Tennis-Damen verlieren Abstiegsduell gegen Aachen So bleibt der Gladbacher HTC trotzdem in der 2. Bundesliga

Tennis · Mit der Pleite gegen den direkten Konkurrenten GW Aachen haben die Damen des Gladbacher HTC den sicheren Klassenerhalt am letzten Spieltag der 2. Tennis-Bundesliga verpasst. Abgestiegen sind die Gladbacherinnen aber noch nicht.

 Gladbacher HTC unterliegt TC GW Aachen in der 2. Tennis-Bundesliga mit 1:8.

Gladbacher HTC unterliegt TC GW Aachen in der 2. Tennis-Bundesliga mit 1:8.

Foto: Susanne Breithaupt

Vor dem mutmaßlich entscheidenden Match-Tie-Break legte der Chefcoach noch einmal persönlich Hand an. Steffen Klasen schnappte sich das Schleppnetz und zog den Hartplatz auf der Anlage des Gladbacher HTC ab, um seiner Spielerin Renee van Bommel beste Bedingungen zu ermöglichen.

 GHTC-Coach Steffen Klasen (l.u.) zieht den Platz vor dem Duell gegen TC GW Aachen ab. Die Damen unterliegen trotzdem.

GHTC-Coach Steffen Klasen (l.u.) zieht den Platz vor dem Duell gegen TC GW Aachen ab. Die Damen unterliegen trotzdem.

Foto: Sebastian Kalenberg

Nach Sieg im ersten Satz und einer Führung im zweiten gab die GHTC-Spielerin diesen zweiten Satz gegen Alissa Schmitz aus Aachen noch aus der Hand und musste somit in den Match-Tie-Break.

Da die restlichen fünf Einzelspiele zwischen den Gladbacherinnen und den Grün-Weißen-Gästen zu diesem Zeitpunkt bereits beendet waren, und die GHTC-Damen durch Jasmijn Gimbrere lediglich einen Punkt einfahren konnten, stand fest: Sollte Renee van Bommel ihr Spiel verlieren, dann würde GW Aachen bereits vor den Doppeln als Sieger feststehen, hätte damit den Klassenerhalt gesichert und der GHTC müsste ein Jahr nach dem Aufstieg den direkten Gang zurück in die Regionalliga antreten – davon gingen zumindest zu diesem Zeitpunkt noch alle aus.

Unter den Anfeuerungsrufen ihres Vaters Mark van Bommel und ihres Opas Bert van Marwijk – beide ehemalige Fußballprofis und heutige Trainer – startete die 19-Jährige mit einigen guten Ballwechseln in diesen entscheidenden Match-Tie-Break, konnte sich sogar zeitweise ein wenig absetzen von ihrer Gegnerin aus Aachen. Doch an diesem Tag, an dem aus Sicht des GHTC wenig zu klappen schien, schlichen sich auch bei Renee van Bommel zu leichte Fehler ein. Am Ende unterlag die Niederländerin mit 6:10 und musste auch den fünften Einzelpunkt an die Gäste aus Aachen geben.

Schon im Vorfeld der wichtigen Partie, in der es um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga ging, verlief die Vorbereitung des GHTC alles andere als reibungslos. In Darya Astakhova und Mariana Drazic fehlten bei den Gladbacherinnen zwei Top-Spielerinnen, die in der Woche zuvor noch den Weg zum wichtigen Sieg gegen den THC von Horn und Hamm geebnet hatten. Beide waren am Wochenende für internationale Turniere unterwegs.

„In erster Linie freuen wir uns für die Mädels, wenn sie bei Turnieren Erfolge erzielen, das ist ja ganz klar. Trotzdem ist es für uns dann natürlich ein bisschen ärgerlich, wenn Aachen aus dem Vollen schöpfen kann – und wir nicht“, sagte GHTC-Coach Klasen.

Trotzdem wäre auch mit der dünneren Personaldecke gegen GW Aachen mehr möglich gewesen, wenn neben Renne van Bommel nicht auch noch Leah Luboldt ein klassisches 50:50-Spiel im Match-Tie-Break verloren hätte. In den abschließenden drei Doppel-Partien, bei denen die Pleite ja schon besiegelt war, wechselte Klasen munter durch, um jeder Spielerin noch einmal ein wenig Spielzeit in der 2. Bundesliga zu gewähren. Dass alle drei Doppel so verloren gingen, und Aachen sich am Ende sehr deutlich mit 8:1 durchsetzen konnte, war bei der feststehenden Niederlage dann nur eine Randnotiz aus GHTC-Sicht.

Vielmehr haderte Steffen Klasen mit den Partien gegen Hannover und Bielefeld. „Wir wussten, dass wir es als Aufsteiger schwer haben werden, am Ende denkt man dann aber natürlich an die beiden 4:5-Niederlagen in dieser Saison zurück. Wenn da ein Spiel anders verläuft, hätten wir jetzt den Klassenerhalt sicher“, sagte Klasen noch während der Partie gegen Aachen. Auch zu diesem Zeitpunkt ging man beim GHTC noch davon aus, dass diese Niederlage gleichbedeutend mit dem Abstieg war.

Diese Lage habe sich nun verändert, wie Steffen Klasen erklärt. „In der Wettspielordnung steht ganz klar, dass zwei Teams absteigen. Es gibt nun aber wohl einen Antrag, dass die 2. Ligen wieder um eine Mannschaft vergrößert werden sollen – dann würde wieder nur ein Team absteigen.“

Darüber hinaus käme es wohl noch auf den Ausgang in der 1. Bundesliga an. Dort finden im Juli noch zwei Spieltage ab. Erst wenn auch in der höchsten Spielklasse die Absteiger feststehen, hat der GHTC Gewissheit. „Das klingt kompliziert, ist es ehrlich gesagt auch“, so Klasen. „Fakt ist aber, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgestiegen sind“. Möglicherweise geht das Abenteuer 2. Bundesliga für den Aufsteiger in der kommenden Saison weiter. Solange heißt es auf das Prinzip Resthoffnung setzen.

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