Handball TVK gewinnt irres Westderby

Beim 22:21-Sieg beim Bergischen HC geht der Handball-Zweitligist TV Korschenbroich vor der Pause fast unter, kassiert danach aber nur noch fünf Gegentore. Damit wird der TVK zum Angstgegner des BHC.

zweite bundesliga Der TV Korschenbroich war eigentlich ein gern gesehener Gast in den Hallen der Zweiten Bundesliga Süd. Nach zuletzt drei Niederlagen in der Fremde. Gestern Abend freute sich vermutlich auch schon der Bergische HC über zwei vermeintlich sichere Punkte. Da waren aber noch 30 Minuten zu spielen, und was in der zweiten Halbzeit des verrückten West-Derbys passierte, hätte eigentlich ein Drehbuch gebraucht. Der TVK gewann vor 1600 Zuschauern ein packendes Spiel 22:21, nachdem er zur Pause bereits 9:16 hinten gelegen hatte. Den Bergischen, einer der vermeintlichen Aufstiegsfavoriten, gelangen in den zweiten 30 Minuten lediglich fünf Tore. Allein in den letzten zwölf Minuten zappelte nur einmal das Netz im TVK-Tor.

Es wurde laut in der TVK-Kabine, nachdem Trainer Khalid Khan in den ersten 30 Minuten eine "ganz schwache Angriffsleistung, ganz wenig Kampf. Das war einfach unterirdisch." Der BHC deckte sehr aggressiv und konsequent, der TVK war viel zu zaghaft. "Ich habe in der Pause an die Ehre appelliert", sagt e Khan. Seine kernige Ansprache zeigte Wirkung wie eine Wunderheilung. Die Korschenbroicher waren nach der Pause wie ausgewechselt, Marcel Görden verkürzte an alter Wirkungsstätte nach zehn Minuten bereits auf 15:17. Die Bergischen fanden gegen die 4-2-Deckung und den ganz starken TVK-Torwart Sven Bartmann (13 Paraden) kein Mittel mehr. "Wir haben einfach nicht mehr miteinander gespielt und uns einfach in zu viele Einzelaktionen begeben", klagte BHC-Trainer HaDe Schmitz.

Beim TVK teilten sich Mathias Fuchs, Christoph Gelbke und Dennis Marquardt die Rolle des verletzten Spielmachers Simon Breuer. Dessen Bruder David Breuer sowie Marquardt kamen im zweiten Abschnitt auf eine fehlerfreie Wurfquote. Fuchs, der beim BHC groß geworden war, traf zum 19:19-Ausgleich und war sonst sehr aufmerksam. "Im zweiten Durchgang haben wir auch hinten mit der nötigen Gärte gespielt", sagte Fuchs.

Nun fand Korschenbroich Spaß an dem Spiel. In der 51. Minute traf Daavid Breuer zur 21:20-Führung. Nun passierte neun Minuten gar nichts mehr – der TVK vergab einige Möglichkeiten, der BHC hatte sie erst gar nicht. Erst 23 Sekunden vor Schluss traf Breuer zum entscheidenden 22:20. "Das war einfach ein spektakuläres Spiel", jubelte Khan, der merklich stolz auf seine Mannschaft war. "Aufgrund der zweiten Halbzeit war das sogar verdient." Die Bilanz des BHC: drei Feldtore, zwei Siebenmeter. Ganz ähnlich war es vor zwei Jahren. Der TVK wird zum Angstgegner des BHC.

(RP)
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