Sport im Park Die Halbzeit-Bilanz für „Sport im Park“ lautet: befriedigend

Mönchengladbach · Analyse Die meisten Angebote der achtwöchigen Aktion werden gut angenommen, andere wiederum gar nicht. Die angepeilte Zahl von 2000 Teilnehmern wird der Stadtsportbund verpassen. Es gibt Steigerungspotenzial, was die Anzahl der mitmachenden Vereine angeht. Manche Orte müssen besser beschrieben werden.

Yoga Fit wird bei „Sport im Park“ gut angenommen.

Yoga Fit wird bei „Sport im Park“ gut angenommen.

Foto: Dieter Kauertz/Dieter Kauertz/SSB

Etwas mehr als vier Wochen läuft die Aktion „Sport im Park“ des Stadtsportbundes (SSB) Mönchengladbach bereits, sie endet am Sonntag, 2. September. Zeit für eine Halbzeit-Bilanz.

Was läuft gut? Die Angebote Yoga Fit, Rückenfit Entspannungsübungen, Schnuppergolf, Square Dance, Thai Chi Chuan, Rock ’n’ Roll und Cross-Mountainbike werden laut SSB-Sportwart Dieter Kauertz gut angenommen – mit rund 20 Teilnehmern jeweils. „Am besten besucht war aber Line-Dance im Minto“, sagt Kauertz. „Das hat wohl mit dem Ort zu tun. Und als einmal ein Partnerverein aus Viersen mitgemacht hat, waren mehr als 50 Teilnehmer da.“ Aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen war auch das Schwimmen im Volksbad gut besucht. „Das hat sich immer weiter gesteigert, bis zuletzt 16 Schwimmer da waren“, sagt Kauertz und ergänzt: „Viel mehr können da auch gar nicht mitmachen, weil parallel drei Schwimmvereine trainieren und wir so nur eine Bahn haben. Mehr als 20 Teilnehmer gingen da gar nicht.“ Eine ähnlich gute Frequentierung hat er beim „Brain Walking“ im Schloss Wickrath erlebt.

Was läuft schlecht? Während Cross-Mountainbike gut angenommen wird, gilt das für die Rennrad-Tour (beide sonntags von 11 bis 13 Uhr in Schloss Rheydt) nicht: „Einmal war gar keiner da, die beiden Trainerinnen mussten enttäuscht wieder nach Hause fahren“, sagt Kauertz, der einen Grund für den Unterschied zwischen den Radsport-Angeboten in der Hitze sieht: „Mit dem Rennrad geht es über den Asphalt, bei der Mountainbike-Tour durch den Wald und im Schatten.“ Ebenfalls schlecht angenommen wird Walking (mittwochs, 17 Uhr). „Da war manchmal nur ein Teilnehmer da, ich bin auch schon mal mit der Trainerin alleine gegangen“, sagt Kauertz, der das Angebot aber sogleich verteidigt: „Ich bin eigentlich Jogger, aber die 60 Minuten walken sind durch die tollen Armbewegungen ein sehr schnelles Gehen. Die Schweißtropfen bei mir haben bewiesen, dass es echter Sport ist.“ Woran das mangelnde Interesse liegt? Ist 17 Uhr zu früh, das Wetter zu heiß, Walken nicht mehr angesagt oder gibt es zu viele ähnliche Angebote? An der Trainerin liegt es nicht – es ist dieselbe, die auch Rückenfit und Yoga Fit anbietet.

Was kommt noch? Neben dem festen Wochenprogramm (siehe Box) gibt es am Schlusstag, 2. September eine Premiere: Plogging. Wem das nichts sagt, dürfte sich in guter Gesellschaft befinden. Kauertz klärt auf: „Es ist eine neue Sportart aus Schweden. Es ist Joggen, aber nebenher sammelt man Müll in eine Mülltüte ein. Man muss sich beim Joggen also schnell und fleißig bücken. Wir wollen damit an den drei schönen Stellen Volksgarten, Schloss Wickrath und Bunter Garten ein Zeichen setzen und Vorbilder für eine saubere Umwelt sein.“ Die Mags unterstützt die Aktion mit Mülltüten und deren Entsorgung.

 Beim Familiensporttag im Grenzlandstadion beteiligten sich 21 der 212 Vereine im SSB zum Auftakt von „Sport im Park“.

Beim Familiensporttag im Grenzlandstadion beteiligten sich 21 der 212 Vereine im SSB zum Auftakt von „Sport im Park“.

Foto: Georg Amend

Was könnte man ändern? Beim Familiensporttag zum Auftakt waren 21 der 212 SSB-Vereine im Grenzlandstadion präsent, bei der achtwöchigen Aktion an sich haben zehn mitgemacht. Da ist Steigerungspotenzial vorhanden. Teilweise waren die Ortsbezeichnungen nicht eindeutig: „Bettrather Dorfanger oder Ueddinger Kull kannten viele Teilnehmer nicht, obwohl sie seit Jahren in der Nachbarschaft davon leben“, berichtet Kauertz, der mit dem SSB darüber nachdenkt, die einzelnen Orte im nächsten Jahr eventuell mit Plakaten oder Fahnen besser kenntlich zu machen. In jedem Fall sollen die Ortsbezeichnungen konkreter werden. Dass die Angebote durch die Sommerferien weniger als gedacht angenommen werden, schließt der SSB aus: In anderen Städten wie Düsseldorf, Aachen und Viersen gebe es Sport im Park schließlich auch in den Ferien, außerdem könnten dann diejenigen Trainer, die sonst auf eine Halle angewiesen sind, ihre Übungen nun in einem strukturierten Rahmen draußen anbieten zu einer Zeit, in der die Hallen aufgrund der Ferien geschlossen sind.

Fazit Nach den kompletten acht Wochen wird der SSB seine Statistiken auswerten, dabei helfen die Listen, die die Trainer von den Teilnehmern ausfüllen lassen, damit diese einen Versicherungsschutz des SSB und des Landessportbundes genießen. Klar ist aber schon: „Wir hatten gehofft, in der kompletten Zeit 2000 Teilnehmer zu haben, das werden wir sicherlich nicht erreichen“, sagt Kauertz, der aber betont: „Dafür, dass es bei uns das erste Mal ist, können wir es als Erfolg verbuchen. Die Vereine sind soweit zufrieden, wir hatten Teilnehmer von 16 bis 80 Jahren dabei. Es muss sich nur noch mehr herumsprechen.“ Darum lautet das Halbzeit-Fazit nicht zufriedenstellend, sondern befriedigend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort