Lokalsport Was Amateurfußballer von Barca lernen wollen

Fussball · Aus den hiesigen Vereinen ist heute so mancher live im Borussia-Park dabei und will sich von den Katalanen etwas abgucken.

"Lionel Messi spielt ja nicht, dann gehe ich auch nicht zum Spiel", sagt Wolfgang Brück schmunzelnd. Bis vor einem Jahr war der Rheydter tatsächlich Mitglied beim FC Barcelona und flog sogar nach Spanien, um Barca zu sehen. Jetzt wird der Co-Trainer des SC Kapellen das Champions-League-Spiel der Borussia gegen die Weltklassetruppe aus Katalonien aber am Fernseher verfolgen - vor allem deswegen, weil er keine Eintrittskarten bekommen hat.

Dafür werden sich etliche Spieler, Trainer und Funktionäre aus dem hiesigen Amateurbereich den Fußball der Extraklasse vor der Haustür nicht entgehen lassen. Man lernt ja schließlich nicht aus - gerade von den Besten. Tim Bekkers, Torwart beim SV Lürrip, wird so in der Nordkurve wie seit vielen Jahren der Borussia die Daumen drücken. "Ich werde natürlich die beiden Torhüter beobachten. Welche Laufwege machen Yann Sommer und Marc-André ter Stegen, wie beobachten sie das Spiel? Welche fußballerischen Fähigkeiten haben sie?" Das sind die Fragen, auf die sich der 18-Jährige Antworten erhofft.

Mehr taktische Erkenntnisse erhofft sich Giesenkirchens Abwehrspieler Marcel Skora. Von einem Arbeitskollegen, der entsprechende Verbindungen hat, ergatterte er noch eine Eintrittskarte. "Das ist etwas ganz Außergewöhnliches, wenn Barcelona im Nordpark spielt. Unser Konterspiel ist durchaus mit dem der Spanier zu vergleichen, allerdings nicht mit diesem Tempo", sagte er.

Yannick Peltzer, Odenkirchener der für den Landesligisten Jüchen spielt, drückt ebenfalls der Borussia im Stadion die Daumen: "Ich hoffe, dass sich die Borussen zu Hause gegen eine solche Weltklasse-Elf gut aus der Affäre ziehen werden. Es ist schon gut, dass Messi nicht dabei ist, aber Luis Suárez und Neymar können auch Angst und Schrecken verbreiten", sagt er.

FC-Abwehrspieler Tobias Schütz freut sich derweil, sein sportliches Vorbild live zu erleben: "Gerard Piqué hat mich schon interessiert, als ich bei Borussia in der Jugend gespielt habe. Ich kann da während des Spiels eine Menge beobachten, was ich auch vielleicht umsetzen kann", sagt er. Horst Imdahl, Vorsitzender des Kreisligisten Rheydter Spielverein, scheint nicht nur das Spiel zu interessieren. "Wenn da ein Spieler von Barcelona preiswert zu kriegen ist, würde ich ihn gern zum RSV holen", sagt er schmunzelnd. "Eine solche Mannschaft sieht man nicht jede Woche. Es ist für Mönchengladbach etwas ganz Besonderes, eine solche Mannschaft in der Stadt zu haben", fügt er hinzu.

Sein Kollege Holger Drever aus Giesenkirchen wird sich heute Abend auch für das Drumherum interessieren: "Man kann diese Weltklassespieler einmal aus der Nähe sehen, dazu noch unter Wettbewerbsbedingungen in der Champions League. Das ist wohl eine einmalige Gelegenheit", sagt er. Die Borussenfans und der Klub wären aber sicherlich über viele Wiederholungen sehr erfreut.

(RP)
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