Mönchengladbach Stadion fest in der Hand des DFB

Mönchengladbach · Alles anders im Borussia-Park: Für das Länderspiel der Nationalmannschaft gegen Wales musste die Fußball-Arena extra hergerichtet werden. Sitzschalen wurden festgeschraubt, Werbung gewechselt und das Bier ausgetauscht.

Ihre Tage sind derzeit etwas stressiger. Aber meckern? "Das werden wir nicht", sagen Bernhard Nießen und Anton Häring, Borussias Leiter für den Stadionbetrieb sowie die Betriebstechnik. "Wir sehen hier am liebsten Fußball und freuen uns darauf, ein wenig Glanz in die Hütte zu bekommen." Für den sollen heute Abend die Nationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und Wales sorgen.

Doch bevor die Teams von Jogi Löw und John Toshack sich um Punkte für die Weltmeisterschaft in zwei Jahren streiten, musste im Stadion, am Stadion und ums Stadion herum einiges verändert werden. Vor zwei Monaten gab es die erste Besprechung mit dem DFB. Seitdem hat der Bundesligist alles getan, um den Anforderungen des nationalen Fußball-Bundes sowie von Danilo Filacchione, Abgesandter des Weltfußballverbands Fifa, gerecht zu werden. "Seit Montag, 12 Uhr, ist das Stadion in der Hand des DFB", sagt Nießen (40).

DIE WERBUNG Da der Deutsche Fußball-Bund eigene Werbepartner hat, musste jede Reklame Borussias entfernt werden. Über die Banner am Oberrang wurden Rahmen gehängt, die fahrbaren Banden am Spielfeldrand ausgetauscht. An den beiden Riesen-Bildschirmen musste der Schriftzug des Herstellers überklebt werden. "Dafür steht da jetzt ,Borussia-Park'", sagt Häring (69). Selbst die Ballfangnetze hinter den Toren mussten gewechselt werden, da das Logo eines Sportartikelherstellers zu sehen war.

DAS FERNSEHEN Statt wie bei Bundesliga-Spielen üblich elf Kameras werden heute doppelt so viele das Spiel beobachten. Eine der Logen ist für das Studio des ZDF reserviert — da kam sogar ein neuer Boden rein. Seit Montag sind die Fernsehtechniker da, seit gestern die Übertragungswagen. Ab heute Mittag sind sie bereit, Bilder in die ganze Welt zu senden.

DIE TRIBÜNEN Schon vor zehn Tagen begannen die Arbeiter, die Wellenbrecher in den Stehplatzbereichen Nord und Süd abzumontieren. 8000 grüne Sitzschalen mussten herangekarrt und fest geschraubt werden, da bei internationalen Spielen nur Sitzplätze erlaubt sind. So kommt der Borussia-Park auf eine Kapazität von 46 297.

DIE KIOSKE Statt Bier von der Nordseeküste gibt es nun Gerstensaft aus der Südeifel. Das amerikanische Original ersetzt das Brausegetränk eines deutschen Herstellers.

DIE ZELTE Das große Zelt für die wichtigen Leute steht schon seit dem Spiel gegen Köln hinter der Haupttribüne und wird bis nach dem Bayern-Spiel auch stehen bleiben. Daneben gibt es aber noch ein kleineres Zelt, in dem nach dem Schlusspfiff die Pressekonferenz sein wird. Im gesamten Stadionareal stehen weitere Zelte mit Aktionen für Fans.

DIE FREIWILLIGEN 120 Volunteers aus der Jugend Borussias und des Landesverbandes wurden ausgebildet, um den Zuschauern ab 18.15 Uhr (Öffnung der Stadiontore) bei Fragen zu helfen. Was die Besucher noch nicht wissen: Sie werden Teil einer großen Choreographie sein, die extra auf die Maße des Borussia-Parks zugeschnitten worden ist.

Ab morgen ist das "Projekt Länderspiel" so gut wie vorbei. Der Abbau beginnt, und wird wohl bis kommenden Montag dauern. Dann werden auch die Tage von Bernhard Nießen und Anton Häring wieder etwas entspannter.

(RP)
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