Handball TVK: Niederlage mit Schrecksekunde

Handball · Nach der Schluss-Sirene war nicht nur die Niederlage gegen den Neusser HV Thema. Die schwere Verletzung Tom Wolfs in der 22. Minute sorgte bei Zuschauern und Verantwortlichen für Sorgen. Er wird dem kriselnden Verein lange fehlen.

 Der Korschenbroicher Rückraum-Akteur Justin Müller steuerte vier Treffer bei. Doch zu oft fanden die Gastgeber keinen Weg durch die Neusser Abwehrreihe. Die Torausbeute ließ deswegen zu wünschen übrig.

Der Korschenbroicher Rückraum-Akteur Justin Müller steuerte vier Treffer bei. Doch zu oft fanden die Gastgeber keinen Weg durch die Neusser Abwehrreihe. Die Torausbeute ließ deswegen zu wünschen übrig.

Foto: Detlef Ilgner

Die reguläre Spielzeit war bereits abgelaufen, als der Neusser Ivan Cosic noch einmal vom Siebenmeterpunkt ran durfte. Er traf. Und: Mit seinem Tor zum 30:22 aus Sicht der Gäste setzte er den Schlusspunkt des Niederrhein-Derbys zwischen dem TV Korschenbroich und dem Neusser HV. Ein Schlusspunkt, der den TVK endgültig in eine große Krise stürzt.

"Die Niederlage ist richtig brutal für uns und tut richtig weh", sagte TVK-Trainer Ronny Rogawska und sprach von einer "schweren Zeit". Eine schwere Zeit, die derzeit in vielerlei Hinsicht ihren Ausdruck findet. So war die Pleite gegen Neuss, das vorherige Tabellenschlusslicht und jetziger 13., nicht nur die vierte in Folge, sondern zeigte (mal wieder) gnadenlos die Schwachstellen im derzeitigen Spiel der Korschenbroicher auf.

Eine davon ist weiterhin das Angriffsspiel. Als ein Beispiel dafür gilt die Mitte des zweiten Durchgangs, als die Gastgeber durch Michel Mantsch, der mit insgesamt sieben Treffern noch der sicherste Torschütze in den Korschenbroicher Reihen war, und Justin Müller innerhalb weniger Minuten drei hochkarätige Torchancen ungenutzt ließen, weil sie zu überhastet und aus wenig aussichtsreichen Positionen den Abschluss suchten. "Wir haben uns im Angriff wieder schwer getan und den Ball oft zu früh aufs Tor gebracht", räumte Rogawska ein.

Er musste zudem ansehen wie sich im Spiel eine Baustelle eröffnete, die in den Partien zuvor noch keine gewesen war. Auf die Abwehrleistung seiner Mannschaft konnte sich der TVK-Coach meist verlassen, doch gegen den NHV stellte er fest: "Diesmal fehlte uns die Aggressivität in der Deckung." Die Folge: Nachdem die Gäste in der vierten Spielminute 2:1 in Führung gegangen waren, liefen die Korschenbroicher dem Rückstand nur noch hinterher. So lag Neuss zur Pause bereits 15:11 vorne. Spätestens nach dem Siebenmetertreffer Cosics zum 22:16 in der 48. Spielminute war die Partie entschieden.

"Der Sieg des NHV geht in Ordnung und war verdient", erklärte Rogawska, der kurz vor der Halbzeit geschockt worden war: Bei einem Zweikampf verletzte sich sein Rückraum-Akteur Tom Wolf schwer und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Die schlimme Diagnose: Wadenbeinbruch. Rund drei Monaten wird der 20-Jährige damit seiner Mannschaft schmerzlich fehlen. "Diese Verletzung macht natürlich die Niederlage noch schlimmer", sagte Kai Faltin.

Für eine weitere Hiobsbotschaft hatte Marcel Görden bereits kurz vor der Partie gesorgt. Mit Knieproblemen musste der Kreisläufer passen und kam lediglich in den letzten fünf Minuten des Spiels zum Einsatz, als er den aufgrund seiner dritten Zeitstrafe mit Rot vom Platz gestellten Markus Neukirchen ersetzte. Auch die Personallage hat Rogawska im Kopf, wenn er von einer schweren Zeit für den TVK spricht. Eine schwere Zeit, die derzeit in vielerlei Hinsicht ihren Ausdruck findet.

(rost)
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