Nachruf Ute Neubert ist tot

Mönchengladbach · Sie war eine der großen Mönchengladbacher Schwimmerinnen: Ute Neubert. Sie hat zahlreiche Titel und Rekorde geholt, gehörte 1980 zum Kader für die Olympischen Spiele, sollte gleich in fünf Konkurrenzen starten. Doch dann platzte ihr Traum: Wegen des Afghanistan-Kriegs Russlands boykottierte Deutschland die Spiele in Moskau. "Sie und ihre Kolleginnen waren schon komplett eingekleidet, da haben sie im Fernsehen von der Abstimmung erfahren", sagt ihre Mutter Inge Neubert.

Jetzt ist Ute Fenske-Neubert im Alter von nur 54 Jahren gestorben. In Berlin, wo sie seit 1983 lebte und immer noch aktive "Masters"-Schwimmerin beim BSC Robben war - bis im Mai vergangenen Jahres die schlimme Diagnose kam: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ein halbes Jahr später starb sie. Zur Beerdigung in Berlin kamen viele Schwimmer aus ihrer großen aktiven Zeit und auch der SSV Rheydt.

Dort hatte Ute Neubert als Siebenjährige mit dem Sport begonnen, entdeckt und trainiert von ihrer Mutter, die selbst früher eine erfolgreiche Schwimmerin war. 1978 schwamm Ute mit 17 Jahren ihren ersten deutschen Rekord. Fünf Jahre später zog sie aus Rheydt nach Berlin. "Utes Wunsch war schon sehr früh, Zahntechnikerin zu werden. Doch nach dem Abitur an der Gartenstraße fand sich hier niemand, der sie als Ausbildende nehmen wollte", erzählt ihr Vater Gert Neubert. "Manche wollten sie nicht, weil sie als Spitzensportlerin viel fehlen würde. Andere dachten, sie sähe die Zahntechniker-Ausbildung nur als Schritt zum Studium. Durch Vermittlung des Berliner Landestrainers Werner Krüger erhielt sie dann dort einen Ausbildungsplatz."

Ute Neubert hinterlässt ihrem Mann, HaJo Fenske (Präsident von Berlins größtem Sportverein, BSC Berlin) und zwei Söhne, 25 und 21 Jahre alt. Und im Garten den Original-Startblock, von dem sie 1978 im damaligen Olympiastadion ihren ersten deutschen Rekord geschwommen ist. O. E. Schütz

(oes)
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