Schaffrath Stiftung in Mönchengladbach 4000 Euro für Frauenberatungsstelle

Mönchengladbach · Der Gesprächsbedarf ist groß: Vor allem Frauen und Mädchen benötigen während der Pandemie Hilfe. Die finden sie bei der Frauenberatungsstelle, die Dank einer Spende nun in größeren, schöneren Räumen untergebracht ist.

Für Frauen, die physische und psychische Gewalt erleben, in Trennungen stecken, beruflich oder in Erziehungsfragen überfordert sind, ist die Frauenberatungsstelle ein wichtiger Anker in großer Not. Wie bin ich finanziell abgesichert, wenn ich mich trenne? Welche Rechte habe ich? Welche Unterstützung steht mir zu? Um solche Fragen geht es in den mehr als 1000 Gesprächen, die das Team der Frauenberatungsstelle pro Jahr mit Frauen ab 16 Jahren führt.

Dafür hat die Einrichtung nun einen noch besseren Rahmen. Das liegt zum einen am neuen Büro an der Kaldenkirchener Straße. „Wir haben hier mehr Platz, was uns sowohl für unsere Gruppenangebote als auch für die Einzelgespräche sehr hilft“, sagt Silvia Henke. Zudem kann die Beratungsstelle dank der Spende der Schaffrath Stiftung für Soziales in die Ausstattung und das Beratungsangebot investieren.

Renate Schaffrath, Vorsitzende der Stiftung, überbrachte die Spende von 4000 Euro gemeinsam mit ihrem Sohn Frédéric, und ließ sich vom Team über die aktuelle Situation der Beratungsstelle informieren. „Ich weiß, wie sehr gerade Frauen während der Pandemie belastet waren. Darum ist es uns ein Anliegen, ihre wichtige Arbeit für Frauen und Mädchen in Not zu unterstützen“, sagte Schaffrath.

Noch gibt es keine belastbaren Zahlen für Mönchengladbach, ob Gewalt gegen Frauen während der Pandemie zugenommen hat. „Gerade im Lockdown ließ sich Gewalt hinter verschlossenen Türen noch mehr verbergen. Was wir aber schon jetzt sagen können, dass die Corona-Zeit mit ihren besonderen Herausforderungen viele Alleinerziehende und Mütter an ihre Grenzen gebracht hat“, sagt Susanne Büdenhölzer-Boms. Die Beratungsstelle war auch während des Lockdowns stets erreichbar. Manche Beratungen fanden per Videokonferenz und am Telefon statt. Doch auch das persönliche Gespräch boten die Mitarbeiterinnen unter Einhaltung der Corona-Regeln durchgehend an. Auch wenn die Nachfrage gleichbleibend groß und die Kapazität des Teams mit 2,5 vom Land geförderten Personalstellen begrenzt ist, eines ist den Beraterinnen wichtig: „Wir schicken keine Frau weg, die akute Not hat. Wir finden immer eine Möglichkeit, um auch kurzfristig zu helfen“, sagt Tatjana Knoop.

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