Menzer Gleich nach dem Kampf war ich überhaupt nicht zufrieden, weil ich viel zu selten meine rechte Schlaghand eingesetzt habe, über weite Strecken insgesamt zu passiv war. Inzwischen habe ich aber auch positive Dinge entdecken können. Ich habe noch nie so viel zum Körper getroffen, wie ich es am Samstag getan habe.

Ihr Trainer Michael Timm hatte vor dem Kampf gesagt, Sie seien so fit, dass Sie schon wieder um die Weltmeisterschaft hätten boxen können.

Menzer Was die Fitness anbetrifft muss ich sagen, dass ich mich eigentlich noch nie so gut gefühlt habe. Aber die Praxis im Ring hat schon noch gefehlt. Denn der Kopf spielt wie in fast allen Sportarten eine sehr wichtige Rolle. Allerdings bereitet man sich auf einen WM-Kampf vor allem mental auch ganz anders vor. Ich wusste diesmal erst drei Wochen vor dem Kampf, gegen wen ich boxe.

Diesmal war ihr Kampf nicht zu sehen. Wie sieht denn insgesamt die Lage in Sachen TV-Präsenz aus?

Menzer In dieser Frage war der Abend für meinen Boxstall Universum entscheidend. Da könnte sich jetzt wieder etwas bewegen, konnte man doch sehen, dass unsere Boxer über viel Potenzial verfügen.

Die Krise betrifft das deutsche Boxen insgesamt. Was müsste sich ändern?

Menzer In erster Linie müssen die im Fernsehen gezeigten Kämpfe attraktiv sein, das Niveau muss entsprechend sein. Vor allem braucht es aber auch Publikumsmagneten, mit denen die Leute sich identifizieren können. Dazu gehört natürlich, dass man anschließend mal ein vernünftiges Interview mit ihnen führen kann.

Wie geht es jetzt bei Ihnen weiter?

Menzer Endgültig wird sich das in den nächsten Tagen entscheiden. Ich werde wohl entweder am 24. März oder am 21. April bei einer der nächsten Veranstaltungen von Universum wieder in den Ring steigen. Nach dem gegenwärtigen Stand soll es dann für mich wieder um die Weltmeisterschaft gehen.