Handball TVK: Kein Trainer, keine Spieler

Handball · Zweitligist TV Korschenbroich hat nach der Absage seines Trainers Christian Voß für die kommende Saison noch keinen Akteur unter Vertrag. Der Sportliche Leiter Kai Faltin hofft auf eine schnelle Lösung für den Trainerstuhl. Bei den Spielern könnte es wesentlich länger dauern. Oberligist Borussia beginnt damit, die Niederlage in Dülken aufzuarbeiten.

 Die Entscheidung, Korschenbroich zu verlassen, fiel ihm schwer: Christian Voß geht aus privaten Gründen zurück in den Norden.

Die Entscheidung, Korschenbroich zu verlassen, fiel ihm schwer: Christian Voß geht aus privaten Gründen zurück in den Norden.

Foto: Berns

Handball Simon Breuer ahnte es bereits, als Christian Voß die Kabine betrat. Korschenbroichs Trainer verkündete der Mannschaft in dieser Woche seinen Abschied zum Saisonende (die RP berichtete). Aus privaten Gründen wechselt er nach acht Monaten am Niederrhein zurück in den Norden. "Ich habe ein bisschen damit gerechnet", gibt Breuer zu. Die Verantwortlichen des Zweitligisten ahnten es ebenfalls schon länger. "Wir konnten keinen Einfluss auf die Entscheidung nehmen. Die musste er selbst treffen. Umso bitterer ist der Entschluss", sagt Kai Faltin, Sportlicher Leiter des TVK. Am Samstag erwartet Korschenbroich im ersten Spiel nach Voß' angekündigtem Wechsel den ThSV Eisenach (Anwurf 19.30 Uhr, Waldsporthalle).

Während sich Mannschaft und Trainer darauf vorbereiten, steht das Korschenbroicher Management vor einer schwierigen Situation: Für die kommende Saison in der Dritten Liga gibt es keinen Trainer, Ebenso steht noch kein einziger Spieler bisher unter Vertrag. Vor allem aber wird derzeit geklärt, wie viel Geld der TVK überhaupt zur Verfügung hat. Womöglich bieten die Insolvenzen der Nachbarn Düsseldorf und Dormagen auch Chancen für Korschenbroich. Faltin gibt zu, dass es Partner gibt, "die für uns interessant sein könnten. Es müssen einige Sachen geklärt werden."

Er hat also eine Menge zu tun, ein Konstrukt für die kommende Spielzeit zu bauen. Und darin ist der Trainer natürlich die Schlüsselfigur. "Ich hätte gerne eine zeitnahe Lösung", sagt Faltin. "Wir sind schon mit mehreren Leuten im Gespräch." Mögliche Kandidaten wären zum Beispiel der frühere Dormagener Trainer Kai Wandschneider. Andere halten den aktuellen DHC-Trainer Richard Ratka für möglich. Im Umfeld hoffen wohl einige auch auf eine Rückkehr des Erfolgstrainers Khalid Khan, der derzeit in Hagen den Klassenverbleib schaffen soll. Alternativen gibt es viele, aber keinen Favoriten.

Entscheidet sich die Trainer-Personalie, ist damit eine für viele Spieler oder Neuzugänge zentrale Frage geklärt. Einige Korschenbroicher wie zum Beispiel Mathias Deppisch haben zwar große Bereitschaft verkündet, den TVK in die Dritte Liga zu begleiten. Aber unterschrieben hat noch niemand. Auch Simon Breuer nicht. Er ist der unumstrittene Führungsspieler, mit dem das Spiel des TVK steht und fällt. Seine Zusage in Korschenbroich könnte Signalwirkung haben. "Für mich persönlich ist die Trainer-Personalie nicht die wichtigste. Davon mache ich meine Entscheidung nicht abhängig", sagt Breuer.

In der Oberliga beginnt Borussia am Samstag gegen den Neusser HV (19.30 Uhr, Jahnhalle) damit, die Niederlage von Dülken zu verarbeiten. Borussias Chancen auf den Aufstieg sind auf ein Minimum geschrumpft. "Die Enttäuschung der Mannschaft ist riesig. Aber aufgegeben haben wir nicht", betont Trainer Zoran Cutura. "Wir hoffen jetzt auf Punkte, aber dafür müssen wir viel besser spielen als in Dülken." Tim Crone zog sich in Dülken eine Oberschenkelzerrung zu. Sein Einsatz ist fraglich. Alle anderen Borussen sind dabei.

(angr)
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