Stadtschützenfest in Mönchengladbach So war das Jahr für König und Minister

Mönchengladbach · Die vergangenen Monate haben den Bezirkskönig und seine Minister zusammengeschweißt. Gemeinsam haben sie viel erlebt – und auf Tour fast keine Bruderschaft ausgelassen. Am Wochenende feiern sie den Abschluss „ihres“ Jahres.

 Die vergangenen zwölf Monate haben sie zusammengeschweißt: Bezirkskönig Walter Dunkel (Mitte) mit Minister Stefan Pitsch (l.) und Ministerin Silke McCoy. Die drei freuen sich auf das Stadtschützenfest am Wochenende.

Die vergangenen zwölf Monate haben sie zusammengeschweißt: Bezirkskönig Walter Dunkel (Mitte) mit Minister Stefan Pitsch (l.) und Ministerin Silke McCoy. Die drei freuen sich auf das Stadtschützenfest am Wochenende.

Foto: Mario Winkler

Wenn Mönchengladbachs Schützen am Sonntagmittag sich auf den Weg zur Krönungsmesse in der Münster-Basilika machen, dürfte Walter Dunkel mit gemischten Gefühlen dabei sein. Wie es ist, die Messe als neuer Bezirkskönig zu erleben, weiß der 56-Jährige. Schließlich hat er sie im vergangenen Jahr selbst in dieser Rolle erlebt, hat das schmucke Silber umgelegt bekommen – und seitdem als König aller Schützen im Bezirk Mönchengladbach/Korschenbroich regiert. Doch am Wochenende beim Stadtschützenfest muss er abdanken und sich vom Silber trennen.

Doch ein tröstlicher Gedanke dürfte Dunkel dabei auch durch den Kopf gehen: Dass seine Amtszeit ein absolut tolles Jahr war, in dem viel gefeiert wurde und in dem er mit seinen Ministern ein Team gefunden hat, mit dem ihm inzwischen viel verbindet. „Das ist wie eine einjährige Ehe. Man feiert zusammen und man wächst auch zusammen“, sagt Dunkel. Und das, obwohl sich die drei bis dahin nicht kannten und sowohl sein Minister Stefan Pitsch von der St. Antonius-Sebastianus Bruderschaft Wanlo als auch seine Ministerin Silke McCoy von der St. Helena-Schützenbruderschaft Rheindahlen, es ursprünglich auch auf die Königswürde angelegt hatten. Palastrevolten blieben trotzdem aus. Auch beim Schützenvolk scheint das Trio wohl gelitten gewesen zu sein. „Ich kann nichts Negatives berichten.“ Auch nicht, dass bei irgendeiner Gelegenheit eher traditionell orientierte Brauchtumsfreunde Anstoß an Silke McCoys Partnerin genommen hätten. Homosexuelle gebe es auch in anderen Bruderschaften, nur würden manche es verheimlichen. „Silke bekennt sich dazu, und das ist auch gut so“, findet Walter Dunkel.

Dumme Kommentare habe es nicht gegeben, wie Ministerin Silke McCoy berichtet. Sie freut sich auf das Stadtschützenfest: „Das wird zum Abschluss des Jahres hoffentlich noch mal ein Highlight“, sagt sie. Es sei ein gutes Jahr gewesen, sie habe zahlreiche Bruderschaften kennengelernt – und kaum eine ausgelassen. „Das war ganz schön anstrengend“, gibt sie zu – „aber auch unvergesslich.“

Ein Wermutstropfen für König Walter Dunkel: Beim Vogelschuss um die Würde des Bundeskönigs wird er nicht antreten können. „Das hätte ich gerne gemacht. Aber das geht aus gesundheitlichen Gründen nicht. Ich hatte mehrere Herzinfarkte und nun eine OP vor mir.“

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