Mönchengladbach Stadt sieht keinen Bedarf für Umgehung im Norden

Mönchengladbach · Ein klares Nein vom Landesbetrieb Straßenbau, Kammmolche und Steinkäuze als Hindernis, Altlasten im Boden, eine Schutzzone für die Wassergewinnung – es ist ein ganzer Strauß von Gründen, die aus Sicht der Stadt gegen eine neue Straße zwischen Kaldenkirchener und Viersener Straße spricht.

Ein klares Nein vom Landesbetrieb Straßenbau, Kammmolche und Steinkäuze als Hindernis, Altlasten im Boden, eine Schutzzone für die Wassergewinnung — es ist ein ganzer Strauß von Gründen, die aus Sicht der Stadt gegen eine neue Straße zwischen Kaldenkirchener und Viersener Straße spricht.

Aufgeführt werden sie kommende Woche in der Bezirksvertretung Nord. Und der gewichtigste Grund wird in der Vorlage eher am Rande erwähnt: Die Verkehrsplaner sind davon überzeugt, dass eine Entlastungsstraße gar nicht nötig ist, und zwar auch dann nicht, wenn an der Stadtgrenze zu Viersen das neue große Klinikum vollends in Betrieb ist. So lautet denn die Empfehlung der Verwaltung an die Politiker, die zu entscheiden haben, nicht einmal in eine genauere Planung einzusteigen.

Die Verkehrsplaner signalisieren Verständnis für die Bedenken der Anwohner der Viersener Straße und des Schürenwegs, die deutlich mehr Verkehr fürchten. Tatsächlich werden künftig mehr Autos dort fahren — allerdings nicht so viele mehr, dass deshalb eine Entlastungsstraße gebaut werden müsste.

Rund 12.000 Autos fahren derzeit täglich über die Viersener Straße. Dadurch, dass in diesen Tagen das Kammilianer und später auch noch das Maria Hilf auf das Gelände des Franziskuskrankenhauses ziehen, können es rund 3000 mehr werden, erläutert die Verwaltung. Bloß: Ausgelegt ist die Viersener Straße für bis zu 20.000 Autos.

Das ist der Hauptgrund, warum die Fachleute von der Spange im Norden, an der die Viersener interessiert sind, abraten. Doch bei der Bitte um Stellungnahmen von betroffenen Stellen kamen einige weitere schwerwiegende Bedenken. So ist der Landesbetrieb Straßenbau gegen die neue Straße, weil sie sich nicht mit einem bereits beschlossenen Plan zum Ausbau der A 52 vereinbaren lasse. Aus Richtung Venlo kommend soll man künftig an der Abfahrt Mönchengladbach-Nord rechts ohne Ampel auf die Kaldenkirchener Straße Richtung Innenstadt abbiegen können.

Auch die Untere Landschaftsbehörde meldet erhebliche Bedenken an. Dort, wo gebaut werden müsste, gibt es Kammmolche und Steinkäuze, beide sind streng geschützte Arten. Außerdem werden Altlasten im Bereich der früheren Niederrheinkaserne vermutet. Und da die Straße durch die Schutzzone für die Wassergewinnungsanlage führen würde, wären strenge Auflagen zu beachten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort