1975 Sportler der neuen Stadt unter einem Dach

1975 · Walter Hützen war 36, als Mönchengladbach und Rheydt eine Stadt wurden. Im Zuge der Gebietsreform wurden die Städte, deren Ortskerne noch nicht einmal drei Kilometer auseinanderlagen und immer noch liegen, vereinigt – inklusive Wickrath, das zum Kreis Neuss-Grevenbroich gehörte.

 Walter Hützen.

Walter Hützen.

Foto: FVN

Walter Hützen war 36, als Mönchengladbach und Rheydt eine Stadt wurden. Im Zuge der Gebietsreform wurden die Städte, deren Ortskerne noch nicht einmal drei Kilometer auseinanderlagen und immer noch liegen, vereinigt — inklusive Wickrath, das zum Kreis Neuss-Grevenbroich gehörte.

Eben jene Wickrather vertrat Hützen bei der Gründung des Stadtsportbundes (SSB). "Obwohl ich in Rheydt wohnte, spielte ich in Wickrath Fußball und Tennis", sagt er. Als es hieß, dass jemand die Interessen der Sportvereine der Gemeinde vertreten müsse, wurde Hützen auserkoren. "Sie dachten sich, dass für diese Aufgabe wohl am besten ein Jurist in Frage käme."

Und so traf sich Hützen mit den Vertretern der Vereine aus Gladbach und Rheydt, um den Stadtverband für Leibesübungen Mönchengladbach und den Stadtsportbund Rheydt zusammenzuführen und die Wickrather Vereine zu integrieren. "Wir waren etwa zu zehnt und haben bei Moselwein überlegt, wie wir die Aufgabe am besten angehen könnten." Im neuen Stadtsportbund mussten die Interessen aller Sportler ausbalanciert werden. "Es ging um die Verteilung der Posten im Präsidium, eine Satzung sowie die Stimmen, die die Vereine bei Entscheidungen haben sollten."

Diese Entscheidungen sollten helfen, die Ansichten der Sportler in der neuen Stadt besser zu vertreten. "Politik und Verwaltung brauchten einen Ansprechpartner, an den sie sich wenden konnten." Zum ersten Präsidenten wählte die Versammlung im Januar 1975 in der Kaiser-Friedrich-Halle Julius Schöner vom Polizei SV, der dieses Amt vorher schon in Gladbach gehabt hatte.

"Zu unserer Gründerversammlung kam sogar Willi Weyer, damals NRW-Innenminister und Präsident des Deutschen Sportbundes, um sich eine der ersten Zusammenlegungen dieser Art anzuschauen", sagt Walter Hützen. Er wurde einer der beiden Vize-Präsidenten. Als er aus dem Stadtsportbund ausschied und Präsident des Fußballverbandes Niederrhein wurde, wurde er der erste Ehrenpräsident des SSB, der das oberste Amt nie bekleidet hatte.

(RP)
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