Zweitligist hat die Play-offs im Blick Wie sich VVV Venlo zu einem Aufstiegsaspiranten entwickelt

Analyse | Keuken Kampioen Divisie · Im zweiten Jahr nach dem Abstieg spielt die VVV Venlo eine gute Saison, konnte sich vor der kurzen Winterpause in der oberen Tabellenregion etablieren. Woran sich der Aufschwung zeigen lässt und wie dieser zu erklären ist.

 Jubel in Gelb-Schwarz: Die Spieler der VVV Venlo jubeln nach dem Erfolg über Aufstiegskonkurrent FC Eindhoven vor den Fans.

Jubel in Gelb-Schwarz: Die Spieler der VVV Venlo jubeln nach dem Erfolg über Aufstiegskonkurrent FC Eindhoven vor den Fans.

Foto: Heiko van der Velden

Für die VVV Venlo läuft es in dieser Saison um einiges besser als noch in der abgelaufenen Spielzeit. Nach dem Abstieg aus der Eredivisie in der Saison 2020/21 hingen die Trauben nach dem großen Umbruch im vorletzten Sommer hoch. Dass der Wiederaufstieg nicht auf Anhieb gelang, war zwar einkalkuliert worden, dennoch hatten sich die Verantwortlichen mehr erhofft als den zehnten Tabellenplatz am Ende der Saison – acht Punkte fehlten zum Erreichen der Aufstiegs-Play-offs. Im Anschluss trennten sich der Verein und dessen Trainer Jos Luhukay.

In dieser Spielzeit sieht es nun besser aus. Mit 29 Punkten belegt das Team von Trainer Rick Kruys zum Jahreswechsel Platz sechs und wäre damit startberechtigt für die Aufstiegs-Play-offs. Sogar das Erreichen der Halbfinal-Play-offs ist aktuell realistisch. 13 Punkte aus fünf Ligaspielen in der zweiten niederländischen Liga ließen das Team zuletzt mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen.

Im letzten Spiel des Jahres gab es einen 2:0-Erfolg bei Mitkonkurrent FC Eindhoven, der als Tabellenvierter eine überraschend starke Saison spielt. Gegen MVV Maastricht (Platz 3) und Willem II Tilburg (Platz 7) als weitere Mitkonkurrenten um die Play-offs erreichten die Venloer jeweils ein Unentschieden.

Deutlich unterlegen war die Mannschaft allerdings gegen die beiden aktuellen Top-Teams der Liga: Zuhause gab es gegen Eredivisie-Absteiger PEC Zwolle eine 0:4-Pleite, bei Spitzenreiter Heracles Almelo setzte eine 3:5-Niederlage.

Die Gründe für den Aufwärtstrend im Vergleich zur Vorsaison? Die Mannschaft wirkt, trotzt eines Durchschnittsalters von nur 22,6 Jahren, deutlich reifer und stabiler in der Defensive – klammert man die Pleiten gegen die Spitzenteams Zwolle und Almelo aus, in denen Venlo neun seiner 26 Gegentore fing. In vier Spielen kassierte Venlo hingegen gar kein Gegentor. Zudem wurde die Mannschaft im vergangenen Sommer nur punktuell verstärkt, ist somit eingespielt. Zum Vergleich: Nach dem Abstieg aus der Eredivisie blieben nur sieben Spieler des Kaders erhalten.

Wichtige Stützen der jungen Mannschaft sind unter anderem die beiden 29-jährigen Routiniers Robert Klaasen und Sven Braken. Klaasen wurde vor der Saison von Roda JC Kerkrade verpflichtet und gibt der Mannschaft im Mittelfeld die nötige Sicherheit. Kapitän Braken ist mit neun Toren erneut der treffsicherste Spieler der Venloer. Keine Spielminute verpasst haben bisher Neuzugang Rick Ketting und Eigengewächs Simon Janssen.

Der frühere Magdeburger Brian Koglin ist aktuell der einzige deutsche Spieler im Team und kam bisher in 17 von 18 Spielen zum Einsatz. Hinzu kommt Torwart Tim Leon Schrick, der aufgrund der Verletzung von Lukas Zima aus der U21 für insgesamt sieben Meisterschaftsspiele in den Kader hochrückte – und auf der Bank saß. Schrick spielte in der Jugend unter anderem bei DJK/VfL Giesenkirchen.

Nach einer kurzen Winterpause startet am kommenden Freitag mit einem Heimspiel gegen Helmond Sport für Venlo wieder der Spielbetrieb der Keuken Kampioen Divisie.

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