Jazz-Benefizkonzert in Mönchengladbach Walter Maassen bringt New Orleans nach Neuwerk
Möchengladbach · Louisiana mitten in Mönchengladbach: Walter Maassen und seine „alten Kumpel“ sorgten für gute musikalische Unterhaltung im Kloster Neuwerk.
Sind wir schon in New Orleans oder doch noch in Neuwerk? Am Sonntagnachmittag verschwamm für gut zwei Stunden das Gefühl für die wahre Geografie in den Köpfen der geschätzt 250 Gäste im Innenhof des Klosters Neuwerk. Walter Maassen hatte zum Konzert eingeladen und eine Truppe „alter Kumpel“, wie er sie nannte, um sich geschart, mit deren Musik sich über zwei Stunden lang der verwunschene Klosterhof mit seinen vier Linden zu einem kleinen Louisiana in Neuwerk verwandelte.
Schwester Esther, Oberin der Salvatorianerinnen im Kloster Neuwerk, begrüßte gewohnt humorvoll die Gäste mit den Worten: „Ich bin sprachlos und grüße Sie herzlich zum letzten Konzert von Walter Maassen. Das sagt er jedes Mal, dass es sein letztes Konzert ist. Stimmt nie. Wir haben das richtige Wetter, die richtige Stimmung. Ich wünsche Ihnen einen munteren Nachmittag.“ Ihr Wunsch wurde erfüllt: Man konnte den Gesichtern der Zuhörer ansehen, dass sie gut gelaunt, entspannt und begeistert waren. Viele Fans von Walter Maassen waren gekommen. Viel Applaus wurde gespendet.
Die „alten Kumpel“ von Maassen waren eine illustre Gruppe: Am Schlagzeug saß Reinhard Küpper aus Mülheim, den Bass spielte, selten die Zigarette aus dem Mund nehmend, absolut souverän der Kempener Benny Daniels. An Banjo und Gitarre saß Wouter Nouwens aus dem niederländischen Breda, wo auch der Klarinettist und Saxophonist Frank Roberscheuten herstammt.
Über zwei Musiker aus den USA freute sich Maassen besonders: den Pianisten Chris Hopkins, der als Deutsch-Amerikaner in Bochum lebt und den Posaunisten Dan Barrett, der das Publikum auch mit seiner Stimme begeisterte.
Walter Maassen sang und spielte die Posaune.Er erinnerte daran, dass Barret schon 1978 mit dem ehemaligen Gladbacher Banjospieler Lüder Ohlwein zum 20-jährigen Bestehen des Jazzclubs „Bügeleisen“ in Mönchengladbach auftrat.
Und noch ein Highlight: Nach der Pause wechselte Chris Hopkins zum Saxophon und machte seinen Platz am Klavier frei für einen besonderen Überraschungsgast. Der Begründer des Breda Jazz Festivals, Joep Peeters, spielte und sang sich mit einigen Stücken, zum Beispiel „My blue heaven“ in die Herzen der Gäste.
Aber dort landen sowieso alle Musiker, die im Klosterhof ihr mitreißendes Repertoire zu Gehör brachten. „Let me call you sweetheart“, „Just a closer walk with thee“, „Baby won’t you please come home“ waren nur einige der Songs, die für diese ganz besondere Stimmung sorgten, bei der man sich einbildet, irgendwo im Süden der USA auf der Straße zu sitzen und Musik zu hören. Die Musiker begeisterten auch mit zahlreichen Soli.
Zum Schluss hieß es: „We’ll meet again on a sunny day“ („Wir sehen uns wieder an einem sonnigen Tag“). Dieses Versprechen werden die Gäste ernstnehmen!