Thomas Zilinski "Sind ein dicker Fleck auf der Landkarte unseres Sports"

Mönchengladbach · Der Bogenschütze und Teammanager des Bundesligisten Rheydter TV spricht über den Klassenverbleib und die Gründe für den Erfolg.

Bogenschießen Es ist ein Jubiläum, auf das die Bogenschützen des Rheydter TV stolz sein dürfen. In der zehnten Saison in Folge gelang ihnen der Verbleib in der Bundesliga. Am letzten Wettkampftag im hessischen Zierenberg sorgten drei Siege dafür, dass der RTV auch in der kommenden Saison in der höchsten Klasse vertreten ist. Thomas Grulke sprach mit Thomas Zilinski, der sowohl aktiver Schütze als auch Teammanager des Bundesligisten ist.

Wie hoch ist der erneute Klassenverbleib für den RTV zu bewerten?

Zilinski In diesem Jahr ist er sehr hoch zu bewerten, denn acht Wochen vor dem Ligastart wussten wir nicht, wie wir in die Saison gehen sollten. Ich musste ein neues Team zusammenstellen, nachdem mit Michael Mücke und Erwin Janssen zwei Stammschützen nicht mehr zur Verfügung standen. Andreas Schnock ist aus der Zweiten Mannschaft zu uns zurückgekehrt und hat auch überragend geschossen. Mit der 19-jährigen Lisa Oswald hatten wir einen externen Zugang. Sie war in dieser Saison noch etwas nervös. Aber ich bin sicher, dass sie sich in den kommenden Jahren noch steigern wird.

Letztlich hat der RTV den Klassenverbleib mit dem sechsten Rang souverän gemeistert...

Zilinski Ja, den Grundstein dazu haben wir bereits am dritten Wettkampftag gelegt. Trotzdem mussten wir noch ein wenig zittern, theoretisch hätte es uns noch erwischen können. Doch dann hatten wir schon zur Halbzeit des letzten Wettkampftages die nötigen Punkte gesammelt.

Was fehlt dem Team noch, um ein ernsthafter Kandidat für die Top Vier in der Bundesliga Nord zu sein und sich damit für das Bundesliga-Finale der acht besten Mannschaften Deutschlands zu qualifizieren?

Zilinski Im Grunde nur ein Quäntchen Glück. In der Bundesliga geht es normalerweise immer sehr eng zu, da liegen nur wenige Punkte zwischen dem vierten Rang und dem Abstiegsplatz. Wir sind in der Lage, oben mitzuspielen. Auch unsere Gegner wissen, dass sie gegen den RTV nicht so einfach Punkte holen können. Wir sind mittlerweile ein dicker Fleck auf der Landkarte unseres Sports.

Wie schwierig ist es für den Verein, in jedem Jahr eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen?

Zilinski Bei der Kaderzusammenstellung ist es eine Herausforderung, einen guten Schützen zu finden, der auch in die Mannschaft passt. Wir haben eine familiäre Atmosphäre in der Abteilung. Die wollen wir auch bewahren. Wir halten die Augen immer offen und schauen auch über die Grenze zu den niederländischen Bogenschützen.

Wie steht es um den Nachwuchs im eigenen Verein?

Zilinski Insgesamt haben wir etwa 30 aktive Mitglieder, darunter sind auch einige Jugendliche. Sie trainieren stets gemeinsam mit den Erwachsenen aus unseren beiden Mannschaften.

Hilft der Status, Bundesligist zu sein, bei der Suche nach Neueinsteigern?

Zilinski Der hilft auf jeden Fall, denn viele Bogensportvereine gibt es in der Region nicht. Und wer nach einem solchen Angebot sucht, schaut natürlich auch auf die Erfolge des Vereins. So bin ich selbst zum RTV gekommen. Unsere Erste Mannschaft ist in der Bundesliga, die Zweite will im kommenden Jahr in der Landesliga wieder angreifen. Und auch unser alljährliches Hallenturnier erzeugt Aufmerksamkeit.

Wie viel Mannschaftssport steckt im Bogenschießen?

Zilinski Die Schützen können sich an einem Wettkampftag vor allem mental gegenseitig helfen. Wir haben in letzter Zeit generell viel Mentaltraining gemacht, das hat sich auch ausgezahlt. Bei uns spürt jeder die Rückendeckung durch das ganze Team. Wer eine Fahrkarte schießt, wird aufgebaut. Das ist gut für den Kopf. Doch natürlich ist der Schütze auf sich allein gestellt, wenn er vorne an der Linie steht.

Was steht für den RTV in den kommenden Monaten an?

Zilinski Auch in der Freiluftsaison wollen wir vorne dabei sein. 2011 und 2012 wurden wir Deutscher Mannschafts-Vizemeister. Aber zuerst werden Tilman Bremer und ich am 8. März zu den Deutschen Hallen-Meisterschaften nach Winsen an der Luhe fahren. Wenn wir beide dort das Finale der besten 16 Schützen erreichen würden, wäre dies schon ein toller Erfolg.

(togr)
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