Pracht der großen Feste erahnen. Was die Gastgeber besonders freute: Der eine oder andere Besucher brachte auch etwas mit, um die Schützen-Geschichts-Sammlung zu vervollständigen. So hatte Markus Fondermann aus Lürrip auf dem Dachboden ein großes schweres Holzwappen entdeckt, das sein Großvater zum Bundesfest 1972 geschnitzt hatte.

Jetzt hängt das große Wappen im Dicken Turm. Andere Stifter hatten Fotos dabei oder versprachen, wertvolle Uniformteile vorbei zu bringen. Der Tag der offenen Turmtür war somit Treffpunkt mit Festcharakter, aber auch Beweis von Geschichtsbewusstsein. Schützenchef Horst Thoren freute sich insbesondere über das Interesse junger Leute, die viele Fragen stellten und mehr wissen wollten über die Historie der Bruderschaften in Stadt und Land. Horst Thoren: "Das zeigt auch, welche Anziehungsktraft unser lebendiges Brauchtum bis heute besitzt."

(RP)
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