Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Deutschen Jahrgangsmeisterschaften Konkurrenz in Berlin zu stark für Gladbacher Schwimmer

Schwimmen · Bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in der Hauptstadt können die Schwimmer der SG Mönchengladbach nicht an die Erfolge aus den Vorjahren anknüpfen. Für Cheftrainer Dieter Sofka hat das aber klare Gründe.

 Cheftrainer Dieter Sofka (l.) und die Schwimmer der SG Mönchengladbach bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin.

Cheftrainer Dieter Sofka (l.) und die Schwimmer der SG Mönchengladbach bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin.

Foto: Dieter Sofka

Elf Finalteilnahmen und zwei Medaillen, das war die Ausbeute der SG Mönchengladbach bei den vergangenen Deutschen Jahrgangsmeisterschaften. Für Cheftrainer Dieter Sofka damals ein „überwältigendes“ Ergebnis. Das war 2019, ein Jahr später blieben die Becken in der Berliner Schwimmhalle coronabedingt dann leer. Und in der vergangenen Woche, bei der Austragung der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Jahr 2021, hat die Pandemie auch sportlich einiges verändert.

„Wir haben gesehen, dass es eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gibt zwischen denen, die während des Lockdowns schwimmen durften und denen, die es nicht duften“, sagt Sofka. Man habe „beinhart die Grenzen“ auf der Langstrecke aufgezeigt bekommen, sagt er weiter. Denn während in anderen Bundesländern Vereinsschwimmen auch im Lockdown möglich war, galt das für Nordrhein-Westfalen nicht. Zwischen November 2020 und April 2021 waren die Hallen dicht. Das bedeutete fehlende Trainingszeiten, die nicht wieder aufzuholen sind – das habe man laut Sofka nun in Berlin zu spüren bekommen.

Über 240 Vereine waren dabei, um sich bei den Mädchen in den Jahrgängen 2004 bis 2008 und bei den Jungs von 2003 bis 2008 zu messen – je nach Disziplin waren pro Jahrgang die 20 bis 25 zeitbesten Schwimmer für die Wettbewerbe qualifiziert. Nina Holt, die 2019 die beiden Medaillen für die SG holte, ist dem Wettbewerb inzwischen entwachsen. Dafür hatten sieben anderen Athleten die Norm geschafft – bis auf Alice Bianca Wettel sechs Debütanten. „Die waren das erste Mal bei so einem großen Wettkampf, da ist eine Grundnervosität normal“, sagt Sofka. Nicht optimal sei jedoch gewesen, dass drei Schwimmer der SG, Ron Mattick, Anna Pia Schwennicke und Leana Herbst, erst wenige Tage vor den Meisterschaften ihre Startzusage erhielten – sie waren für andere Schwimmer nachgerückt.

Bei den Jahrgangsmeisterschaften 2021, die vom ursprünglichen Termin im Mai nun in den Oktober verschoben wurden, gab es nun vier Finalteilnahmen für die SG Mönchengladbach. Drei davon gingen auf Alice Bianca Wettel zurück, die über 100 Meter Rücken Platz acht und über 200 und 50 Meter Rücken jeweils Platz sieben erreichte. „Wir hatten auf eine Medaille spekuliert, da sie zuletzt bei der Kurzbahn-DM sehr stark war. Dafür war aber die Vorbereitungszeit letztendlich zu knapp, wenn die Grundbasis an Training durch die lange Pause fehlt“, sagt Sofka. Bei der Kurzbahn-DM hatte Wettel Ende September unter anderem Bronze in der Staffel geholt. In Berlin stellte sie in 30,74 Sekunden aber zumindest eine neue prsönliche Bestzeit über 50 Meter Rücken auf. Eine weitere Finalteilnahme und Platz acht über 100 Meter Brust verbuchte Annabell Kremers, die über 50 Meter Brust (35,33 Sekunden) und 200 Meter Brust (2:46,79 Minuten) ebenfalls zwei neue Bestzeiten aufstellte. „Das war schon sehr positiv. Damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Sofka.

Weitere Finalplatzierungen blieben jedoch aus. Kamil Bialy erreichte aber immerhin eine neue, persönliche Bestzeit über 200 Meter Schmetterling (2:24,87 Minuten), auch Tom van Dahlen stellte eine neue persönliche Bestmarke über 100 Meter Brust (1:16,93 Minuten) auf. Doch die Konkurrenz war letztendlich zu stark, um weiter vorne mitzuschwimmen.

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