Auszeichnung in Mönchengladbach Das sind die Träger des Heimatpreises

Mönchengladbach · Der hochdotierte Preis würdigt ehrenamtliches Engagement und wird zum zweiten Mal vergeben. Zu den Preisträgern gehören die Initiative „Hey! Rheydt“ und die Geschichtswerkstatt – und ein Preis geht wie im vergangenen Jahr wieder nach Wanlo.

 Die Initiative „Hey! Rheydt“ hat mit ihren Aktionen wie hier das Tam Tam im Theaterpark im Jahr 2019 die Jury des Heimatpreises überzeugt.

Die Initiative „Hey! Rheydt“ hat mit ihren Aktionen wie hier das Tam Tam im Theaterpark im Jahr 2019 die Jury des Heimatpreises überzeugt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Kinder und Jugendliche sollen den öffentlichen Raum in Rheydt erobern – das ist das Ziel der Aktivitätengruppe „Hey! Rheydt“, die dazu schon einige Aktionen veranstaltet hat. Dazu gehört zum Beispiel das „Tam Tam im Theaterpark“, aber auch ein Spielplatzfinder im Internet. Nun wird das Projekt, das aus dem Quartiersmanagement und dem SKM Rheydt entstanden ist, mit dem Heimatpreis der Stadt ausgezeichnet. Das Team um Anja Schurtzmann, Saskia Thüring, Heike Weitz und Dunja Offermanns überzeugte die Jury des Heimatpreises am meisten und wurde von den Juroren mit 136 Punkten bewertet – das bedeutet Platz eins und ein Preisgeld in Höhe von 8000 Euro für künftige Aktionen.

In seiner Sitzung am Mittwoch stimmte der Stadtrat wie zuvor auch schon der Hauptausschuss einstimmig dem Votum der Jury mit Oberbürgermeister Felix Heinrichs und je einem Politiker der im Rat vertretenen Fraktionen zu. Der Heimatpreis wurde 2020 zum ersten Mal vergeben, die Auszeichnung geht auf eine Initiative des Landes NRW zurück, von dem auch das Preisgeld stammt. Bewerben konnten sich Vereine, Organisationen, Initiativen oder Einzelpersonen mit innovativen Heimatprojekten und Aktionen, die auch beispielhaft für andere Ehrenamtler sein können.

 Karl Boland (links) und Hans Schürings von Geschichtswerkstatt, die mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wird.

Karl Boland (links) und Hans Schürings von Geschichtswerkstatt, die mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wird.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Dabei hat aber nicht nur „Hey! Rheydt“ die Juroren überzeugt. Der mit 4000 Euro dotierte zweite Preis geht an die Geschichtswerkstatt Mönchengladbach, einem Zusammenschluss von Gladbachern, die sich seit mehr als 25 Jahren mit der Lokalgeschichte der Stadt beschäftigen. Dadurch sind im Laufe der Jahre Ausstellungen, Bücher und Aufsätze entstanden, die sehr unterschiedliche Themen der Stadtgeschichte aufgreifen. Aufsätze von Autoren der Geschichtswerkstatt erscheinen regelmäßig auch in der Mönchengladbacher Ausgabe der Rheinischen Post. Führende Köpfe sind Hans Schürings und Karl Boland, die zuletzt auch den im Kühlen-Verlag erschienenen Sammelband „Heimat, Identität und Mönchengladbach“ herausgaben (ISBN: 978-3-874485-22-7, 328 Seiten, 19,80 Euro). Die Jury würdigte unter anderem das Buchprojekt „Textil-Industrie-Kultur in Mönchengladbach“, die Geschichtswerkstatt kam in dem Bewertungsschema auf 127 Punkte. „Die Frage nach einer gesamtstädtischen Identität steht seit langem unbeantwortet im Raum, denn heimatliche Gefühle werden schwerlich in Zusammenhang mit der heutigen zusammengewürfelten Gesamtstadt Mönchengladbach gebracht“, sagte Schürings einmal im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wenn überhaupt, könnte ein gemeinsamer Nenner heimatbildender Gefühle vielleicht in der mehr als 200-jährigen Geschichte der Textilindustriekultur liegen.“

Der mit 3000 Euro dotierte dritte Preis geht an den „Rentner-Arbeitstrupp Wanlo“, der sich um Pflege, Instandsetzungsarbeiten und strukturelle Verbesserungen in Wanlo und Umgebung einsetzt. Bereits im vergangenen Jahr war der Verein „Dorf-Campus Wanlo“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung ist für den 23. August geplant.
ANDREAS GRUHN

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