Mönchengladbach Hunde unterstützen bei Bewegung
Mönchengladbach · Ein einzelnes, schüchternes Bellen klingt aus dem Gymnastikraum des DRK-Hauses „Am Volksgarten“. Sofort danach folgt ein „Pssst“ der Hundetrainerin. Sie heißt Birgit Reimers und ihr Hund ist ein ausgebildeter Therapiehund.
Die Hundetrainerin heißt Birgit Reimers und ihr Hund ist ein ausgebildeter Therapiehund. Gemeinsam mit zwei anderen Hunden bilden sie das Team, das Mobilitätsförderung im DRK-Haus „Am Volksgarten“ für Bewohner und Gäste der Tagespflege möglich macht. Birgit Reimers Gesundheitscenter JuDjuSu Jitsu Karate e.V.
Foto: Birgit ReimersGemeinsam mit zwei anderen Hunden bilden sie das Team, das Mobilitätsförderung im DRK-Haus „Am Volksgarten“ für Bewohner und Gäste der Tagespflege möglich macht.
Das Angebot wird gut angenommen. „Für manche unserer Bewohner und Gäste ist es die einzige Möglichkeit zur Bewegung“, sagt Fahim Aziz Safi, Geschäftsführer des Hauses. Die Begeisterung, die die Hunde gemeinsam mit ihrer Trainerin auslösen, ist spürbar. Die Hunde gehen auf die Teilnehmer zu, viele stupsen sie zur Begrüßung an, oder legen ihnen den Kopf in den Schoß. Schon hier bewegen sich die Teilnehmer zu den Hunden hin, wenn das nicht möglich ist, hilft Trainerin Reimers nach und hebt einen Hund bis auf Augenhöhe.
„Bewegende Alteneinrichtungen und Pflegedienste“ (BAP) ist ein Modellprojekt des Landessportbundes (LSB) NRW. Der LSB fördert in ganz Nordrhein-Westfalen rund 100 neue Bewegungsangebote für ältere und pflegebedürftige Menschen. Auch das Mobilitätstraining im DRK-Haus ist ein Teil des Projekts.
Das Ziel des Mobilitätstrainings ist, dass Bewohner und Gäste des Hauses möglichst beweglich bleiben. Die ausgebildeten Therapiehunde unterstützen dabei. „Man kennt Bewegungsförderung und Hundetherapie. Unser Verein verbindet beide Aspekte zu etwas Neuem“, sagt Reimers. Der Sportverein, für den sie aktiv ist, heißt „JuDjuSu Jitsu Karate“ und bietet im DRK-Haus eine Kombination aus verschiedenen Sport- und Bewegungsarten an, die speziell auf die Bewegungsförderung abgestimmt ist.
Das Projekt wurde auch prämiert. Der LSB zeichnete die Kooperation zwischen dem DRK-Haus und „JuDjuSu Jitsu Karate“ mit dem BAP-Gütesiegel als Zusammenarbeit von hoher Qualität aus. Jan Wittkamp, Referent des LSB und zuständig für die Projektkoordination, ist begeistert. „Das Projekt ist sehr erfolgreich. Es erzielt die Wirkung, die es erzielen soll“, sagt er.
Neben den Hunden arbeiten die Teilnehmer in der Therapiestunde auch mit Schwimmnudeln, Faszienrollen und mit den eigenen Händen und Füßen. Birgit Reimers erleben sie in der Trainingsstunde als Trainerin voller Energie. Sie gibt sich bescheiden. „Ohne die großzügige Unterstützung unserer Spender könnte der Verein dieses Angebot nicht stemmen“, sagt sie. Die Stadt Mönchengladbach, Santander Bank, Sparda Bank und Borussia Mönchengladbach unterstützen das Projekt. Das Reha Team West will in der nächsten Projektphase unterstützen.
„Die Mobilitätsförderung wird super angenommen, Bewohner und Gäste freuen sich jede Woche aufs Neue“, sagt Sozialdienstleitung Tanja Sonnek. Das zeigt auch das Klatschen der Teilnehmer am Ende der Stunde. Auch die Therapiehunde dürfen jetzt – nach getaner Arbeit – wieder leise bellen und freuen sich auf den nächsten Termin.
Marcel Kolb
