Aktion des BUND in der Kita Kinder bauen Luxus-Hotel für Wildbienen

Sie bohrten, sägten, hämmerten. Und weil Eltern und Erzieherinnen der Kita Gartenkamp in Hardt kräftig mithalfen, war es eine Aktion, die richtig Spaß machte. So nebenbei lernten die Mädchen und Jungen von BUND-Mitglied Harald Görner auch noch so einiges über das Leben der Bienen und warum deren Schutz so wichtig ist.

 Es ist gar nicht so einfach, Löcher in Eichenholz zu bohren. Das merkten die Kinder schnell.

Es ist gar nicht so einfach, Löcher in Eichenholz zu bohren. Das merkten die Kinder schnell.

Foto: Harald Görner BUND Mönchengladbach

Die Kinder bauten beim Sommerfest der Kita ein Wildbienenhotel. Es handelt sich um ein Fünf-Sterne-Haus, das alles bieten wird, was für die Insekten wichtig ist. „Wir sind glücklich, dass wir jetzt ein derart tolles Wildbienenhotel haben. Damit ist es uns möglich, den Kindern zahlreiche Naturzusammenhänge auf anschauliche Weise nahezubringen. Außerdem ist das Bienenhotel eine passende Ergänzung zu unseren Lindenbäumen, in denen man beständig das Summen von Insekten hört“, sagt Kindergarten-Leiterin Anke Kuntz.

Naturschützer Görner war Initiator der Aktion, und er hatte in Gerd Brenner, Konrad Multmeier und Herbert Kucksorf engagierte Mitstreiter. Besonders letzterer war für die Handwerksaktion überaus wichtig: Kucksdorf ist gelernter Zimmermann und verfügt über das entsprechende handwerkliche Geschick. Ermöglicht hat den Bau des Bienenhotels die Firma Holzbau Scheepers in Hardt, die das Holz spendete.

Die kleinen Baumeister waren erpicht darauf, mit elterlicher Hilfe große Löcher in Baumscheiben zu bohren, die den Wildbienen als Brutstätte dienen sollen. Schnell merken Kinder wie Erwachsene, wie anstrengend das Bohren im Hartholz Eiche ist, und mancher Bienenfreund geriet dabei mächtig ins Schwitzen. Da war es schon leichter, Bambusstäbe oder Holunderzweige auf gleiche Länge zu sägen und zu Bündeln zusammenzubinden. Fertig gebohrte Baumscheiben und die Bambus- oder Holunderbündel wurden in die Fächer des Bienenhotels gelegt, das mit zwei Meter Breite und 1,70 Meter Höhe ungewöhnlich groß ist.

 Die kleinen und die großen Handwerker packten kräftig mit an. Aber noch ist das Werk nicht vollendet.

Die kleinen und die großen Handwerker packten kräftig mit an. Aber noch ist das Werk nicht vollendet.

Foto: Harald Görner BUND Mönchengladbach

Nach zwei Stunden Bohren und Sägen merkten die kleinen und die großen Handwerker, dass ihre Gemeinschaftsaktion nur ein Anfang sein kann und wird, um das große Holzregal vollständig mit Nistmaterial für die Wildbienen auszufüllen. Außerdem steht ein besonderes Glanzstück noch aus: Das Dach des Bienenhotels wird eine Begrünung mit Steingartengewächsen erhalten, so dass die Bienen ein Angebot an Nektar und Pollen direkt an ihrer Brutstätte haben werden.

So ist künftig damit zu rechnen, dass jedes Jahr Hunderte von Bienen das Hotel aufsuchen werden, um in den Niströhren für Nachwuchs zu sorgen.

Naturschützer Harald Görner war begeistert von dem Einsatz der Kinder. Der ehemalige Lehrer erklärte ihnen auch, warum Wildbienen für die Ernährung der Menschen so wichtig sind: „Für die Bestäubung von Obst sind Wildbienen unverzichtbar. Ohne sie würde ein Großteil der heimischen Obsternte wegfallen.“

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