Interview Frank Boss „Unsere Sportstadt ist mehr als nur Borussia“

Mönchengladbach · Der Vorsitzende des Sportausschusses spricht über erfolgte Maßnahmen, weitere Pläne, mögliche Fusionen, die Änderungen bei der Sportlerehrung, das neue Haus des Sports des Stadtsportbundes und das, was typisch Gladbach ist.

 Seit 15 Jahren Vorsitzender des Sportausschusses Mönchengladbach: Frank Boss zu Gast in unserer Redaktion.

Seit 15 Jahren Vorsitzender des Sportausschusses Mönchengladbach: Frank Boss zu Gast in unserer Redaktion.

Foto: Georg Amend

Seit 15 Jahren sind Sie Sportausschuss-Vorsitzender – was hat sich aus sportlicher Sicht wirklich geändert in Mönchengladbach?

Frank Boss Anhand der Zahlen wird deutlich, dass die Sportstadt sich tatsächlich Sportstadt nennen darf. Trotz der  finanziellen Möglichkeiten – die Kassen waren, pauschal gesagt, in den letzten 15 Jahren leer – haben wir immer wieder Mittel und Wege gefunden, Gelder zu akquirieren. Gegenüber dem damaligen Zustand der Anlagen hat sich unheimlich viel getan.

War Kreativität die Haupttriebfeder für immer wieder neue Gelder?

Boss Es war eine Mischung aus Kreativität und Notwendigkeiten, um eine Sportstadt tatsächlich stattfinden lassen zu können. Der Zustand der Sportstätten hat uns tatsächlich auch so unter Druck gesetzt, dass wir handeln und auch kreativ sein mussten. Vieles hat aber auch nur funktioniert, weil Bundes- und Landesmittel eine sehr deutliche Rolle dabei gespielt haben. Dadurch ist die gesamte Sportlandschaft – ob Bäder, Außensportanlagen oder Hallen, was jetzt auch noch kommen wird – modernisiert worden.

Der Kunstrasenplatz von Rot-Weiß Venn ist der 16., der in Gladbach bald eröffnet wird. Vor 15 Jahren gab es keinen. Welche Rolle spielt da der Sportstättenentwicklungsplan?

Boss Der Sportstättenentwicklungsplan war die Basis allen Handelns. Wir mussten einen Kassensturz machen und sehen, wie unsere Stadt wirklich sportlich aufgestellt ist. Ja, wir haben den größten Werbeträger und jetzt ab Samstag hoffentlich auch wieder Champions-League-Teilnehmer mit Borussia, der natürlich die große Rolle in unserer Stadt spielt. Aber unsere Aufgabe als Sportausschuss ist es ja, den Sport darüber hinaus in unserer Stadt stattfinden zu lassen. Unsere Sportstadt ist mehr als Borussia, sie bewegt im Bereich des Breitensports unheimlich viele Menschen. Der Sportstättenentwicklungsplan war die Grundlage – daraus ergab sich nicht nur die Frage: Wie viele Anlagen können wir modernisieren?, sondern auch: Gehört dazu nicht auch viel mehr Infrastruktur? Wir konnten viel umsetzen, aber es ist noch Luft nach oben. Das wird aber immer so sein.

Warum?

Boss Wir haben ja jetzt schon die Situation, dass wir im Hockey und Fußball die Anlagen, die wir vor 15 Jahren erstmals mit Kunstrasen modernisiert haben, wieder sanieren müssen. Der erste Kunstrasen ist nach 15 Jahren schon hin, da muss also weiter investiert werden. Das ist aber auch richtig und wichtig.

Viele meinen allerdings, dass viel in die Außensportanlagen investiert wurde, sich an der Hallensituation aber nichts geändert habe.

Boss Das ist nicht ganz richtig. Die Wirkung der Außensportanlagen ist sichtbarer, wir haben aber in die Turnhallen seit 2006 circa 15,2 Millionen Euro investiert. Und es geht auch noch weiter. Da haben wir aus dem Konjunkturpaket II auch Gelder für den Sport generiert. Davon ist sehr viel in die Sporthallen geflossen.

Welche Schulnote würden Sie der Kommunikation zwischen Stadtsportbund und Politik geben?

Boss Zwei. Auch mit voller Überzeugung. Schon meine Vorgänger haben sehr viel Wert drauf gelegt, dass der Stadtsportbund als Bündelung aller Vereine und der Sportausschuss als die politische Seite gut miteinander arbeiten. Das hat immer gut funktioniert, und das tut es noch heute. Das ist ein tolles Verhältnis. Man geht auf das Fair Play, auch wenn es manchmal mehr Wünsche gibt als man umsetzen kann.

Es gibt 214 Vereine in vielen verschiedenen Sparten. Macht das Gladbach besonders besonders?

Boss Ja, Gladbach ist besonders besonders. Wenn der Stadtsportbund Veranstaltungen zum Sportabzeichen macht…

Wann haben Sie das Sportabzeichen zuletzt gemacht?

Boss Mir fehlte leider die Zeit (lacht). Es ist schade, aber ich kriege das in meinen 16-Stunden-Tag nicht mehr reingedrückt. Aber wie gesagt: In Gladbach ist es besonders besonders, weil die Leute hier ein wirklich gutes Angebot auch für den Breitensport haben und es deswegen auch gerne nutzen. Das tun die Bürger mit einem so großen Engagement, dass man nicht wirklich Kritik hört am Angebot der Sportanlagen.

Kritik hatte es gegeben an der Sportlerehrung, die Judoka des 1. JC hatten die Kriterien bemängelt. Jetzt kam Bewegung in die Sache, oder?

Boss Ja. Vor zwei Jahren kam das Thema auf, und es hieß dann aus der Stadtverwaltung, dass die Sportlerehrung, die schon gutes Geld kostet, so nicht mehr zu finanzieren sei und sie möglicherweise fallengelassen werden müsse. Das war dann heftig. Das passte für mich nicht zusammen. Wir sollten den Sportlern auch zeigen, dass wir uns für sie freuen und dass sie etwas für die Stadt leisten. Und das kriegt man nicht hin, indem man ihnen einfach ein Schreiben mit einem Dankeschön schickt. Das muss öffentlich passieren. Und damit war der Auftrag dann irgendwie auch bei mir angekommen, dass man sich darum kümmern muss.

Was ist das Resultat?

Boss Ich haben dem Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung angezeigt, dass ich jetzt Klinkenputzen gehe – und das habe ich gemacht. Wir haben in Gladbach nicht so viele Sponsoren, es sind oftmals die gleichen. Aber ich bin noch einmal mit der NEW und der Sparkasse ins Gespräch gekommen – und auch mit Borussia. Das führte dazu, dass wir den Standort wechseln konnten in den Borussia-Park und für die nächsten drei Jahre – das letzte mitgerechnet – einen Betrag von 40.000 Euro pro Jahr generieren konnten. Diese Summe kostet die Veranstaltung auch. Alle drei Partner haben sich bereiterklärt, bis 2020 mitzugehen. Jetzt sind wir mit der Stadt vier Partner, das wird weiter ausgebaut, um die Sportlerehrung zeitgemäß zu bauen.

Und dafür gibt es einen neuen Kriterienkatalog?

Boss Ja, und das war notwendig. Der alte passte nicht mehr, er war sehr altbacken. Wir haben da reingeschaut und mussten gar nicht so viel ändern. Aber was es im alten Kriterienkatalog gar nicht gab, war, Sportler zu ehren, die an Olympia teilnehmen, dort aber nicht unter die ersten Drei kommen. Aber alleine die Tatsache, dass man bei einer solchen Welt-Veranstaltung dabei ist, zeigt die Fähigkeit des Sportlers, und das soll man auch ehren.

Das Beispiel dafür war Marc Odenthal. Da hatten sich die Judoka beschwert, dass er trotz Olympiateilnahme nicht geehrt wurde.

Boss Genau. Das soll so nicht mehr sein. Marc Odenthal war dafür ein bisschen der Auslöser. Das hat uns noch näher an die Überlegung gerückt, am Kriterienkatalog zu arbeiten. Und da das jetzt mit der Reform der Sportlerehrung kam, passt das gut. Der Sportausschuss hat diesem Katalog auch einmütig zugestimmt. Marc Odenthal würde jetzt in die Kategorie „Rekorde und außergewöhnliche Leistungen“ fallen. Damit haben wir einen größeren Bereich eingebaut, denn wir wollen so viele wie möglich erreichen, die Herausragendes geleistet haben. Das wird nicht immer nur durch den ersten Platz dokumentiert.

Wobei der lokale Sport immer noch einigermaßen außen vor ist, wenn die Kriterien auf nationale und internationale Ebene ausgelegt sind.

Boss Ich würde mir wünschen, dass sowohl der Kriterienkatalog als auch die Sportlerehrung eine Dynamik behalten. Das soll nicht in Beton gegossen sein. Wenn eine Prüfung ergibt, dass wir noch mehr machen sollen, zum Beispiel den lokalen Meister der Landesliga ehren, sollten wir darüber nachdenken. Man muss aber aufpassen, dass wir keine Breite in der Ehrung kriegen, die die Dimension sprengt. Das heißt nicht, dass wir nicht den Meister der Kreisliga C hoch anerkennen – er hat eine tolle Leistung auf seinem Gebiet gebracht, aber wenn wir alle ehren wollen, wird die Veranstaltung zu groß.

Wie wichtig war es für den Sport in der Stadt, dass es wieder ein großes Hockeyturnier gegeben hat mit der FIH Pro League?

Boss Das zeigt ja auch, dass es für uns von Interesse ist, Großveranstaltungen zu erhalten – in vielen Bereichen. Im Fußball haben wir im November ein Länderspiel gegen Weißrussland, das ist eine Riesensache. Wir haben viele Großereignisse im Schwimmen, im Judo, in der Leichtathletik. Wir hatten die Tour de France hier, was finanziell ein Kraftakt war, aber auch richtig. Wir hätten viel Geld in Werbung stecken müssen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Im Hockey ist es so: Die Sportart ist in Mönchengladbach gerne gesehen, die Mönchengladbacher gehen da gerne hin, auch wenn der Zuschauerzuspruch größer hätte sein können bei dem Turnier. Und wenn wir über Olympia 2032 reden, können wir Hockeystandort werden mit dem Hockeypark. Das zeigt also, dass Hockey angenommen wird bei uns.

Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) sitzt in Gladbach. Muss er präsenter in der Stadt sein?

Boss Der Hockey-Bund weiß, dass er über sein Marketing und die Darstellung reden muss. Darüber, wie er in einer Fußballstadt Hockey verkaufen kann. Das gelingt, beide Stadien sind nah beieinander, auch wenn ich mich freuen würde, wenn Hockey noch stärker zum Tragen käme als derzeit. Da muss der Hockey-Bund auch mitmachen. Wir haben ja mit dem Nachwuchsleistungszentrum da auch eine schöne Investition, die noch kommen wird.

Wie ist da der Stand? Rollen die Bagger noch in diesem Jahr, wie DHB-Präsident Wolfgang Hillmann es unserer Redaktion gesagt hat?

Boss Ja, das sieht sehr, sehr gut aus. Wenn wir das Nachwuchsleistungszentrum bauen mit dem Hotelbetrieb nebenan, wird das eine gute Sache. Wir sind froh, dass der DHB hier ist. Da lässt sich zwar noch mehr machen, dass weiß der DHB auch, aber ich halte viel von seinem Präsidenten, der das gut und sehr engagiert macht. Ich würde dem DHB aber empfehlen: Wenn du schon hier bist, mach etwas draus. Die Möglichkeiten sind da, nicht nur im Hockey, sondern auch in anderen Sphären. Das täte dem DHB sicher auch gut.

Wie gut tut dem Stadtsportbund (SSB) der Umzug in das Haus des Sports in Holt?

Boss Ich war immer zuversichtlich, weil ich glaubte, dass man den Stadtsportbund da nicht fallenlassen kann. Viele Standorte gingen aus finanziellen Gründen nicht, dann kam der tragische Zufall mit dem Verein für betagte Bürger, der insolvent wurde und dessen Sportangebot der Stadtsportbund nun mit übernimmt. Wir haben sehr viel miteinander gesprochen, und ich muss Sportdezernent Gert Fischer da ein großes Kompliment machen. Er hat da mit dem SSB-Vorsitzendem Wolfgang Rombey Knochenarbeit geleistet.

Ist das Konzept zukunftsfähig?

Boss Vor dem Hintergrund der finanziellen Möglichkeiten, die dem Stadtsportbund gegeben sind, kann er die nächsten Jahre damit arbeiten. Wir wissen aber nicht, was sich im Sport noch alles tut. Ich glaube aber, die nächsten zehn Jahre reden wir nicht darüber. Wir sind jetzt erst einmal froh, dass der Stadtsportbund das jetzt hat, seine Aufgaben komplett erfüllen kann und vor Ort eine sehr konzentrierte Infrastruktur hat. Da kann er viel bewegen.

Das Haus des Sports ist jetzt das Zentrum des Gladbacher Sports?

Boss Wenn es um den Breitensport geht, ist es das schon. Aber jetzt kommt wieder das Besondere des Besonderen bei uns in der Stadt: Wir haben sehr viele Sportvereine, die sich oftmals da heimisch fühlen, wo sie zu Hause sind. Ob das in Rheindahlen ist oder in Odenkirchen oder in Giesenkirchen – sie schaffen mit ihren Vereinsheimen ein eigenes Umfeld. Von der Aufgabenfülle des Stadtsportbundes ist das Haus des Sports das Zentrum, aber trotzdem gibt es hier eine große Kleinteiligkeit in dieser Stadt – typisch Gladbach. Wir hatten zehn Stadtbezirke, die wir auf vier verringert haben, doch wenn man ehrlich ist, hat das nur auf dem Papier stattgefunden. Ein Gladbacher stellt sich einem Fremden in Mönchengladbach zum Beispiel als Günhovener vor. Da ist er erstmal ganz klein bei sich in seinem Heimatort und sagt: Das bin ich. Wenn der aber außerhalb der Stadt ist, sagt er: Ich bin Gladbacher. Das sagt er dann erst Recht, wenn auch noch Borussia spielt. Dann gibt es das große Ganze. Auf die heimatlichen Ecken sind die Leute stolz, da fühlen sie sich zu Hause – das findet man im Brauchtum, bei den Schützen und auch im Sport. Das ist typisch Gladbach.

Befeuert das nicht auch die problematische Struktur mit vielen ganz kleinen Vereinen mit unter 100 oder gar unter 50 Mitgliedern?

Boss Wenn ich es perspektivisch betrachte, wird uns die Entwicklung zeigen, dass die Vereine nicht mehr alles allein stemmen können werden. Ich kann den Vereinen nur wünschen, dass sie den Weitblick haben und mehr darüber nachdenken, ob sie Vereine am Leben erhalten wollen oder mit einem kleinen Verein eher untergehen wollen.

Odenkirchen-Süd hat sich zuletzt abgemeldet.

Boss Es ist sehr, sehr schwer. Viele Vereine leben in ihrem kleinen Beritt und entscheiden sich vielleicht auch aus emotionalen Gründen dafür, zu bleiben, wo sie sind. Ich glaube: Wir werden über kurz oder lang nicht daran vorbeikommen, dass Vereine sich zusammentun. Sonst haben sie keine Chance. Man muss kreativ sein, da würden wir auch helfen. Aber in der letzten Konsequenz ist es eine Entscheidung der Vereine. Die werden sich Gedanken machen müssen.

Wie sehen Ihre nächsten 15 Jahre als Sportausschuss-Vorsitzender aus? Schaffen Sie das noch als Oberbürgermeister?

Boss (lacht) Guter Versuch! Die nächsten 15 Jahre wird es sicherlich nicht mehr mit Frank Boss geben. Ich bin jetzt schon dankbar dafür, dass ich fast 30 Jahre Lokalpolitik machen konnte und davon schon 25 Jahre im Mandat. Ich habe viel gesehen, viel erlebt, viele spannende Dinge. Wir schauen mal, was die nächste Zeit so mit sich bringt, die ist wiederum sehr spannend, auch im Landtag. Mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 – die haben wir noch zu besprechen.

Kurzfristiger: Was passiert im zweiten Halbjahr 2019?

Boss Wir haben ja unsere berühmt-berüchtigte Investitionsliste, mit der wir über Maßnahmen nachdenken, zum Beispiel Venn. Die haben jetzt signalisiert, dass sie, wie viele andere Vereine auch, diese 100.000 Euro zusammenbekommen haben, um mit dem Kunstrasenplatz zu starten. Wir gehen also davon aus, dass wir den in 2020 verwirklichen können mit dem Verein. Wir haben aber noch viel, viel mehr auf der Agenda und haben da auch wieder die Hallen im Blick. Das liegt daran, dass wir die Gelder des Bundes wieder nutzen können, in dem Fall die aus dem Fördertopf „Gute Schule“. Wir haben schon 15 Millionen investiert und werden in den nächsten fünf Jahren noch einmal fast sechs Millionen Euro in die Hand nehmen für unsere Hallen. Das hilft uns noch einmal sehr. Egal ob Außensport, Hallen oder Schwimmbäder– der Sport für die Jugend ist aus meiner Sicht eine der besten Präventionsanlagen, die man überhaupt schaffen kann. Sport sozialisiert und bindet die Kinder so intensiv mit ein wie fast nichts anderes. Nehmen wir Migrantenkinder: Die gehen in der ersten Woche auf den Fußballplatz, und dann kennen sich die und die anderen Kinder. Selbst wenn sie die Sprache nicht beherrschen, sind sie beieinander und werden Fußballfreunde.

Sozial ist auch ein Projekt wie das der Rollbrett Union. Ist das ein neuer Weg für den Sport?

Boss Ich möchte nicht darauf verzichten. Ich habe den Verein einige Male besucht, auch als es eng war und er aus der Halle raus musste. Als ich in den Rollmarkt kam – da war die Hölle los. Das sind soziale Projekte, in denen ein Freizeitsport betrieben wird, der anders ist als die Klassiker. Da kann man auch unsere Footballer und Baseballer von American Sports Mönchengladbach einbinden. Wenn die sehr engagierten Skater den Kids nicht diesen Raum schaffen würden, hätten wir an der Stelle ein Problem. Da sind 200, 300 Jugendliche, die da rumrasen. Wenn die das nicht hätten, würden die rumhängen und vielleicht auf blöde Ideen kommen. Das passiert da nicht. Die machen da richtig gute Arbeit, die sollten wir weiter unterstützen. Das gilt auch für American Sports.

Die aber auch Probleme haben, oder?

Boss Ja, ihr Gelände hinten am Schlachthof in Rheydt ist eigentlich eine Wiese mitten im Wohngebiet. Das ist mehr als nur suboptimal, das ist schlecht. Wer American Sports ein bisschen verfolgt, der weiß, dass es da auch um das Event geht. Die drehen die Musik richtig auf, da ist es laut. Das in einem Wohngebiet – das gibt auch Stress. Die Sportler haben immer gesagt: Wenn es eine Möglichkeit gibt, uns an einem anderen Standort unterzubringen, arbeiten wir da gerne mit. Die sind sehr eifrig, haben 300, 400 Mitglieder und einen großen jugendlichen Stamm. Ich bin froh, dass wir die haben.

Was ist denn die Lösung für ihr Platzproblem?

Boss Die Lösung, die rein theoretisch im Hinterkopf ist: Odenkirchen-Süd ist ja jetzt blank. Da gibt es aber auch eine Weiterentwicklung, wenn wir über den Campus-Park reden. Da stecken wir demnächst auch erstmal 4,6 Millionen Euro rein, und da geht es noch weiter. Wir kriegen die Sportler so schnell nicht da hin, denn wenn wir den Campus-Park bauen, kann das Gelände erst einmal nicht genutzt werden, so dass alle erst einmal auf Odenkirchen-Süd ausweichen müssen. Deswegen ist das gerade schwer. Eine Lösung ist noch nicht da, aber wir haben American Sports komplett im Fokus.

Der Campus-Park ist auch eine große Investition. Wenn wir eine Bilanz ziehen: Wieviel Geld ist in den letzten 15 Jahren bewegt worden im Sport?

Boss Wir haben 15,2 Millionen in die Außensportanlagen reingesetzt und werden in den nächsten Jahren inklusive Campus-Park nochmal 11,1 Millionen investieren. Dann kommen die Hallenbäder: Von 2004 bis heute haben wir unsere Bäder mit sage und schreibe – inklusive der Versicherungssumme des Zentralbades von 22 Millionen, mit denen man das Vitusbad neu gebaut hat – mit 50 Millionen Euro bedacht. Damit sind in dieser Sportstadt in den vergangenen 15 Jahren rund 81 Millionen Euro in den Sport geflossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort