Handball-Oberliga Wechselfehler entscheidet das Derby

Handball-Oberliga · In einer überaus spannenden Partie gewann Borussia Mönchengladbach knapp mit 27:26 beim TV Lobberich und zog in der Tabelle damit am direkten Konkurrenten vorbei. Überragender Spieler war Gladbachs Linksaußen Daniel Panitz.

 An rassigen Szenen mangelte es dem Oberliga-Derby zwischen dem TV Lobberich und Borussia Mönchengladbach nicht: Letztlich siegten die Gäste (in den schwarzen Trikots) 27:26.

An rassigen Szenen mangelte es dem Oberliga-Derby zwischen dem TV Lobberich und Borussia Mönchengladbach nicht: Letztlich siegten die Gäste (in den schwarzen Trikots) 27:26.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Das Spiel zwischen dem TV Lobberich und Borussia Mönchengladbach hatte alles, was ein Derby ausmacht: Spannung bis zum Ende, Kampf, Ärger, Aufregung – und zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Spannung deshalb, weil die Borussen am Ende die Nase ganz knapp mit 27:26 (16:13) vorn hatten. Und Kampf, weil beide Teams wirklich alles aus sich herausholten.

Besonders ärgerlich jedoch ist die Situation in der Lobbericher Sporthalle, genauer gesagt mit der Hallenuhr, und das gleichermaßen für Zuschauer, Spieler und Trainer. Zwar ist der Spielstand für alle ersichtlich, allerdings fehlt die Spielzeit komplett. „Man muss immer wieder nachfragen, wie lange gespielt ist oder wie viel Zeit noch verbleibt. Die Sekunden dafür summieren sich und letztlich fällt dann auch die Konzentration ein wenig ab“, ärgerte sich der Lobbericher Trainer Christopher Liedtke, der dieses Mal nicht im Kader stand, weil dieser gefüllt war. Aber auch die Zuschauer wussten nicht was los ist: So geht dann auch noch ein gehöriges Stück Spannung verloren. Ärgerlich ist es insbesondere, weil die Zeitnahme schon seit Mai nicht mehr funktioniert und immer noch keine Abhilfe geschaffen wurde.

In den ersten 30 Minuten waren die Gäste die tonangebende Mannschaft. Erstaunlich, dass sie gerade im Angriff überzeugten, ist doch eher die Defensivarbeit ihre eigentliche Stärke. „In der Abwehr haben wir am Anfang drei oder vier Tore zu viel kassiert“, ärgerte sich der Mönchengladbacher Trainer Tobias Elis. Dafür war es immer wieder Daniel Panitz, der der Lobbericher Abwehr erhebliche Kopfschmerzen bereitete und auf den die Gastgeber zunächst überhaupt keinen Zugriff bekamen. So war die Gladbacher Führung zum Pausenpfiff absolut gerechtfertigt.

Nach dem Wechsel änderte sich dann das Bild jedoch, denn Lobberich bäumte sich auf und gestaltete das Spiel schnell recht ausgeglichen. Das war sicherlich auch der Roten Karte für Thomas Prinz, dem Abwehrchef der Borussia, geschuldet, der bereits in der 32. Minute nach einem Foul an Benedikt Liedtke des Parketts verwiesen wurde.

Aufregung dann in der Schlussphase, was gerade die Fans des TVL sehr verärgerte, denn eine Minute vor dem Ende vergaben die Gastgeber eine gute Chance. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie ihren Torhüter aus dem Spiel genommen, um sich mit dem siebten Feldspieler einen Vorteil zu verschaffen. Doch dann kam es in der Rückwärtsbewegung zum Wechselfehler – mit der damit verbundenen Zeitstrafe. Das Vergehen wurde allerdings nicht vom Kampfgericht moniert, sondern von Seiten der Gäste, ehe die Schiedsrichter dann einschritten. Den numerischen Vorteil nutzte Gladbach dann zum entscheidenden 27:25, ehe der TVL zehn Sekunden vor dem Abpfiff noch den letzten Treffer erzielte. „Wir haben uns die Niederlage wegen fehlender Cleverness selbst zugefügt“, sagte Liedtke. Freude natürlich bei Elis: „Wir wussten, dass es schwer wird, und sind glücklich, hier gewonnen zu haben.“

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