Hockey Zur Universiade nach Kazan

Mönchengladbach · Marcus Funken musste nicht lange überlegen. Als die Finanzierung geklärt war, bewarb sich der Mönchengladbacher Hockeyspieler für einen Kaderplatz im deutschen Team für die Universiade 2013. Ab Montag nimmt der 22-Jährige an den 27. Weltspielen der Studierenden im russischen Kazan teil. "Das wird sicher ein tolles Abenteuer, zumal die Chance, einmal an so einem Ereignis teilzunehmen, relativ überraschend kam", sagt Funken.

Erst vor wenigen Monaten war klar, dass Feldhockey erstmals seit 1991 wieder im Programm der Universiade vertreten ist. Der Deutsche Hockey Bund (DHB) fragte bei den Bundesligisten an, wer Zeit und Lust auf eine Reise nach Kazan hätte. Für Marcus Funken war es ein verlockendes Angebot — mit einem Haken. "Zunächst hieß es, jeder Spieler müsse 1500 Euro Selbstbeteiligung aufbringen, da der DHB kurzfristig dafür keine Gelder hätte. Doch letztlich müssen wir dank einiger Sponsoren nichts zahlen", sagt Funken.

Nach einem Lehrgang mit zwei Länderspielen gegen deutsche Junioren-Auswahlmannschaften löste Funken unter 24 Bewerbern schnell seinen Platz im 18er-Kader. "Ich nehme mir schon vor, im Team eine tragende Rolle zu spielen", sagt der Mittelfeldspieler, der mit neuen und ehemaligen Mitspielern nach Kazan fliegt. Mit Torwart Lennard Leist und Sven Alex spielte er bereits in Gladbach zusammen, von seinem neuen Klub Crefelder HTC sind zudem Max Wüterich, Nicolas Sarkowsky und Ferdinand von Oertzen dabei. "Das ist natürlich eine schöne Sache. Aber auch die anderen Spieler kenne ich gut, die Truppe ist gut drauf", sagt Funken. Die Chancen der deutschen Mannschaft kann er dagegen schwer einschätzen.

"Grundsätzlich wollen wir gewinnen. Aber wir wissen nicht, wie stark unsere Gegner besetzt sein werden. Zudem erreichen nur die Gruppensieger das Finale", sagt Funken. Er wolle das Turnier und die gesamte Universiade genießen. "Wir werden Gas geben, haben aber nicht den ganz großen sportlichen Druck. So werden wir uns sicher auch andere Sportarten anschauen."

In Kazan wird er sicher auch die Gelegenheit haben, etwas Abstand vom Trubel der vergangenen Wochen zu gewinnen. Funken gehört zu den sechs Spielern, die den GHTC nach dem Saisonende verlassen haben, er wechselte mit Alex und Florian Pelzner nach Krefeld. Diese Flut der Abgänge sorgten beim Bundesligisten für Missstimmung und große Enttäuschung. "Das war keine schöne Zeit und auch eine schwierige Entscheidung für mich. Insofern bin ich schon erleichtert, dass vor der Universiade alles klar ist und ich etwas entspannter abreisen kann", sagt Funken.

THOMAS GRULKE

(togr)
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