Festakt Elisabeth-Krankenhaus feiert 50. mit hunderten Gästen

Mönchengladbach · 24.000 Kinder hat Heinz Josef Massenkeilzur Welt gebracht. Darunter war das erste Baby, das vor 50 Jahren im frisch eröffneten Elisabeth-Krankenhaus Rheydt das Licht der Welt erblickte.

Elisabeth-Krankenhaus feiert 50.
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Foto: Detlef Ilgner

24.000 Kinder hat Heinz Josef Massenkeil zur Welt gebracht. Darunter war das erste Baby, das vor 50 Jahren im frisch eröffneten Elisabeth-Krankenhaus Rheydt das Licht der Welt erblickte.

Massenkeil hatte als Missionsarzt in Nigeria gearbeitet, gehörte damals, im Januar 1967, zu den ersten Chefärzten der Klinik, leitete die Frauenheilkunde und Geburtshilfe, war 17 Jahre lang der Ärztliche Direktor. Und selbstverständlich war er beim Jubiläums-Festakt im Stadttheater Rheydt dabei.

Mehr als 400 Gäste folgten der Einladung von Horst Imdahl, dem Geschäftsführer des "Eli", wie die Klinik im Volksmund genannt wird. Dabei waren die Bürgermeister, die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel, der Landtagsabgeordnete Norbert Post und SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs. Auch das Prinzenpaar schaute vorbei. Sie trotzten der Unwetterwarnung zu Schnee und Blitzeis - übrigens ähnlich dem Wetter vor 50 Jahren, als an einem Tag rund 200 Patienten in das moderne Gebäude umziehen mussten. In einem Schwarz-Weiß-Film des WDR wurde daran erinnert.

Die Trägerschaft hatten damals und bis 2001 die Schwestern der Heiligen Elisabeth, drei davon, Schwester Edburga, Schwester Gregoria und Schwester Celine, saßen in der ersten Reihe. Sie trafen bei der Jubiläumsfeier auch einen ihrer einstigen Chefs, Prof. Hans Ewers, der von 1982 bis 2001 die Medizinische Klinik geleitet hatte. Gerhard Heimes, wie Heinz-Josef Esser ein Vorgänger des Geschäftsführers Imdahl, war aus Düsseldorf angereist.

Im Zentrum des Festakts stand die Rede von Msgr. Prof. Peter Schallenberg, Lehrstuhlinhaber für Moralethik und Ethik an der Theologischen Fakultät Paderborn und Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle. "Rosen statt Brot? Ethik im christlichen Krankenhaus" war der Titel seines kurzweiligen, zum Nachdenken anregenden und humorvollen Vortrags. Er erinnerte an das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter, der frei war von der Erwartung eines Nutzens. "Er hatte sehr viel Mitleid, aber auch viel Geld", das ihm das Helfen erst ermöglicht habe. Der griechische Philosoph Sokrates habe aufgezeigt, dass "die Würde des Menschen unantastbar" sei, ohne dieses Fundament sei Krankenhausethik nicht zu verstehen. Schallenberg ging auf Franz von Assisi ein, der bewusst die Wunden eines Leprakranken küsste. "Wir beweisen Gott nicht durch Lehrbücher, sondern durch unser Handeln." Es gebe im Gesundheitssystem inzwischen den Versuch, "Liebe zu rationieren", was aber einem Prozess schöpferischer Zerstörung gleiche. Es stelle sich die Frage nach der Grenze der Versorgung etwa im ländlichen Bereich. Notwendig sei aber "Zuwendung zum Menschen, die weit über die technische Zuwendung hinaus" gehe. "Es geht darum, dass jemand sagt, es ist gut, dass du da bist." Denisa Richters

(RP)
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