Alternative zur Wallfahrt in Mönchengladbach Schützen beten für den Frieden

Mönchengladbach · „Frieden auf Erden“ – dieser Wunsch stand im Mittelpunkt eines Gottesdienstes, den gut 200 Teilnehmer im Mönchengladbacher Münster miteinander feierten.

 Gut 200 Teilnehmer versammelten sich im Münster zum Nachtgebet der Mönchengladbacher Schützen.

Gut 200 Teilnehmer versammelten sich im Münster zum Nachtgebet der Mönchengladbacher Schützen.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Zum dritten Mal nach 2020 muss die Nachtwallfahrt der Schützenbruderschaften aus Mönchengladbach und Korschenbroich zum Marienheiligtum in Hehn ausfallen. Schuld ist die Pandemie. Doch der Bruderrat des Bezirksverbandes hatte in diesem Jahr eine Alternative vorbereitet. Statt zur Wallfahrt wurde am Samstag zum „Nachtgebet der Schützen“ in die Münsterbasilika eingeladen.

Bei normalen Abläufen wäre es die 40. Nachtwallfahrt gewesen. 1983 ließ der Bezirksverband die Wallfahrt wieder aufleben, die in den 1930-er Jahren als Gebetsgang der Männer begonnen hat, damals als schweigender Protest gegen das Naziregime.

„Nachtgebet statt Nachtwallfahrt“ hieß am Samstag die Einladung. Und nicht wenige Bruderschaftler traten den Weg ins Münster zur Friedensmesse für Frieden und Freiheit an. Einbezogen in diesen Gottesdienst der etwa 200 Messbesucher war zum Abschluss das Gedenken an die Verstorbenen der Schützenbruderschaften des vergangenen Jahres.  

Der Gottesdienst wurde zelebriert von Bezirkspräses Pfarrer Johannes van der Vorst. Mit-Zelebranten waren  Pfarrer Manfred Riethdorf, der an diesem Tag seinen 78. Geburtstag feierte, Pfarrer Hermann-Josef Schagen und „Hausherr“ Propst Peter Blättler. Musikalische Unterstützung kam vom Blasorchester Sankt Barbara aus Neuwerk.

Die Kollekte, das gab Bezirksbundesmeister Horst Thoren bekannt, war an diesem Abend zur Unterstützung für die Ukrainehilfe des Speicker Schützen-Ehepaares Katja und Markus Effertz bestimmt, das in der nächsten Woche seinen zweite Hilfstransport an die ukrainische Grenze plant.

„Frieden auf Erden“, der Satz aus der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums, stand im Mittelpunkt der Bruderschaftsmesse, zu der Horst Thoren begrüßte. Das Nachtgebet, so Thoren, solle den Menschen Mut und Hoffnung bringen. Er bedankte sich bei den vielen Gladbachern, die sich für Geflüchtete einsetzen und Hilfen organisieren. Auch Bezirkspräses Johannes van der Vorst ging in seiner Predigt auf die Situation in der Ukraine ein.

Unterstützt im Gebet wurden die Schützenbrüder und -schwestern von ihrem Bezirkskönig Jens Schmidt, dessen Ministern Michael Verbocket, und Barbara Kremer, und den Bezirksjugendmajestäten. Die Friedensmesse begleiteten Oberbürgermeister Felix Heinrichs, die frühere Oberbürgermeisterin und Vorsitzende der Gladbacher Tafel Monika Bartsch, MKV-Chef Gert Kartheuser, Ratsfrau Manuela Luhnen, Jochen Klenner aus dem Landtag sowie Professor Christoph Müller-Leisse.

„Komm, wir ziehen in den Frieden“, mit diesem Lied von Udo Lindenberg beendete Jochen Klenner mit Gitarre das Nachtgebet der Bruderschaften.

Franz Josef Ungerechts

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