American football Stiere im Höhenflug

Die Mavericks stehen dicht vor dem Aufstieg in die Zweite Liga. Im Relegationshinspiel siegten die Stiere mit neuem Quarterback 19:13 gegen Hamburg. Nur: Die Ausgangsposition für das Rückspiel hätte klarer sein müssen.

American Football Es war das Star-Quartett der Mavericks, das nach dem Spiel am meisten zu tun hatte. Cheerleader und Fans wollten ein Foto haben mit den vier amerikanischen Importen, die gerade dabei sind, die Stiere zum größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte zu führen: zum Aufstieg in die Zweite Liga, GFL II. Etwas verlegen lächelte auf den Fotos einer, der erst seit kurzem in Deutschland ist, im Relegationshinspiel gegen die Hamburg Blue Devils aber der beste Spieler auf dem Platz war: Justin Goltz, neuer Quarterback der Mavericks, der bei den Detroit Lions in der amerikanischen Profiliga NFL unter Beobachtung steht. Goltz war es, der maßgeblich zum 19:13-Sieg der Gladbacher gegen den hohen Favoriten und viermaligen Deutschen Meister aus Hamburg am Samstag im Hockeypark beitrug. "Es ist gut, nach einem Jahr Pause wieder Football zu spielen", sagte Goltz.

Üben neben der Ersatzbank

Die Pause und kurze Einspielzeit mit seinen Kollegen merkte man ihm zunächst auch an. Beide Mannschaften begannen vor 1900 Zuschauern nervös. Das erste Viertel bestimmten die Abwehrreihen. Goltz und Gladbachs Center Felix Raphael, der den verletzten Patrick Bude vertrat, offenbarten Abstimmungsprobleme beim "Anwurf", Snap genannt. "Da haben wir zu viele Yards liegen lassen", ärgerte sich Mavericks-Sportdirektor Maroan Wahab. "Wir haben einige dumme Fehler gemacht", erkannte auch Justin Goltz. Während die Defense Schwerstarbeit verrichtete, übten die beiden den Anwurf neben der Ersatzbank. Und es klappte immer besser. Kurz vor der Pause erzielte Goltz mit einem 30-Yards-Pass auf André Bücker den entscheidenden Raumgewinn, den Touchdown erledigte der lange Spielmacher anschließend selbst. Mit einem 7:0 gingen die Stiere nach der ersten gelungenen Offensivaktion im Spiel in die Pause.

Im dritten Viertel ging es dann zur Sache: Hamburg setzte die Mavericks gehörig unter Druck, und George Bender erzielte in der 31. Minute den Ausgleich zum 7:7. Wenig später stellte George Bell in üblicher Manier (Kopf voran durch die Abwehr) das 13:7, ehe erneut Justin Goltz im letzten Viertel nach feinem Solo zum 19:7 punktete. Damit hätten die Gladbacher gut leben können, eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Nur erlaubten sich die Stiere kurz vor Schluss noch einen Bock: Defense Line Max-Robin Grewe griff zu unerlaubtem Mittel, die Mavericks erhielten eine 15-Yards-Strafe, und Hamburg beendete wenige Sekunden vor Schluss den schönsten Angriff des Spiels mit einem Touchdown zum 13:19. "Auch wenn wir am Schluss unkonzentriert waren – ich bin stolz auf die Jungs. Ein super Spiel", sagte Wahab. Nur: "Das Rückspiel wird ganz eng."

(RP)
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