Mönchengladbach St. Martins Kartoffeln für die Weihnachtsfeier

Mönchengladbach · Im Frühjahr haben sie selbst gepflanzt, die Ernte zur Martinsfeier auf dem Schulhof verkauft - und jetzt kommt der Erlös Obdachlosen zugute: Montessori-Grundschüler haben auf dem Lenßenhof viel über Lebensmittel kennengelernt.

 Bio-Bauer Joachim Kamphausen (hinten links) zeigt bereits seit rund zehn Jahren den Kindern der Montessori-Grundschule die Arbeit auf dem Feld.

Bio-Bauer Joachim Kamphausen (hinten links) zeigt bereits seit rund zehn Jahren den Kindern der Montessori-Grundschule die Arbeit auf dem Feld.

Foto: Isabella Raupold

"Wir haben die Kartoffeln gepflanzt, geerntet, sortiert, abgewogen und in Tüten verpackt", zählt Lara die Arbeitsgänge auf. Die Neunjährige hat gemeinsam mit ihren Klassenkameraden im April unter Anleitung von Joachim Kamphausen auf dem Lenßenhof Biokartoffeln gepflanzt, die bei der traditionellen Martinsfeier der Montessori-Grundschule im November verkauft wurden. "Wir sind mit dem Bollerwagen über den Schulhof gelaufen und haben die Kartoffeln verkauft", erzählt Baris. "Fünf Kilo für fünf Euro."

Das ist ein besonders günstiger Preis für Biokartoffeln, und die Kinder haben sämtliche 130 Beutel verkauft - und dadurch einen Rekordumsatz erzielt. Außerdem wurden noch Geldspenden und Lebensmittel gesammelt. So kamen insgesamt rund 900 Euro und viele Kartons mit haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln oder Dosengemüse zusammen, die die Kinder nun dem Anna-Schiller-Haus für obdachlose Menschen übergeben haben.

"Die Kinder lernen die Geschichte von St. Martin und der Mantelteilung kennen und damit die Bedeutung des Teilens", sagt Klassenlehrerin Anke Müller. Damit sie auch ganz genau verstehen, wofür sie da eigentlich sammeln, kommen Mitarbeiter des Anna-Schiller-Hauses, das vom Verein Wohlfahrt betrieben wird, vorher in die Schule und erklären, was sie tun und wie es zu Obdachlosigkeit kommen kann.

Was mit der Spende geschehen wird, steht auch schon fest. "Wir werden damit die Weihnachtsfeiern im Anna-Schiller-Haus und im Bruno-Lelieveld-Tagestreff finanzieren", sagt Martin Dalz, Geschäftsführer des Vereins Wohlfahrt.

Die Weihnachtsfeiern sind für die Besucher der Einrichtungen von immenser Bedeutung. "Ohne die Feiern wäre zu Weihnachten für die meisten nicht viel drin", weiß Dalz zu berichten.

Neben der Martinsspende hat die Kartoffelaktion noch einen weiteren wichtigen Effekt: Die Kinder lernen viel Wissenswertes über Lebensmittel und wissen sie anschließend besser zu schätzen. "Die selbst angebauten und geernteten Kartoffeln sind für die Kinder die besten der Welt", sagt Bio-Bauer Joachim Kamphausen, der seit rund zehn Jahren den Kindern der Montessori-Grundschule die Arbeit auf dem Feld zeigt.

(arie)
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