Mönchengladbach Stadt spendiert Rasenkur

Mönchengladbach · Viele Sportplätze in Mönchengladbach sind nahezu unbespielbar. Deshalb renoviert die Stadt die Anlagen in der Sommerpause. Das lässt sie sich eine Menge Geld kosten. Die Fußballvereine müssen ihr Training verlegen.

Peter Schleuter schaut zufrieden. Dabei blickt der Trainer des Fußball-Landesligisten Spvg. Odenkirchen auf einen Rasenplatz, der unbespielbar ist. Zwölf Zentimeter tiefe Furchen durchziehen das Feld. Und das in einem Abstand von zehn Zentimetern. Der Sportplatz an der Beller Mühle ähnelt mehr einer Ausgrabungsstätte für Ruinen, als einem Fußballfeld. 60 Tonnen Sand liegen auf dem bisschen Grün verstreut. "Aber diese Maßnahmen sind erforderlich", sagt Schleuter. "Denn wir wollen keine tiefe Pfützen mehr auf dem Platz haben, sondern vernünftig Fußball spielen." Die Stadt hat die Arbeiten veranlasst, um die Plätze in der Sommerpause zu renovieren. Acht Rasenfelder sind von Juni bis August fällig. Pro Platz kostet die Verbesserung bis zu 5000 Euro.

Keine Geldverschwendung

Harald Weuthen, Leiter des Sportamtes, sieht die Arbeit nicht als Geldverschwendung, sondern als Investition. 2005 begann das Programm, welches in den nächsten Jahren jeden der 32 Rasen- und 28 Aschenplätze in Gladbach besser bespielbar machen soll. Weuthen erklärt: "Durch das Pflügen der Felder wird Mutterboden hochgezogen." Dieser vermische sich mit dem später aufgetragenen Sand. "Dann darf der neu gesäte Rasen acht Wochen nicht bespielt, muss aber stark bewässert werden." Anschließend sollen die Plätze besser durchlüftet sein. "Zudem läuft das Wasser nach Regen schneller ab und bleibt nicht tagelang stehen."

Die Plätze in Hardt, Holt und Hehn, die sich der Kur schon unterzogen haben, sind besser bespielbar als vor drei Jahren. Das liegt daran, dass sich die Stadt mit der Beschaffenheit der Plätze auseinander gesetzt hat. "Wir haben jeden Rasen im Labor untersuchen lassen und die optimale Pflege gefunden." Aus dem Einheitsbrei derNeunziger Jahre ist Feinkost für die Böden geworden.

Peter Schleuter weiß dies zu schätzen. "Obwohl die Stadt finanziell nur begrenzte Möglichkeiten hat, gibt sie sich Mühe, uns zu helfen." Für Weuthen ist das selbstverständlich. "Als Eigentümer der Plätze ist es unser Anspruch, dass diese in Ordnung sind. Schließlich ist das unser Vermögen, das da liegt." Zum anderen versteht sich das Sportamt als Dienstleister. "Wir möchten, dass die Sportler unter vernünftigen Bedingungen spielen und trainieren." Dazu muss für die kommenden acht Wochen noch eine Lösung gefunden werden. Nicht jeder Verein, der sich auf den renovierten Plätzen auf die neue Saison vorbereiten wollte, hat schon eine Ausweichstelle gefunden. "Wenn wir das bis nächste Woche noch hinbekommen, wäre ich sogar mehr als zufrieden", sagt Schleuter.

(RP)
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