Mönchengladbach Huma ehrt Paula Sasse mit dem Stiftungspreis

Vor drei Jahren machte Paula Sasse Abitur am Stiftisch-Humanistischen Gymnasium, liebevoll kurz Huma genannt. Jetzt kehrte sie an ihre alte Schule zurück: Sie darf den diesjährigen, mit 2000 Euro dotierten Stiftungspreis entgegen nehmen.

 Seit 2015 ehrt die Stiftung des Stift.-Hum. Schüler und Schülerinnen mit einem Stiftungspreis. In diesem Jahr geht der Preis an die ehemalige Schülerin Paula Sasse.

Seit 2015 ehrt die Stiftung des Stift.-Hum. Schüler und Schülerinnen mit einem Stiftungspreis. In diesem Jahr geht der Preis an die ehemalige Schülerin Paula Sasse.

Foto: Sascha Rixkens

Damit ehrt das Kuratorium der Neustiftung des Gymnasiums Schüler und Schülerinnen, die sich in besonderer Weise durch ihr Engagement für andere auszeichnen. „Damit sind sie Multiplikator der humanistischen Leitidee, die die Schule prägt. Ohne gesellschaftliches Engagement ist ein menschliches Miteinander nicht möglich“, sagt Bürgermeister Michael Schroeren. Schulleiter Thomas Holkott hebt in seinem Grußwort „Das Prinzip Verantwortung“ hervor, das vom ehemaligen Schüler und Philosophen Hans Jonas geprägt wurde. Es besagt: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden. „Ich glaube an die Zukunft wegen der Jugend von heute. Sie machen sich Gedanken um die Welt. Sie wissen, wo die Probleme liegen und setzten sich mit den Mitteln ein, die ihnen zur Verfügung stehen.“

Das tat und tut Paula Sasse. Nach ihrem Engagement gefragt, muss sie nicht lange überlegen: „Ich war im Jugendzentrum aktiv. Ich habe die Freizeitgestaltung betreut und Ferienfahrten mitgemacht. Ich habe Deutschkurse für Geflüchtete gegeben.“ Nach dem Abitur ging sie ein halbes Jahr nach Ghana an eine integrative Schule, nahm an Seminaren und Aktionen zur politischen Bildung teil. „Und ich habe eine Rede gehalten“, erzählt sie. Das war nicht einfach so „eine Rede“, sondern eine Rede anlässlich des Tages der deutsch-französischen Freundschaft und des Charlie-Hebdo-Anschlags vor dem französischen Konsul. Aber das will sie nicht hervorgehoben wissen. Denn sie steht nicht gerne im Rampenlicht. „Außer ich stehe auf einer Theaterbühne“, erzählt sie und schmunzelt.

Am Huma habe sie sich wohl gefühlt: „Ich habe hier Menschen getroffen, die mich inspiriert und ermutigt haben. Danke dafür.“ In diesem Jahr gab es erstmals zur Urkunde den Huma-Oscar. Damit wurden nachträglich die Preisträger der vergangenen Jahre, Fee Gruppe und Franz Jansen (2015), Yannik Kerig, Alina Yüksel und Cagdas Yüksel (2016), Miriam Röder (2017), geehrt. Paula Sasse studiert heute in Freiburg Ethnologie und Psychologie. Sie engagiert sich im Team Global, einem partizipativen Netzwerk, gibt dort Seminare, hilft in einem solidarischen Café und spielt Theater in einer integrativen Gruppe. Eva Baches

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