Hockey Vier EM-Fahrer — ein Ziel

Heute beginnt im belgischen Nivelles die Hockey-Europameisterschaft der männlichen und weiblichen U18, und vier Gladbacher Talente gehören zu den deutschen Kadern. Sowohl Mats Grambusch, Max Brors und Julian Altenrath als auch Julia Ciupka wollen den Titel holen.

Das letzte Saisonspiel des Gladbacher HTC gestern Mittag verpassten sie. Darüber waren Julian Altenrath, Max Brors und Mats Grambusch aber nicht sonderlich enttäuscht. Schließlich hatten sie selbst am Samstag einen großen Anteil am 8:2-Sieg gegen Blau-Weiß Köln, der den Klassenverbleib endgültig besiegelte und ihnen einen freien Tag ermöglichte.

Denn in dieser Woche dürfen sie fast täglich den Hockeyschläger schwingen. Die willkommene Saisonverlängerung ist für die Gladbacher Talente gleichzeitig der Jahreshöhepunkt: Die GHTC-Jungspunde nehmen ab heute bei der U18-Europameisterschaft im belgischen Nivelles teil.

Vorteil Spielpraxis

"Das ist schon etwas anderes als die Zweite Liga oder die bisherigen Länderspiele mit der Nationalmannschaft. Das Kribbeln ist größer", sagt Grambusch wohl stellvertretend für das Trio, das unter ganz unterschiedlichen Vorzeichen nominiert wurde. Während Grambusch mit 16 zwar der Jüngste ist, aber die meisten Länderspiele bestritten und bislang alle Lehrgänge mitgemacht hat, ist Altenrath mit seinem Debüt im April der Gladbacher Spätstarter.

"Das hätte ich mir vor einem Jahr alles nicht erträumen können. Mir hat sicher die gute Saison in der zweiten Liga geholfen", sagt der 17-jährige Stürmer, der es gleich in seinem ersten Senioren-Jahr mit 13 Toren in die Top Ten der Torschützenliste geschafft hat. In Andrew Meredith habe er einen Offensiv-Trainer, vom dem er sehr profitiert habe, sagt Altenrath, der vor zwei Jahren vom Crefelder HTC nach Gladbach wechselte.

Von dort kam 2005 auch Max Brors. Der 17-jährige Offensivspieler hatte die Euro wegen eines Muskelfaserrisses an den Adduktoren fast schon abhaken müssen. Aber durch die Verletzung eines anderen Spielers rutschte er doch noch ins Aufgebot.

"Es war sicherlich gut, dass wir beim GHTC so viel Spielpraxis in der Bundesliga hatten. Zudem haben wir jahrelang in einer starken Jugendmannschaft zusammengespielt", sagt Brors. Es sei schön, dass sie zu dritt nach Belgien fahren, zumal sie sich auch gut verstünden, fügt Grambusch hinzu.

Und in Belgien werden sie zudem noch auf eine alte Bekannte treffen. Denn zeitgleich wird in Nivelles die EM der weiblichen U18 ausgetragen — mit der Gladbacherin Julia Ciupka im deutschen Tor.

"Ich weiß, dass ich im ersten Spiel auf der Bank sitze, hoffe aber schon, dass ich zum Einsatz komme", sagt die 17-Jährige, die im letzten Sommer zum Zweitligisten RTHC Leverkusen ging und dort Stammtorhüterin wurde. Der Wechsel habe sich auf jeden Fall gelohnt und sie weitergebracht, sagt Julia Ciupka, die bereits vor über zwei Jahren ihr Länderspieldebüt gab und in Belgien das selbe Ziel hat wie ihre männlichen Kollegen: Europameister werden.

"Mit der deutschen Nationalmannschaft hat man schon den Anspruch zu gewinnen", sagt Brors. So soll für alle der Titelgewinn der krönende Abschluss einer langen Saison werden, während die Vereinskameraden bereits den Schläger in die Ecke gestellt haben.

(RP)
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