Tennisturnier bei TG Rot-Weiss Nachwuchshoffnungen schlagen bei NRW Junior Open auf

Tennis · Die Erstgesetzten Eva Bennemann und Jamie Mackenzie überzeugen bei den NRW Junior Open. Beide sind auf dem Weg in die Top-100 der Junior-Weltrangliste und vielleicht bald bei Junior Grand Slams zu sehen. Das Turnier läuft noch bis Samstag.

Der gebürtige Neuseeländer Jamie Mackenzie beim Aufschlag.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Auch am sechsten Turniertag der 14. NRW Junior Open im TG Rot-Weiss Mönchengladbach wollte das Wetter nicht so richtig mitspielen. Bei weiterhin kalten Temperaturen sorgten Regenschauer wiederholt für einen verspäteten Beginn der Partien. „Das letzte Spiel war erst um 23 Uhr beendet“, erzählt Janka Piliar, die Direktorin des Turniers über den Ablauf am Mittwoch. „Wir versuchen aber, alle Einzelspiele hier durchzuführen.“

Gespielt wird in der dritten Turnierkategorie der International Tennis Federation (ITF), die auch die Junior Grand Slams durchführt. Zu besten Zeiten, als Spieler wie Ivan Lendl und Steffi Graf im Bunten Garten aufliefen, gehörte das Turnier zur Ersten Kategorie. „Es ist natürlich eine coole Perspektive, wenn man sieht, dass auch solche Legenden hier gespielt haben“, sagt die bei den Mädchen an erster Stelle gesetzte Eva Bennemann. Sie wurde bisher ihrer Favoritenrolle gerecht, denn sie steht im Einzel-Halbfinale sowie im Doppel-Finale. Diese Belastung nehme sie, wie auch viele andere, für mehr Ranking-Punkte in Kauf. Im Jugendbereich werden nämlich Einzel und Doppelspiele in einer Rangliste zusammengezählt. Bisher hat es die Dortmunderin dort auf den 130. Platz geschafft, wird aber nach diesem Turnier um einige Plätze nach oben klettern. Auch einige WTA-Turniere hat sie schon absolviert und steht dort auf Platz 930 der Welt. Damit befindet sich die 16-Jährige aktuell bereits unter den besten 50 deutschen Spielerinnen. Nächstes Jahr möchte sie bei den Junior Grand Slams mitspielen. Auf dem Weg dorthin ist ein Sieg im Rot-Weiss, der 100 ITF-Punkte garantiert, natürlich hilfreich. Längerfristig sind die Profi-Grand Slams das Ziel Bennemanns, deren Vorbild Angelique Kerber auch schon im Bunten Garten aufgeschlagen hat.

Während sich bis jetzt bei den Mädchen die Favoritinnen durchsetzten, gab es bei den Jungs einige Überraschungen. So spielt im Einzel-Halbfinale der an 16 gesetzte Österreicher Niklas Maislinger auf den an 10 gesetzten Deutschen Oliver Majdandzic. Letzterer hatte auf dem Weg dorthin unter Anderem den Nummer Sechs Thomas Gunzinger und die Nummer Zwei Zangar Nurlanuly besiegt. Im anderen Halbfinale tritt der Fünftgesetzte Christopher Thies gegen den Erstzgesetzten Jamie Mackenzie an. Mackenzie kommt ursprünglich aus Neuseeland, spielt aber für Deutschland und lebt ebenfalls mittlerweile hier. Wie Bennemann spielt auch er im Doppel mit und steht in beiden Kategorien im Halbfinale. „Er ist ein sehr netter Junge“, sagt Piliar über ihn. „Er ist sehr zurückhaltend und hilft überall mit“, so die Direktorin. Mackenzie steht in der ITF-Rangliste aktuell auf Platz 104 und könnte daher wie Bennemann schon in der nächsten Saison bei Junior Grand Slams auftreten.

Insgesamt lief das Turnier im Rot-Weiss bisher aus Sicht der Favoriten wie geplant. Das lässt sich allerdings nicht über die Spieler aus der Umgebung sagen. Alle Lokalmatadoren schieden in der diesjährigen Ausgabe bereits in der Qualifikation aus. Dazu verletzte sich Jannis Piliar aus dem Rot-Weiss vor Turnierbeginn am Außenband und musste seine Teilnahme absagen. Immerhin gab es dafür noch keine regenbedingte Absage. Damit das so bleibt, muss das Wetter bis zum Turnierabschluss am Samstag halten.