Handball Borussia und TVK suchen ihre Form

Mönchengladbach · Weder der Ober- noch der Nordrheinligist haben in den vergangenen Spielen überzeugt – das soll sich ändern. In der Verbandsliga will der TV Geistenbeck seine Serie von elf Siegen in Folge ausbauen, der bereits abgestiegene TVK II noch ein wenig punkten.

 Simon Förster beim Torwurf: Dieses Bild wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben.

Simon Förster beim Torwurf: Dieses Bild wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben.

Foto: Dieter Wiechmann

Gegen die Kellerkinder der Nordrheinliga kam der TV Korschenbroich zuletzt nur bedingt gut klar. Gegen die HSG Siebengebirge, die derzeit Zehnter ist, wurde ebenso verloren wie vergangene Woche gegen das damalige Schlusslicht HC Wölfe Nordrhein. Am Samstag kommt im TV Rheinbach nun der Tabellenelfte, der nur drei Punkte vor den Abstiegsrängen steht. „Die Rheinbacher haben jeden Punkt nötig und werden mit der richtigen Einstellung bei uns auflaufen“, warnt Dirk Wolf.

Der TVK-Trainer relativiert aber seine Kritik am eigenen Team in den vergangenen Wochen. „Auch wenn mir die Spiele gegen Mannschaften, die unter uns stehen, nicht so gefallen haben, muss ich auch sehen, dass die Jungs ein bisschen auf dem Zahnfleisch gehen“, sagt Wolf, dessen Sohn Mats seit Wochen mit Adduktorenproblemen das Spiel des TVK gestaltet und dessen Halblinker Steffen Brinkhues ebenfalls seit Wochen mit Magenproblemen zu kämpfen hat, die eigentlich eine längere Ruhephase nötig machen. Zudem hat sich Kreisläufer Philip Schneider gegen die Wölfe Nordrhein eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen und droht ebenso auszufallen wie Tim Dicks (Fußprellung). Torwart Felix Krüger (Nasenbeinbruch) ist ohnehin nicht mit dabei, bei Tim Christall hatte unter der Woche der Beruf Vorrang vor dem Training.

Der Linkshänder wird nach der Saison seine Karriere beenden, ähnlich verhält es sich bei Linksaußen Simon Förster – der Vollzeitjob in der IT-Branche fordert ihn zu sehr, um noch den Aufwand in der vierten Handball-Liga stemmen zu können. „Er macht nach der Saison erst einmal ein Jahr Pause und schaut dann“, sagt Dirk Wolf. „Sollte ich nicht ohne Handball auskommen, bleibe ich natürlich beim TVK und versuche irgendwo zwischen der ersten und der dritten Mannschaft unterzukommen“, sagt Förster grinsend.

Der 29-Jährige wird aber am Samstag (19.30 Uhr) noch als Spieler in der Waldsporthalle benötigt. „Rheinbach hat einen individuell starken Mittelmann und einen mehr als zwei Meter großen Halblinken, die wir ebenso in den Griff bekommen müssen wie das schnelle Spiel. Wir müssen den Kampf annehmen“, sagt Wolf, der mit dem TVK mindestens Tabellenfünfter bleiben will.

In den vergangenen Wochen fand Borussia in der Oberliga nicht richtig in die Spur, die Folge waren drei Niederlagen in Serie. Das soll sich am Samstag (19.30 Uhr) natürlich ändern, wenn es gegen die HSG Neuss/Düsseldorf II geht, zumal die Borussen noch eine Widergutmachung für die 27:34-Hinspielniederlage anstreben.

Allerdings wissen die Gastgeber überhaupt nicht, was auf sie zukommt. Die Landeshauptstädter sind die Zweitvertretung der Rhein Vikings, die in der Zweiten Bundesliga vor dem letzten Spieltag Letzter sind. Immer wieder sind Spieler aus diesem Team bei der Zweiten mit dabei, und ausgerechnet an diesem Wochenende hat die Zweite Liga spielfrei. Hinzu kommen noch regelmäßig Spieler aus der A-Jugend des Vereins, die in der Bundesliga spielt. Davon setzte die HSG im ersten Aufeinandertreffen vier Akteure ein. In der A-Jugend-Bundesliga ist jedoch auch ein Spieltag, die HSG tritt um 17 Uhr bei Westfalia Herne an.

„Wenn die Düsseldorfer mit voller Kapelle antreten, wird es für uns richtig schwer“, glaubt Trainer Tobias Elis. „Das sind alles schon richtig gute Handballer mit einem enormen Tempo, gegen die wir im Hinspiel auch keine Chance hatten.“ Aber die HSG bleibt eine Wundertüte. Ende März sagte sie beispielsweise die Partie gegen Wuppertal ab, weil sie keine Mannschaft stellen konnte.

Wie auch immer die Düsseldorfer auflaufen, den Hausherren bleibt nichts anderes übrig, als bestens vorbereitet in die Partie zu gehen. „Wir sind erneut gefragt, den Ausfall einiger Spieler zu kompensieren“, sagt Elis. „Das alleine wird schon nicht so einfach, wie die letzten Wochen gezeigt haben, denn da ist uns das überhaupt nicht gelungen.“ Wichtig wird es sein, im Angriff sehr konzentriert zu agieren, möglichst wenig technische Fehler zu produzieren und die sich bietenden Chancen zu nutzen, um die Tempogegenstöße der HSG nach Möglichkeit zu unterbinden. Ist das erst einmal geschafft, heißt es, einen kompakten Deckungsverbund zu stellen, denn alle Spieler der Düsseldorfer sind bestens ausgebildet und somit auch von allen Positionen gefährlich. Eine Auszeit dürfen sich die Borussen also keinesfalls gönnen, denn dann droht die vierte Niederlage in Folge.

Drei Spieltage stehen in der Verbandsliga noch an, und der TV Geistenbeck ist bestrebt, seine Serie von elf Siegen in Folge auch bei der HSG Vennikel nicht abreißen zu lassen. „Wir sind im Moment mega gut unterwegs und wollen natürlich auch in Vennikel gewinnen“, betont Trainer Thomas Laßeur. „Die HSG ist in dieser Saison eher durchschnittlich unterwegs und in ihren Leistungen sehr schwankend. Es ist eine Mannschaft mit vielen Spielern, die schon Erfahrungen in höheren Ligen sammeln konnten, allerdings haben es die Trainer noch nicht geschafft, dieses Konstrukt auch als homogene Einheit ins Rennen zu schicken. Allerdings müssen wir auch sehr vorsichtig sein und dürfen den Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen“, ergänzt Laßeur und fährt fort: „Natürlich will jetzt auch jede Mannschaft unsere Serie beenden. Deshalb wird es auch sehr wichtig sein, dass wir als Kollektiv dagegen halten, dann holen wir uns auch beide Punkte in Vennikel.“

Der TV Korschenbroich II will das bis dato magere Punktekonte ein wenig aufstocken. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich gegen den TuS Treudeutsch Lank. „Wenn wir Glück haben, sind dieses Mal sogar alle Spieler an Bord, und das war schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr der Fall“, sagt Trainer Tom Strack. „Ohne kurzfristige Absagen haben wir bestimmt eine kleine Chance, zumal Lank in den letzten Wochen auch nicht gerade einen guten Lauf hat. Wichtig ist, dass wir uns nicht so abschlachten lassen wie am letzten Spieltag in Hiesfeld. Wir müssen uns noch einmal richtig beweisen, dagegen halten und eine konstante Leistung abliefern. Die Bemühungen und der Trainingsfleiß sind vorhanden, jetzt müssen wir uns noch dafür belohnen“, sagt Strack.

(ame/alpa)
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