Handball Schock und Niederlage für den TVK
Korschenbroich · Rückraumspieler Nicolai Zidorn verletzt sich vermutlich schwer an der Schulter, gegen Bonn gelingt in den letzten fünfeinhalb Minuten kein Treffer mehr – so geht die Partie 26:27 verloren.
Drei Sekunden vor dem Abpfiff jubelten die Korschenbroicher Fans in der Waldsporthalle, Mats Wolf hatte gegen den TSV Bonn den Ausgleich erzielt. Doch der Jubel erstarb im Pfiff der Schiedsrichter, die den Treffer nicht anerkannten – sie hatten eine falsche Sperre eines Korschenbroichers gesehen, und so kassierte der TVK eine 26:27 (15:12)-Niederlage und bleibt im Tabellenkeller.
Zu der eingangs beschriebenen Szene sagte Dirk Wolf: „Wenn ich 59 Minuten und 57 Sekunden kein einziges Mal eine falsche Sperre abpfeife, mache ich das drei Sekunden vor dem Ende auch nicht.“ Der TVK-Trainer mochte die Schuld für die Niederlage aber nicht beim Schiedsrichtergespann suchen: „Wir hätten das Spiel schon früher entscheiden müssen“, sagte er. In der Tat fand sich sein Team nach einer wilden Anfangsphase „ohne große Deckung“, wie Wolf beschrieb, in der Abwehr und setzte sich bis auf 15:10 ab. Daran hatte auch Torwart Felix Krüger einen großen Anteil, der bei seinem Comeback etliche gute Paraden zeigte und unter anderem drei Siebenmeter entschärfte. „Es hat mich für ihn gefreut, dass er direkt wieder so gut drin war nach seiner Schulterverletzung“, sagte Wolf.
Den Drei-Tore-Vorsprung zur Pause hätte sein Team noch deutlich ausbauen können, doch beim Stand von 16:13 ließ der TVK gleich drei Tempogegenstößen liegen – so kam Bonn wieder heran und glich zum 16:16 aus. „Ab da war es ein enges Spiel, das immer hin und her ging. Zudem waren beide Teams in der zweiten Halbzeit dauernd in Unterzahl, weil wir uns oft auch nicht clever angestellt haben“, sagte der Korschenbroicher Trainer, der bemängelte, dass seine Spieler sich zu oft eine „doppelte Bestrafung“ in Form von Gegentor und Zeitstrafe einhandelten, weil sie einen freien Schützen noch von hinten angingen.
Nach Simon Röhrigs Treffer zum 27:26 der Bonner hatte der TVK eigentlich noch ausreichend Zeit, um noch den Ausgleich zu schaffen, doch in den letzten fünfeinhalb Minuten ging der Ball einfach nicht mehr in das Tor der Gäste – zumindest nicht zählbar. „Da war dann viel Hektik im Spiel“, meinte Wolf. Zudem hatte die vermutlich schwere Verletzung von Nicolai Zidorn die Korschenbroicher geschockt: Der Rückraumspieler warf sich nach einem Ball, landete unglücklich auf seinem rechten Wurfarm und ein Gegenspieler stürzte auf ihn. „Es sieht so aus, als sei das Schultereckgelenk gebrochen“, sagte Wolf resigniert, der Zidorns Untersuchung am Montag abwarten muss. Das Lob von Gäste-Trainer David Röhrig, die 2:8 Punkte des TVK spiegelten nicht die Leistung wider, half den Korschenbroichern auch nicht.