Simulierte Bundestagswahl So lief die Juniorwahl 2021 in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Dass Jugendliche nicht wählen dürfen, empfinden viele als ungerecht. Um zumindest ein Gefühl fürs Wählen zu bekommen, haben Schulen die diesjährige Bundestagswahl simuliert.

 Schüler der Hans-Jonas-Gesamtschule während der Juniorwahl.

Schüler der Hans-Jonas-Gesamtschule während der Juniorwahl.

Foto: Hans-Jonas-Gesamtschule Neuwerk/Gina Galache

1,1 Millionen Schüler haben sich in allen Teilen Deutschlands in den Tagen vor der Bundestagswahl am 26. September an der sogenannten Juniorwahl beteiligt. Das seit 1991 durchgeführte Projekt, in dessen Rahmen bereits mehr als 60 Wahlen veranstaltet wurden, spricht viele junge Menschen an, kann als Instrument der politischen Bildung bestehende Einstellungen verändern und vermittelt Lust auf gesellschaftliche Teilhabe.

Auch die Hans-Jonas-Gesamtschule Neuwerk hat an der Juniorwahl 2021 teilgenommen. Die Schüler aus den Jahrgängen sieben bis 13, die das Wahlalter noch nicht erreicht haben, erhielten so die Möglichkeit, sowohl das Prinzip der Demokratie als auch das politische System Deutschlands besser kennenzulernen. In der Wahlwoche vom 20. bis zum 24. September, am Ende der vierwöchigen Projektzeit, konnten sie selbst ihre Stimme abgeben.

Die Wahl wurde an der Schule so organisiert, dass der Wahlakt innerhalb des regulären Stundenplans klassen- und kursweise durchgeführt wurde. Pro Klasse wurden zwei bis drei Wahlhelfer gewählt, die die Wahlbenachrichtigungen ausfüllen und das Wählerverzeichnis für ihre Klassen und Kurse anlegen mussten. Bei der Wahl übernahmen die Wahlhelfer die Funktion des Wahlvorstandes. Dessen Aufgabe war es, die korrekte Durchführung der Wahl sicherzustellen und anschließend die Stimmen auszuzählen.

Den Schülern gefiel es, sich in die Rolle der Teilnehmer der Bundestagswahl hineinzuversetzen, sei es als Wahlhelfer oder Wähler. „Es hat Spaß gemacht, alles selber zu machen: die Listen zu führen und die Stimmzettel auszuzählen“, sagt Siana K. aus der 9d. Dass die Schüler jeden Schritt des Wahlprozesses selbst durchlaufen und mitorganisieren konnten, verstärkte ihr Interesse an Politik und machte ihnen die Bedeutung von politischer Beteiligung durch das Wählen auch für ihre Zukunft als mündige Bürger nochmals bewusst.

 Am Hugo-Junkers-Gymnasium nahmen 400 Schüler bei der Juniorwahl teil.

Am Hugo-Junkers-Gymnasium nahmen 400 Schüler bei der Juniorwahl teil.

Foto: Hugo-Junkers-Gymnasium

Ähnlich war es am Hugo-Junkers-Gymnasium. Rund 400 Schülern war es möglich, sich einem zunächst trocken wirkenden Thema auf praktische Weise zu nähern. Dadurch, dass es keine wesentlichen Unterschiede zwischen dem Ablauf einer echten Wahl und einer Simulation gibt, kann die Angst vor dem Wählen minimiert werden.

Ziel der Juniorwahlen ist ein Anstieg der Kommunikation unter Schülern und eine Steigerung des Interesses an der Politik ihres Landes. Viele Jugendliche beabsichtigen, so bald wie möglich von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, um die Zukunft des Landes mit zu gestalten.

(msz)
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