18-Jähriger vom RV Kaldenkirchen Springreiter Liam Broich sahnt im Pferdesportzentrum Wickrath ab

Reiten · Zwei Siegen und einen dritten Platz im Zwei-Sterne-Punkte-Springen hat Springreiter Liam Broich vom RV Kaldenkirchen im Pferdesportzentrum Wickrath gefeiert. Im Moment des Sieges blieb der 18-Jährige allerdings bescheiden.

 Der Springreiter Liam Broich vom RV Kaldenkirchen.

Der Springreiter Liam Broich vom RV Kaldenkirchen.

Foto: Broich

Der Reiterverein Graf Holk Grefrath aus dem Pferdesportkreis Viersen (dazu gehören Viersen, Niederkrüchten, Nettetal, Willich und Tönisvorst und Kempen) veranstaltete erstmals in der Vereinsgeschichte ein Turnier auswärts – nämlich beim Rheinischen Pferdestammbuch am Schloss Wickrath. Dort wurde seit diesem Jahr das Pferdesportzentrum nun auch gegen entsprechende Gebühr verstärkt und für auswärtige Vereine als Ausrichter von Turnieren geöffnet. So wie jetzt zum „Schloss Wickrath Jumping“. Auch der RC St. Georg Günhoven aus dem Pferdekreis Mönchengladbach nutzt diese Möglichkeit alljährlich schon für sein großes Hallenturnier im Oktober. „Der erste Schritt ist durch die Grefrather getan, es folgen aus unserem Kreis noch weitere Turniere in Wickrath“, sagt Olf Enger, 1. Vorsitzender des Pferdesportverbandes Kreis Viersen.

Und auch sportlich war es ein ansehnliches Turnier: „Für mich war es hier ein erfolgreicher Abend“, sagt Liam Broich vom Reiterverein Kaldenkirchen: „Nach einem durchwachsenen Jahr 2021, wobei auch Corona eine Rolle gespielt hat, scheint nun ein gutes Jahr für mich zu werden.“ Der 18-Jährige vom Gestüt Seehof in Leuth gewann das Zwei-Sterne-Punkte-Springen mit Joker auf dem Berittpferd Cirkon mit der vollen Punktzahl von 54 in schnellen 48,19 Sekunden – und das bei acht Hindernisse von 1,30 bis 1,35 Metern Höhe. Dabei nahm er auch den Jokersprung am Schluss mit 1,40 Metern.

In der ersten Abteilung lag der Student für Marketing und Management vor dem einstigen rheinischen Meister Otmar Eckermann (RV Kranenburg) mit Jodie Colista (54 Punkte/48,26 Sekunden) und dem belgischen Nationenpreisreiter Marc Boes (RFV Liedberg) mit Hurry (54/48,90) auf den Plätzen zwei und drei. In der zweiten Abteilung siegte er mit seinem eigenen Pferd Olympic Night vor Paula Pahl (RFV Jan von Jülich) mit Easy Kolbri Mo (54/48,74). Hier schaffte er auch noch den dritten Platz mit Dream of Diarado (54/50,13). Mit diesem Pferd feierte er letztes Jahr seinen ersten S-Sieg. „Der Parcours war für die Reiter nicht das Problem, die Hindernisbahn war ganz normal gebaut. Es regelte sich alles über die Zeit“, erzählt Parcourschef Michael Johnen. Von 42 Reitern erfüllten 21 die volle Punktzahl. Johnen beobachtete: „Liam ist schnell und stark geritten. Er hatte seine Pferde gut im Griff.“

Das lag auch an der guten Vorbereitung mit seinen Pferde, wie Liam Broich erzählt: „Ich habe sie schon alle in höheren Prüfungen geritten. Wichtig war für mich, schnell über die Sprünge und ohne Abwurf zu reiten. Mir ging dabei durch den Kopf, du muss auch den Jokersprung schaffen, sonst hast du ja umsonst auf das Tempo gedrückt.“ Wäre am Jokersprung der Balken gefallen, so wären ihm 18 Punkte abgezogen worden – statt der so gutgeschriebenen neun Zähler . Er war mit dem Siegpferd Cirkon als erster gestartet und musste bangen, ob ihn ein anderer bis zum Schluss überholen würde, das ihm beinahe nur mit dem eigenen Pferd passiert wäre.

Liam Broich, der jetzt der Klasse Junge Reiter angehört, hat große Ziele vor Augen: „Mir ist klar, dass jedes Turnier anders verlaufen kann, heute war mein Glückstag. Ich will bei den Rheinischen Meisterschaften gut abschneiden, um dann zu den Deutschen zu kommen.“ In einem weiteren M*-Punktespringen mit geringerer Höhe siegte der Waldnieler Janis Zumbrägel (RFV St. Hubertus Anrath-Neersen) überlegen mit Piefke (54/42,31) wie auch die Hinsbeckerin Silvia Bröckels (RFV Graf Holk Grefrath) mit Löllebröd in einem L-Springen ohne Abwurf (40,81).

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