Golf „Gladbacher Jong“ ist Deutscher Golf-Meister

Mönchengladbach · Jannik de Bruyn hat in München den Titel in der offenen Klasse gewonnen. Auf der Finalrunde blieb der nun 20-Jährige eiskalt und verwies den Routinier Daniel Schmieding auf den zweiten Rang. Der Borussen-Fan wurde von Tiger Woods inspiriert.

 Guter Schwung: Der Gladbacher Yannik de Bruyn vom Golfclub Hösel ist Deutscher Meister der offenen Herrenklasse in München geworden.

Guter Schwung: Der Gladbacher Yannik de Bruyn vom Golfclub Hösel ist Deutscher Meister der offenen Herrenklasse in München geworden.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Der Mönchengladbacher Jannik de Bruyn vom GC Hösel hat bei den Deutschen Meisterschaften in Valley/Holzkirchen beim GC München unverhofft den Titel in der offenen Herrenklasse geholt. „Natürlich bin ich sehr glücklich, dass ich Deutscher Meister geworden bin. Ich bin zwar schon mal Deutscher Jugendmeister geworden, aber der jetzige Titel ist für mich viel wichtiger. Ich will nämlich einmal Profi werden. Der Titel zeigt mir, dass ich da auf dem richtigen Wege bin“, sagt de Bruyn, der sein Abitur 2017 am Stiftischen Humanistischen Gymnasium machte und als „Gladbacher Jong“ am gestrigen Freitag seinen 20. Geburtstag feierte.

Früh machte Nationalspieler de Bruyn bei den Deutschen Meisterschaften gleich zu Beginn mit Birdie auf Birdie (siehe Info-Kasten) kräftig Druck auf den Olchinger Daniel Schmieding aufzubauen. Nach seinem vierten Birdie auf Bahn 11 übernahm de Bruyn erstmals die Führung. Das kam so, weil der 33-jährige Bayer zu dem Zeitpunkt nach zwei Bogeys bei nur zwei Birdies für den Tag nur bei Even Par lag. Florian Schmiedel, der als dritter Spieler im Leaderflight antrat, brachte sehr lange gar kein Birdie auf die Karte und lag nach zwei Dritteln der Finalrunde schon vier Zähler hinter de Bruyn. Der Hubbelrather spielte am Ende eine 74 (+2) und rutschte noch bis auf Rang sieben ab.

Den Kampf um den Titel machten nur noch de Bruyn und Schmieding unter sich aus. Nach dem Birdie auf Bahn 17 hatte der Gladbacher zwei Schläge Vorsprung und brachte diese letztlich nach Hause. Nochmal eng wurde es dabei auf Bahn 18. Der Abschlag des Sportsoldaten führte etwas nach links und das Anspiel auf das Grün aus dem Rough über das große Gewässer. Aus ähnlicher Lage kassierte der Kaderspieler von Bundestrainer Ulli Eckhardt am Vortag ein Doppelbogey. Auf der Finalrunde lief alles anders. Eiskalt knallte de Bruyn den Ball auf das Grün. Just in diesem Moment war allen klar: Der neue Deutsche Meister kommt vom GC Hösel und der Olchinger Routinier musste sich mit der Vizemeisterschaft zufriedengeben.

De Bruyn startete als Elfjähriger mit seinem Sport im Golfclub Schloss Myllendonk bei Korschenbroich. „Ich sah im Fernsehen Tiger Woods spielen. Das fand ich toll, wie er mit Schläger und Ball umging. Ich bin dann beim Golfspiel hängen geblieben. Wie man sieht, ist es bisher für mich sehr erfolgreich gelaufen, und ich habe es nicht bereut, diese Sportart heute auszuüben“, sagt de Bruyn, der für den GC Hösel in der ersten Bundesliga spielt, in der Nationalmannschaft seinen Platz hat und an Qualifikationsturnieren für die europäischen Touren teilnimmt. Dass er Sportsoldat ist, genießt er: „Ich habe die Freiheiten, Turniere zu spielen und zu trainieren und das mit der vollen Unterstützung der Bundeswehr. Wenn kein Turnier ist, trainiere ich bis zu fünfmal die Woche.“ Ein großes Ziel hat er vor Augen. „In drei bis vier Jahren will ich auf den höchsten Touren Europas spielen und mein Geld als Profi verdienen.“ Seine Stärke ist das kurze Spiel, das Einlochen und kurze Schläge. Er spielte in der Kindheit Fußball beim 1. FC Mönchengladbach. „Heute bin ich Borussen-Fan. Wenn ich es schaffe, besuche ich die Heimspiele von Borussia oder verfolge die Spiele unterwegs, wenn ich selber auf den Turnieren bin, die dann meist über vier Tage gehen“, erklärt de Bruyn.

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