Handball TVK-Absturz geht weiter

Handball · Mehr Tore und mehr Tempo, aber keine Punkte: Das erste Spiel nach der Beurlaubung von Trainer Jörn Ilper verlor der TV Korschenbroich 34:37. Nun ist der Handball-Zweitligist Letzter. Der neue Trainer soll in dieser Woche kommen.

 Interims-Spielertrainer Simon Breuer (rechts) wurde zwar zum besten Spieler der Partie gekürt, doch konnten er und Marcel Görden (li.) die neuerliche Niederlage nicht verhindern.

Interims-Spielertrainer Simon Breuer (rechts) wurde zwar zum besten Spieler der Partie gekürt, doch konnten er und Marcel Görden (li.) die neuerliche Niederlage nicht verhindern.

Foto: Kathrin Baumann

Es war eine historische Niederlage. Zum ersten Mal bestritt der TV Korschenbroich ein Zweitligaspiel ohne Trainer. Und zum ersten Mal seit drei Jahren und acht Monaten ziert der TVK das Tabellenende der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Im ersten Spiel nach der Entlassung von Jörn Ilper als Trainer verlor der TVK bei der SG BBM Bietigheim 34:37.

Bei den Badenern, die selbst im Ab-stiegskampf jeden Punkt brauchen, zeigte das von den Spielern Simon Breuer und Mathias Deppisch betreute Korschenbroich aber eine Rückkehr zu alter Stärke: nämlich zum Tempospiel. Das war unter Ilper völlig zum Erliegen gekommen. "Von der Spielausrichtung her war das eine Leistung, die dem entspricht, was uns in den letzten Jahren ausgemacht hat", sagte der verletzte Rechtsaußen Deppisch.

Dennoch reichte es nicht zu Punkten, weil die Abwehr und die Torhüter des TVK dem Gegner zu wenig entgegensetzten. Nach zehn Minuten lagen die Gastgeber bereits 10:5 vorn. Bis zur Pause verkürzte der TVK noch auf 16:20. Der Takt der Angriffe war höher als zuletzt, aber damit verbunden auch die Gegentor-Quote.

Nach 45 Minuten verkürzte der TVK auf 24:26, waren dann aber bis zur 56. Minute völlig von der Rolle. Die Gastgeber nahmen Simon Breuer per Manndeckung aus dem Spiel, und Torwart Milos Hacko parierte einige Korschenbroicher Würfe und leitete so Konter ein. Bietigheim entschied die Partie spätestens beim 37:28.

Dem TVK blieb mit sechs Toren in Folge nur noch Ergebniskosmetik. "Vom Kämpferischen her war das eine super Leistung", befand Deppisch, der aber klarstellte: "Für mich war das ein einmaliger und hoffentlich letztmaliger Gastauftritt als Trainer, der aus der Not geboren war."

Der TVK sucht nach dem Coach, der das Schlusslicht noch zum Klassenverbleib bringen kann. "Wir sind zuversichtlich, bis zum kommenden Heimspiel gegen Friesenheim eine Lösung gefunden zu haben", sagte Marketing-Manager Kai Faltin, der zunächst kommissarisch die Position des Sportlichen Leiters übernimmt, die Klaus Hintzen mit seinem Rücktritt im Zuge der Ilper-Entlassung gerissen hatte. Geschäftsführer Dr. Peter Irmen wünscht sich Faltin auch langfristig als Sportlichen Leiter.

Nur gibt es noch keinen neuen Trainer. Es wird nicht leicht, einen Kandidaten vom TVK zu überzeugen. Der Neue übernähme einen Tabellenletzten, der sich nach der kostspieligen Fehlentscheidung mit Ilper als Trainer auch nicht mit übermäßig vielen Geld aufhübschen kann.

(angr)
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