Handball TVK wendet nach der Pause das Blatt

Handball-Dritte-Liga · Korschenbroich gewinnt das letzte Heimspiel vor der Winterpause 24:20 gegen die SG Ratingen und klettert damit vorerst auf den achten Tabellenplatz. Am Sonntag gastiert der TVK noch bei der HSG Krefeld.

Einmal schaffte er es doch. Aber eben nur einmal. Arthur Giela. Nachdem er zunächst die Korschenbroicher Abwehrreihe durchdrungen hatte, bezwang er auch TVK-Torhüter Almantas Savonis. 2:2 stand es damit in der neunten Spielminute zwischen dem TV Korschenbroich und der SG Ratingen. Doch das Tor sollte das erste und letzte durch den Ratinger Rückraum-Akteur sein, vor dessen Offensivqualitäten TVK-Trainer Ronny Rogawska eindringlich gewarnt hatte. Fortan bekam Giela einen persönlichen Geleitservice. Max Zimmermann übernahm diese Aufgabe - mit Erfolg. Nur noch selten gelang es dem 24-jährigen Giela gefährlich vor dem Korschenbroicher Tor aufzutauchen. Und wenn es ihm doch mal gelang, dann retteten die TVK-Torhüter. So wie nach rund 18. Minuten, als Savonis gleich zwei Abschlüsse Gielas abblockte.

Nach dem 11:12-Pausenrückstand übernahm dann Benedikt Köß den Posten im TVK-Tor. Und auch er zeichnete sich gegen den SG-Torjäger aus. Doch nicht nur gegen Arthur Giela. Während die SG Ratingen zu Beginn der zweiten Halbzeit eine 3:1-Serie hinlegte und vorerst mit 15:12 davon zog, stellte Köß anschließend seine Fähigkeiten unter Beweis und sorgte damit für die Basis des späteren Erfolgs. "Ben hat seinen Kasten zugenagelt", sagte Rogawska. So auch, um nur ein Beispiel zu nennen, in der 36. Spielminute, als er einen Siebenmeter Ben Schüttes parierte. Diese Szene sollte zugleich die Voraussetzung für den 15:15-Ausgleich sein, den TVK-Kreisläufer Marcel Görden in der Folge durch einen Doppelpack besorgte. Doch während die TVK-Abwehr einschließlich Köß zunehmend sicherer stand, ließen die Gastgeber offensiv zahlreiche Großchancen aus und suchten häufig zu ungeduldig den Abschluss. Und das, obwohl sie einen großen Vorteil hatten: Häufig standen sie nämlich mit mindestens einem Mann mehr auf dem Feld als der Gegner.

Während sich Ratingens Trainer Richard Ratka schon in der sechsten Spielminute eine Zeitstrafe einhandelte und nach deren Ablauf auch weiterhin das Spielgeschehen von der Tribüne aus verfolgte, schickten die beiden Unparteiischen noch ganze zwölf Mal Spieler der Gäste für jeweils zwei Minuten vom Feld. In der Schlussphase wurde neben Coach Ratka, wegen wiederholten Meckerns, auch Damian Janus, aufgrund seiner dritten Zeitstrafe, disqualifiziert. "Leider haben wir aber die vielen Überzahlspiele nicht genutzt. Sonst hätten wir die Partie viel früher entschieden", resümierte Rogawska.

Während für den TVK-Coach letztlich aber der Erfolg entscheidend war und er sich über den "Arbeitssieg" freute, wurde das Wiedersehen mit dem Kollegen aus gemeinsamen Zeiten bei der HSG Düsseldorf für Ratka angesichts der Schiedsrichterentscheidungen zum Abend des Schreckens. "Mir fehlen die Worte. Ich muss überlegen, ob ich unter diesen Umständen den Job weiter machen will", erklärte Ratka.

(rost)
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