Handball Titelverteidiger in Grün

Frauen (angr) Direkt nach Spielende überkam Claudia Zimmermanns eine Sehnsucht nach einer lieb gewonnen Routine. Jahrelang hatte die Spielertrainerin des Rheydter TV den Pokal des Stadtmeisters in die Höhe gestemmt. Doch nach der Pleite im vergangenen Jahr hatte der RTV auch gestern in der Jahnhalle wieder das Nachsehen gegen die Turnerschaft Lürrip. Das entscheidende letzte Spiel um den Titel verlor der Oberligist gegen den eine Klasse tiefer spielenden Titelverteidiger 9:12. „Wenn wir jetzt wieder so eine gute Rückrunde danach spielen, dann kann ich damit leben“, versuchte Zimmermanns der erneuten Niederlage gegen den Konkurrenten etwas Positives abzugewinnen. Vieles gab es nämlich aus Rheydter Sicht nicht.

Die Partie war rasch entschieden. Lürrip ging 6:0 in Führung, die RTV-Deckung stand denkbar schlecht, und vorne lief gar nichts zusammen. Die Lürriperinnen waren schlicht besser und kamen zu vielen einfachen Torerfolgen. Es dauerte bis zur achten Minute, ehe der RTV seinen ersten Treffer erzielte. „Wir haben wieder unsere Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Die hat man aber bei 20 Minuten Spielzeit nicht“, sagte Zimmermanns. „Wir hatten éinfach nicht diese Motivation wie Lürrip. Dabei hatten wir nach dem letzten Jahr doch etwas gut zu machen.“

Die beste Werferin des Tages, Lürrips Jennifer Nacken, tobte sich am Rheydter Kreis mit Freuden aus und erzielte in diesen 20 Minuten sechs ihrer insgesamt 14 Treffer. „Das war ein absolut verdienter Sieg, weil wir die Schwäche des RTV – das Positionsspiel – konsequent ausgenutzt haben“, sagte Lürrips Trainer Uwe Fink.

Die beiden Favoriten hatten es in den Spielen zuvor jedoch auch leicht gehabt. Bezirksligist Borussia sowie Landesligist SG Wickrath-Beckrath konnten ihnen zu keiner Zeit das Wasser reichen. Selbst dürftige Leistungen in den ersten Spielen reichten zu klaren Siegen. Beide Trainer nutzten die Partien, um allen Spielerinnen Spielanteile zu gewähren. „Gegen Lürrip geht das aber nicht mehr“, mahnte Rheydts Claudia Zimmermanns vor dem Anpfiff des „Endspiels“. So plätscherten die Gruppenspiele bei den Frauen ereignislos dahin.

Den dritten Platz sicherte sich die SG Wickrath-Beckrath. In der Landesliga noch ohne Sieg, gelang den Wickratherinnen im letzten Spiel gegen Borussia ein Kunststück: Beim 10:0 blieben sie ohne Gegentor.

(RP)
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