MG ist IN Minister Pinkwart kündigt Cybercrime-Akademie an
Mönchengladbach · Zum elften Mal trafen sich bei „MG ist IN“, der Netzwerkveranstaltung der Rheinischen Post im Hugo Junkers Hangar, hunderte Gäste, um Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Diesmal gab es einen besonderen Gast: Professor Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie.
In Zeiten der Borussia-Tabellenführung kam auch der Hauptgast nicht um die obligatorische Fußballfrage herum. Welche Mannschaft er anfeuere, wollte Moderator Andreas Gruhn von NRW-Wirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart wissen. „Ich bin jetzt nicht der First-Class-Fan von Mönchengladbach“, antwortete Pinkwart mutig. Und brachte die 400 Besucher bei „MG ist IN“, dem Netzwerktreffen der Rheinischen Post, danach doch schnell wieder auf seine Seite. Als Landeskind sei er natürlich stolz, dass gleich sieben der 18 Bundesliga-Vereine aus NRW stammen und Borussia an der Tabellenspitze stehe. Das hörte Professor Reiner Körfer, Aufsichtsratschef von Borussia, dann doch gerne.
Natürlich ging es bei dem Talk aber vor allem um die Kerngebiete des Ministers für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, wie Pinkwarts vollständiger Titel lautet. Von besonderem Interesse waren am Dienstagabend die letztgenannten Aufgabenbereiche. Digitalisierung, weil die Hochschule Mönchengladbach gerade auf einen Cyber-Security-Studiengang hofft. Energie, weil die Region am Strukturwandel durch den Braunkohle-Ausstieg arbeitet.
Pinkwart versuchte in beiden Bereichen Zuversicht zu verbreiten. Nicht nur beim Fußball, auch bei der Cyber Security sei NRW führend. „Keine Region in Europa hat so viel Knowhow“, sagte er. Ein Studiengang in Mönchengladbach, der vor allem auf die Privat-Wirtschaft setze, biete enormes Potenzial. Auch für Neugründungen in der Region. Und der Weg zur Cybercrime-Akademie scheint geebnet. „Ich gehe von einer zeitnahen Umsetzung aus“, sagte Pinkwart. Das hörten vor allem Jürgen Steinmetz (IHK) und Sparkassen-Chef Hartmut Wnuck mit Interesse.
Beim Braunkohle-Ausstieg betonte der Minister, dass Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit immer die Maßgabe sein müssten. Der Braunkohle-Abbau sei eine echte Wertschöpfung, ohne Subventionen. Wenn der Bund aus Klimaschutzgründen aussteigen wolle, müsse vor Ort ein Ausgleich geschaffen werden. „Das ist nichts anderes als fair“, sagte er. Die 15 Milliarden Euro die NRW in den nächsten 20 Jahren für die Kohle-Reviere erhalte, müssten Arbeitsplätze schaffen. Und die Regionen wirtschaftlich voranbringen.
Das war eine gute Gesprächsbasis für die hunderten Netzwerker aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport, die diesmal bei herbstlichen Leckereien von „noi! Event & Catering“ locker plauderten. Die Gastro-Chefs, das designierte Prinzen-Paar Thorsten Neumann und Axel Ladleif, servierten Knödel, Kürbis und Kraut, und zeigten sich drei Tage vor ihrer Proklamation erstaunlich gelassen. Auch die Politik war in den zahlreichen Runden ein Thema: Immerhin waren mit Felix Heinrichs (SPD), Boris Wolkowski (Grüne) und Petra Heinen-Dauber (CDU) gleich drei Interessenten für das OB-Amt dabei. Heinen-Dauber muss sich allerdings erst auf dem Parteitag am Samstag der Kampfkandidatur mit Frank Boss stellen. Es werde knapp, war von manchen zu hören.
Und manchmal ist es in der Politik wie auf dem Platz. Überraschungen sind immer möglich.