Lokalsport TVK lässt sogar die Grundlagen vermissen

Handball · Beim eigenen Turnier sind die Handballer gegen zwei Drittliga-Konkurrenten chancenlos. Trainer Rogawska sieht keinen Fortschritt.

 TVK-Mittelmann Julian Mumme (2. von links in weiß) hatte eine katastrophale Wurfausbeute. Leichlingens David Kreckler (2. von re.) läuft schon mal nach vorne, um den abgeblockten Ball auf der anderen Seite zu verwerten. Gertjan Bongaerts (rechts) sieht das Unheil kommen.

TVK-Mittelmann Julian Mumme (2. von links in weiß) hatte eine katastrophale Wurfausbeute. Leichlingens David Kreckler (2. von re.) läuft schon mal nach vorne, um den abgeblockten Ball auf der anderen Seite zu verwerten. Gertjan Bongaerts (rechts) sieht das Unheil kommen.

Foto: Michael Jäger/TVK

Die gute Nachricht für den TV Korschenbroich: Bis zum Saisonbeginn sind es noch knapp drei Wochen. Die schlechte Nachricht: Die Spieler werden sich deutlich steigern müssen, wenn sie die Dritte Liga halten wollen. Denn beim eigenen Cup, dem "hand.ball.herz.club-Turnier" am Samstag in der Waldsporthalle, war der TVK gegen die Liga-Konkurrenten Leichlinger TV und HSG Krefeld chancenlos, verlor erst 27:34 (10:17) und dann 21:33 (11:18).

In dieser Verfassung ist das runderneuerte Team aus Korschenbroich nicht drittliga-tauglich. In beiden Partien lag der TVK schnell mit 0:4 hinten, zu viele ungenaue Abschlüsse luden die Kontrahenten zu Gegenstößen ein, offensiv stimmte wenig, defensiv eigentlich nur die Leistung von Torwart Max Jäger, der gegen Leichlingen sogar einen Treffer erzielte, als die Gäste in Unterzahl ihren Keeper vom Feld genommen hatten. Doch Jäger allein konnte die deftigen Packungen naturgemäß auch nicht verhindern.

Die Niederlagen ärgerten TVK-Trainer Ronny Rogawska vor allem aufgrund der Art und Weise, wie sie zustande gekommen waren. "Dass wir gegen gute Gegner gespielt haben, ist richtig, aber so dürfen wir uns nicht präsentieren", sagte der Däne nach dem Spiel um Platz drei. "Wir haben die Tage im Training natürlich handballerische Dinge eingeübt, aber es war heute sehr, sehr schwer, irgendwelche Fortschritte zu sehen, obwohl ich mir das erhofft habe. Das fand ich sehr ärgerlich. Es war keine Entwicklung nach vorne zu sehen, und in der Abwehr haben wir grundlegende Dinge nicht abgerufen."

Das galt auch für den Angriff, in dem beispielsweise der neue Mittelmann Julian Mumme eine katastrophale Wurfauswahl und -ausbeute hatte. Gegen Krefeld nahm er sich früh fünf Würfe: einer ging ins Tor, einer daneben, drei wurden geblockt und direkt vom Gegner verwertet. Da hatten vor allem die Ex-Korschenbroicher Henrik Schiffmann und Max Zimmermann ihren Spaß, die die ersten vier Treffer in der Partie erzielten. Mumme war aber natürlich nicht der einzige, der nicht überzeugte: Lediglich Gertjan Bongaerts, Simon Bock, Tim Dicks und mit Abstrichen Nicolai Zidorn konnten ihr Potenzial andeuten. Philip Schneider gefiel zumindest kämpferisch. Rogawska sagte: "Es gibt Sachen, die fordere ich und verlange ich. Aber dafür war das ein gebrauchter Tag."

Zweitligist TuSEM Essen gewann im Übrigen nach dem 24:22 (15:12) gegen Krefeld auch das Finale - mit 29:28 gegen Leichlingen. Von einem solchen Erlebnis war der TVK meilenweit entfernt - das schlug sich auf die Stimmung nieder. Rogawska sagte bedient: "Da fangen die Köpfe an zu hängen, obwohl wir erst Vorbereitung haben." Immerhin: Die dauert noch knapp drei Wochen, und der TVK hat da noch "viel, viel Arbeit", wie der Trainer sagte.

TVK-Torschützen gegen Leichlingen: Jäger (1), Bongaerts (7), Bock (6 / davon 4 per Siebenmeter), Dicks (4), Mumme (2), Brinkhues (1), Zidorn (4), Schneider (1), Hampel (1). Torschützen gegen Krefeld: Pötzsch (1) Bongaerts (2), Bock (1/1), Dicks (1), Bohrmann (1), Mumme (3), Brinkhues (1), Zidorn (5), Schneider (2), Hampel (4).

(ame)
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