TVK: Schlappe mit Ansage

Das Korschenbroicher Restaufgebot verliert in Eisenach unglücklich 27:30. Trainer Jörn Ilper hofft nun auf Verstärkungen für seinen verletzungsbedingt arg dezimierten Kader. Ein Lückenfüller ist schon da.

 Tor von Linksaußen: Korschenbroichs Marcel Görden traf in Eisenach achtmal, er verwandelte alle sechs Siebenmeter. Trotzdem reichte es nicht zum Punktgewinn.

Tor von Linksaußen: Korschenbroichs Marcel Görden traf in Eisenach achtmal, er verwandelte alle sechs Siebenmeter. Trotzdem reichte es nicht zum Punktgewinn.

Foto: J. Hering

bundesliga Die Stimmung während der vierstündigen Heimfahrt war nicht überschäumend. Auf einer Tour von Eisenach nach Korschenbroich hat man viel Zeit, die 27:30-Niederlage als schlimme Ungerechtigkeit zu empfinden. Nicht nur, dass Eisenach das Begehren des TVK abgelehnt hatte, das Spiel aus Personalnot zu verlegen – offenbar brauchte der ThSV die Zuschauereinnahmen dringend, um laufende Rechnungen bezahlen zu können. Vielmehr bremste die Euphorie, dass der TVK mit sechs Feldspielern den ThSV am Rande einer Niederlage hatte, aber zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidungen in den letzten Minuten den so dringend benötigten Punktgewinn verhinderten. "Wir hätten den Sieg verdient gehabt", sagte Trainer Jörn Ilper, der selbst eine Minute mitspielte. Er wollte die umstrittenen Entscheidungen mit Verweis auf die neue 48-Stunden-Sperrfrist, in der über Schiedsrichter nicht gesprochen werden darf, nicht kommentieren.

Neun Minuten vor Schluss erzielte der starke Simon Breuer mit seinem neunten Tor das 25:23 für Korschenbroich. In der Folge allerdings parierte Radek Musil zwei Würfe von Breuer und Mathias Fuchs. Die Schiedsrichter ahndeten ein Foul an Fuchs beim Tempogegenstoß nicht, und ein Tor von Fuchs wurde wegen angeblicher Sperre Marcel Gördens nicht anerkannt. 80 Sekunden vor dem Ende kam Eisenach zum 29:27 – die Entscheidung.

Zuvor hatte der TVK den Gegner mit einer 4-2-Abwehr überrascht und ließ damit dem gefährlichen Rückraum der Gäste wenig Raum. Eine Lücke auf der rechten Abwehrseite blieb allerdings. Und die nutzte Eisenachs Adrian Wöhler (13 Tore) immer wieder eiskalt aus. "Bis auf Wöhler haben wir alle gut kontrolliert", sagte Ilper. So blieb das Spiel 56 Minuten lang knapp. Eisenach konnte mit fünf Spielern mehr stets wechseln, der TVK, der bei geschickter Stapelung im Kleinwagen hätte anreisen können, konnte nur zwischen den Pfosten tauschen. Dafür lobte Ilper seine Mannschaft: "Das Team hat eindrucksvoll gespielt." Er schützte sein Restaufgebot, das seine Negativserie trotzdem fortsetzte.

Das soll sich nun mit neuem Personal ändern. Der erste Neue ist schon da: Vom Verbandsligisten Hülser SV kommt Rechtsaußen Philipp Liesebach, um die vakante Position zu füllen. Korschenbroich sicherte sich das Zweitspielrecht. Das soll aber nicht alles gewesen sein. Heute Abend entscheidet die Geschäftsführung, was noch machbar ist, um Verstärkungen zu holen. Ilper wünscht sich einen deckungsstarken Akteur für den linken Rückraum. "Ich habe zwei Ideen. Es kann sein, dass es ein Ausländer sein wird", sagte Ilper. "Es muss schnell gehen." Wer auch immer kommt – es geht aufwärts. Der TVK ist nämlich dank der besseren Tordifferenz nicht mehr Letzter.

(RP)
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