Mönchengladbach Sportschützen wollen stärker mit dem Brauchtum kooperieren

Mönchengladbach · Beim 63. Rheinischen Schützentag ermittelten die Sportler ihren Landeskönig. Künftig möchten sie mit den historischen Schützen zusammenarbeiten.

 Die Sportschützen wollen künftig enger mit den historischen Schützen kooperieren. Gespräche laufen. In Hehn war Rheinischer Schützentag.

Die Sportschützen wollen künftig enger mit den historischen Schützen kooperieren. Gespräche laufen. In Hehn war Rheinischer Schützentag.

Foto: Miserius

Als er 59 Jahre alt war, entdeckte Günter Weimar den Schießsport. "Ich hatte damals einen Kollegen, der Sportschütze war. Er nahm mich einmal mit und seitdem betreibe ich den Sport", erzählt der Düsseldorfer, der für die Schützengesellschaft Hehn antritt und bereits Deutscher Meister war. Nun nahm er am Rheinischen Schützentag in der Turnhalle Hehn teil. Doch dieses Mal hatte er nicht seinen besten Tag erwischt. "Das passiert schon mal", resümierte er. Zwar freue er sich, wenn er gute Ergebnisse erzielt, doch eigentlich gehe es um etwas anderes. "Der Sport fördert die Konzentration." Für seinen Verein war der 63. Rheinische Schützentag etwas Besonderes.

"Wir haben 15 Schützenbezirke, von denen jedes Jahr ein anderer den Tag ausrichtet. Zum Bezirk 04 gehören Mönchengladbach, Grevenbroich und Neuss. Dass der Schützentag hier stattfindet, das kommt höchstens alle 30 Jahre einmal vor", erklärte Werner Jungblut, der Vorsitzende des Schützenbezirks. Geschossen wird bei den Veranstaltungen auf hoch professionellen Anlagen. "Die Anlage ist von einem Ausstatter, der auch Schießstände für Weltmeisterschaften und Olympische Spiele liefert", sagte Jungblut. Dabei können zehn Schützen gleichzeitig zum Gewehr greifen. Gemessen wird auf einen zehntel Millimeter genau. "Das würde man mit dem Auge gar nicht erkennen", sagt Werner Jungblut.

Während am Samstag der Hogrefe-Pokal, eine kleine Skulptur, die einen Schmied zeigt, ausgeschossen wurde, ging es gestern um den Titel des Landeskönigs. So nennen Sportschützen den Landesmeister. Den Titel der Landeskönigin sicherte sich Claudia Kahlenberg (Dinslaken). "Manchmal werden wir dabei mit den historischen Schützen verwechselt", sagt Jungblut. Doch mit denen habe man bislang wenig zu tun. Genau das möchte der Schützenbund ändern. Bei ihrer Delegiertenversammlung in der Stadthalle Rheydt begrüßten die Sportschützen daher Horst Thoren, den Chef des Sommerbrauchtums. Beide Seiten bekräftigten, dass man künftig stärker zusammenarbeiten wolle. "Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, dass die historischen Schützen an unseren Veranstaltungen teilnehmen", sagt Jungblut.

Weil es in den vergangenen Monaten innerhalb des Rheinischen Schützenbundes immer wieder Querelen gab, wählten die Delegierten einen neuen Vorstand. "Wir sind gerade dabei, den Verband neu zu strukturieren", sagt Jungblut. Ein Ziel wird dabei der Nachwuchs sein.

(cli)
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