Junioren-WM der Kletterer in Russland Fehler kostet Leander Carmanns eine Medaille

Klettern · Im Mai gewann Leander Carmanns (16) bereits den EM-Titel bei den Junioren. Bei der Weltmeisterschaft verpasst der Mönchengladbacher einen Podiumsplatz – überzeugen kann er trotzdem. Nun geht es in Südkorea weiter.

 Bei der Europameisterschaft der Junioren in Russland lief es für den Gladbacher Leander Carmanns noch besser.

Bei der Europameisterschaft der Junioren in Russland lief es für den Gladbacher Leander Carmanns noch besser.

Foto: Leo Zhukov

Ein verpasster Tritt, weggerutscht – und von der Kletterwand gefallen. Eine kleine Unachtsamkeit kostete Leander Carmanns bei der Junioren-Weltmeisterschaft im russischen Woronesch womöglich eine Medaille, vielleicht auch mehr. Denn das Malheur bedeutete für den 16-Jährigen das Aus in der Viertelfinal-Runde, am Ende belegte Carmanns den achten Platz im Wettbewerb der Speedkletterer. In der Disziplin geht es darum, eine entsprechende Kletterwand in möglichst kurzer Zeit und schneller als ein Kontrahent zu bewältigen. Wer zuerst oben ist, hat gewonnen. Und Carmanns kann schnell klettern: Im Mai gewann er die Junioren-Europameisterschaft, ebenfalls in Russland, und erklomm dabei die Kletterwand im Halbfinale mit 5,976 Sekunden in deutscher Rekordzeit.

 In der Qualifikation im Speedklettern war Leander Carmanns bei der Junioren-Weltmeisterschaft noch der schnellste Teilnehmer. Im Wettbewerb rutschte er dann weg und fiel von der Kletterwand. 
  Foto: Jan Virt/IFSC.

In der Qualifikation im Speedklettern war Leander Carmanns bei der Junioren-Weltmeisterschaft noch der schnellste Teilnehmer. Im Wettbewerb rutschte er dann weg und fiel von der Kletterwand. Foto: Jan Virt/IFSC.

Foto: Photo: Jan Virt / IFSC/Jan Virt

Dieses Level zeigte Carmanns auch zu Beginn der WM: Die Qualifikation beendete er mit einer Zeit von 6,22 Sekunden als schnellster Teilnehmer. Doch im Wettkampf rutsche Carmanns eben von der Kletterwand – und blieb ohne Zeit. „Ich war ein gutes Stück vor meinem Gegner, dann bin ich weggerutscht, habe einen Tritt nicht mit meinem Fuß getroffen und dann bin ich gefallen“, sagt Carmanns und fügt an: „Das war schade, da war mehr drin und ich hatte mir auch mehr ausgemalt.“

In insgesamt drei Disziplinen wurde bei der Weltmeisterschaft in Russland geklettert, neben dem Speedklettern auch noch in den Wettbewerben Bouldern und Lead. Carmanns ging allerdings nur noch im Bouldern an den Start, erreichte dort das Halbfinale und belegte letztendlich ebenfalls den achten Platz. Beim Bouldern müssen mehrere komplexe Kletterrouten ohne Seil in vorgegebener Zeit bewältigt werden. „Das Finale wäre drin gewesen“, sagt Carmanns rückblickend über seine Leistung im Bouldern, „da ich aber in der vergangenen Zeit mehr Speed als Bouldern trainiert habe, ist der achte Platz solide.“

 Leander Carmanns beim Bouldern.

Leander Carmanns beim Bouldern.

Foto: Photo: Jan Virt / IFSC/Jan Virt

Für den 16-Jährigen war es nach 2019 die zweite Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft, ein „Riesenevent“, wie er sagt. „Es sind viele Nationen und super viele Leute vor Ort. Die Location im Sportcenter war cool und Russland ist auch immer ein super Organisator“, sagt Carmanns. Zuschauer waren dieses Mal coronabedingt allerdings nicht in der Halle zugelassen. Es galt zudem die Maskenpflicht.

Für Carmanns geht die Saison nun mit dem Deutschen-Jugendcup weiter, anschließend reist er nach Südkorea, um Ende September bei seinem zweiten Weltcup im Herrenbereich anzutreten. Er wurde vom Deutschen Verband für den Speed-Wettbewerb nominiert.

In Südkorea stehe aber vor allem die Erfahrung im Vordergrund, betont Carmanns. „Das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Da fehlt mir für die vorderen Plätze noch einiges“, sagt er. Carmanns wird dort einer der jüngsten Teilnehmer sein. Langfristig rechnet er sich Chancen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris aus.

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