Hockey Sportstadt sieht Start des Rheydter Hockey Club skeptisch

Hockey · Während der Gladbacher HTC und der Rheydter SV ihre Verschmelzungspläne vorantreiben, hat sich ein weiterer Hockey-Verein gegründet. Eine Gruppe von Eltern, deren Kinder bislang im RSV spielten, wollten den Weg der Fusion nicht mitgehen.

Nun gab sie mit einem Informationsabend im Gladbacher Hockeypark den Startschuss für den Rheydter Hockey Club (RHC). "Wir wollen damit diese tolle Spielstätte, die von den Kindern geliebt wird, endlich mit Hockeysport beleben", sagten die Vorstandsmitglieder Bouke Stoffelsma und Martin Lehwark.

Anfang März beginnt der neue Klub mit dem Training im WM-Stadion, für die anstehende Feldsaison hat er auch schon Teams bei Mädchen und Jungen gemeldet. Spielfähig ist der RHC im Bereich der B-Mädchen bis weiblichen B-Jugend, wenn jahrgangsübergreifend gespielt wird. "Wir starten mit 19 Mitgliedern, doch das wird sich steigern", sagt Lehwark. Vor allem Kinder im Grundschulalter will der Verein für seinen Sport begeistern, er bietet kostenloses Probetraining für Schulklassen an.

"Wir setzen auf Teamgeist und den Spaß am Sport. Zudem wollen wir mit niedrigen Beiträgen dafür sorgen, dass dies keine zu hohe Hürde darstellt", sagt Stoffelsma. Der Verein sieht sich aber nicht als Konkurrenz zu den bestehenden Klubs. "Wir fangen jetzt erst einmal klein an. Doch das Potenzial, mehr Kinder für Hockey zu gewinnen, ist vorhanden. Daran müssen alle Vereine mitarbeiten", sagt Stoffelsma.

Bei allem nachweislichen Engagement des RHC wird die Abspaltung der Gruppe vom RSV von der Stadt und dem Stadtsportbund (SSB) auch mit einer gewissen Sorge begleitet, denn eigentlich legen diese den Vereinen derzeit nahe, besser die Kräfte zu bündeln. "Der Weg des GHTC und des RSV ist der Richtige, die Abspaltung des RHC sehe ich hingegen problematisch und kontraproduktiv", sagt der designierte SSB-Präsident Wolfgang Rombey. Auch Harald Weuthen, Leiter des Schul- und Sportamtes, ist ein Befürworter von Fusionen. "Für kleine Vereine wird es aufgrund des demografischen Wandels immer schwieriger, weil genügend Nachwuchs und damit der Unterbau fehlt."

Der RHC möchte sich zunächst einmal drei Jahre Zeit geben, etwas aufzubauen, so lange läuft der Mietvertrag mit dem Hockeypark. Die attraktive Spielstätte soll Kinder und Jugendliche anlocken, allerdings hat sie auch einen Nachteil: Sie steht aufgrund der vielen Konzerte und sonstigen Veranstaltungen nicht durchgängig zur Verfügung. In den Sommermonaten fallen dadurch ganze Wochen weg. "Wir werden uns da etwas einfallen lassen, bei der Nähe zu den Niederlanden können wir uns auch internationale Partnerschaften vorstellen. Wir haben für unseren kleinen Verein genügend Kapazitäten", sagt Stoffelsma. Auch bei der Suche nach Hallenzeiten werde sich bei Zeiten etwas ergeben. Weuthen hingegen stellt klar, dass "es diesbezüglich zur Zeit keinerlei Ressourcen für den Verein gäbe".

In wenigen Wochen wird die Entscheidung fallen, ob die Fusion von GHTC und RSV gelingt. Die Stadt und der SSB hoffen darauf. Denn sonst hat Gladbach statt einem plötzlich drei Hockey-Klubs.

(togr)
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