Handball TVK: Krise verschlimmert sich

Handball · Dem TV Korschenbroich gehen die Spieler aus: Weil Robin Doetsch und Björn Marquardt sich das Wadenbein brachen, hat der Zweitligist nur noch sechs Feldspieler zur Verfügung.

 Die Verletzung von Robin Doetsch (in weiß) stellte sich als Wadenbeinbruch heraus.

Die Verletzung von Robin Doetsch (in weiß) stellte sich als Wadenbeinbruch heraus.

Foto: TVK

Trainer Jörn Ilper wollte das Spiel in Eisenach absagen und hofft auf Verstärkungen — wenn Geld da ist.

Handball Letzter sind sie mit 2:10 Punkten. Die sportliche Krise ist nach einem heftigen Fehlstart in die Zweite Bundesliga da. Doch seit gestern Morgen ist nicht einmal mehr klar, ob der TV Korschenbroich zum Auswärtsspiel am Wochenende beim ThSV Eisenach wird antreten können.

Die Verletztenliste wird immer länger. Die Wadenprobleme bei Rechtsaußen Robin Doetsch stellten sich als Wadenbeinbruch heraus, ein Haarriss, der konservativ behandelt wird, mit dem er aber schon Wochen trainierte und spielte — unter Schmerzen. Dann brach sich Björn Marquardt im Trainingsspiel bei Borussia (35:25 für Korschenbroich) am Dienstagabend in der Jahnhalle das Wadenbein. "Er ist beim Sprungwurf unglücklich aufgekommen", sagte Geschäftsführer Klaus Hintzen. Marquardt wurde gestern bereits operiert. Außerdem klagt Kreisläufer Dennis Marquardt über Knieprobleme. Mathias Deppisch hat wegen Knieproblemen vier Wochen Sportverbot. Markus Breuer fällt mit seiner Schulterverletzung noch drei Wochen aus. Zudem wird Sebastian Bartmann am Wochenende von Hamborn angefordert. So bleiben Trainer Jörn Ilper unter dem Strich noch genau sechs Feldspieler für Samstag.

"Wir haben Eisenach darum gebeten, das Spiel zu verlegen. Sie haben nicht zugestimmt. Es gebe sonst Probleme mit der Halle", sagte Ilper, der wütete: "Das ist atemberaubend unsportlich. Als im Februar ein Zuschauer einen Herzinfarkt hatte, haben wir einem Abbruch zugestimmt und sind noch einmal hingefahren. Da war innerhalb von ein paar Tagen eine Halle bereit."

Neue Leute holen?

Den sportlich arg gebeutelten TVK trifft nun auch noch eine heftige Personal-Schieflage. Keine Frage: Der TVK erlebt derzeit die größte Krise der vergangenen Jahre. Auch wenn Klaus Hintzen betont: "Ich würde nach sechs von 38 Spielen nicht von einer Krise sprechen." Doch die Personalsituation wird sich in den kommenden Wochen nicht signifikant verbessern. Es sei denn, Ilper bekommt Verstärkungen. Leute, die sofort die Verletzten ersetzen können, danach aber am besten wieder von der Gehaltsliste gestrichen werden können. "Wir überlegen, was wir tun können, wie wir es tun können", sagte Hintzen. Ilper hat sich bereits umgeschaut: "Es ist nicht viel auf dem Markt." Dabei kann es sich eigentlich nur um Spieler handeln, die in ihren Vereinen zweite oder dritte Wahl sind. Wenn diese dem TVK aber aus der sportlichen Misere helfen sollen, müssen sie dennoch gehobene Klasse aufweisen.

(angr)
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